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lebendiger Geschöpfe bestimmt sey: so ist doch wol der Salzgehalt
des Meeres der Idee vom Grundeise entgegen. Da das
Gefrieren des Wassers unmöglich ist, so lange demselben fremde
Stoffe-beygemischt sind, So müsste das süsse Wasser sich erst
Von der Salzmischung ausscheiden; es würde aber in dem nämlichen
Augenblicke, noch ehe es zu Eis würde, seiner grösserh
spezifischen Leichtigkeit wegen, in höhere und wärmere Schieh-
ten aufsfeigen, so dass in der Tiefe niemals Eis; sich bilden
kann: vielleicht vermag auch der grosse Drück des Wassers, in
jenen Tiefen, die Bildung dès Eises, die dóch immer mit beträchtlicher
Ausdehnung verbunden ist, und wie bekannt, durch
mechaniche Compression (z. B. Einsperrung des Wassers in Bomben
und dgl.) selbst bey bedeutenden Kältegraden verhindert
'wérden kann, zurückzuhalten. Man darf sich also höchstens
erlauben, anzunehmen, dass der tiefe Meeresgrund mit einer
sehr verdichteten Salzauflösung oder blossen Salzmischung,
keineswegs aber mit Eise bedeckt sey.
Uebrigens wäre ' zu wünschen, dass künftige Seefahrer sich
bemühen möchten, zu verschiedenen Jahreszeiten, und in verschiedenen
Breiten des Atlantischen und des sogenapnten stillen
Ozeans; mit zuverlässigen Thermometrographen die Tiefe auf-
zusüchen, bey welcher die constante Temperatur (von r . 6
Reaümur oder auch darüber) ihren Anfang nimmt. Diese Tiefen
Würden die Ordinaten einer Curve seyn, welche die Vertheilung
der Wärme auf unserm Erdball darstellte, und sie würden uns
schneller zu einer umfassenden Kenntniss dieses interessanten
Gegenstandes verhelfen, als die Menge zerstreuter Thermometer-
Beobachtungen, welche seit langen Jahren auf dem festen Lande
gemacht sind.
IV.
SPEZIFISCHES . GEWICHT DES MEERWASSERS.
Von dem Astronomen Hofrath H ör n e e .
Zu diesen Versuchen bediente man sich eines, messingenen
Araeometers von der Fahrenheitischen Einrichtung.1 Es war von
Troughton in London verfertigt, und gab seines äusserst dünnen.
Halses wegen auf J Gran einen merklichen Ausschlag. Sein Gewicht
betrug 845 Gran Englisches Medizinal Gewicht. Die Temperatur
des Wassers im Gefässe wurde jedesmal im Augenblick des Versuchs
mit einem 8otheiligen Quecksilber-Thermometer bestimmt.
Da das Araeometer unten nicht beschwert war, so wurde jedesmal
in die unten befindliche Schale ein Gewicht von 4° ° Gran hineingelegt.
*) Um zu erfahren, wie viel die Temperatur des Meerwassers
auf die Resultate dieses Araeometers einwürken, wurde
den i 3ten März 1804, bey einer Windstille am Cap Horn das
Seewasser in einem Eimer durch eine hineingelegte glühende
Kanonenkugel erwärmt. Das Wass’er wallte sogleich stark auf,
und zeigte, als man bald die Kugel heraüsgenommen hatte, an
*) Diese nachtheilige Einrichtung hatte zur Eolge, ..dass das? hin-eingelegte
runde Gewicht von 4° ° Gran das hole Kugelsegment, .der Schale genau,
verschloss, wodurch anfänglich immer eine Luftblase b lieb i die nach
wiederholten Versuchen einen Unterschied von, 7 Gran in der* Re-
sultaten machte. Nach dieser Entdeckung die yvir den i 3 teh März
1804 machten, setzten wir immer diese G ewicht in: der holen Kantg
hinein.
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