gewöhnlich am stärksten ist. Bis zum 38 sten Grade der Breite
fanden wir ihn nur gering; bis zum 33 war er am stärksten,
und von dem 33sten Grade bis Teneriffa zu, nahm er wieder
ab. Bey unserer Ankunft in Santa Cruz war die Schiffsreehunng
um a.° 15' zu westlich, es kömmt also auf Rechnung des östlichen
Stroms 9 Meilen täglich. Diess stimmt genau mit den
Beobachtungen von F leu r ie u überein, der auf seiner Reise im
Jahre 1769 von Cadix nach Teneriffa, um den Gang der Ber-
thoudschen Uhren zu prüfen, einen Strom von 11 bis 12 Meilen
des Tages nach Osten, im Mittel für die ganze Reise 8 Meilen
täglich fand. Da sowohl F le u r ie u als wir mit den besten
Seeuhren versehen waren, und sowohl die Nadeshda als Isis
den grössten Theil der Fahrt mit einem sehr frischen Ostwinde
zurücklegte: so lässt sich schon aus dieser Uebereinstimmung
zwischen unsern, und den auf der Fregatte Isis gemachten
Beobachtungen, auf eine beständige Strömung nach Oäten
schliessen. Auch Dentr ec asteaux fand auf seiner Fahrt nach
Teneriffa, welche wie bey uns im October geschah, die Strömungen
ganz den unsrigen ähnlich. Bis zum 45° der Breite
ungefähr 6 Meilen täglich nach Osten. Vom 4^ his • zum
35° war der Strom täglich 9 Meilen nach Norden, alsdann
ward er um vieles schwächer, und auch südlich , an
einem Tage sogar 16 Meilen nach Süden; in der Nähe von
Teneriffa ward er wieder nördlich. March and fand ihn
zwischen den europäischen Küsten und den Canarischen
Inseln von einer Stärke von 8 Meilen des Tages. Man kann
folglich, auf den Fall, dass man nicht mit f Seeuhren versehen
ist, ohne viel zu irren, zwischen England und Teneriffa,
gewiss 5 bis 7 Meilen täglich für einen östlichen Strom erlauben.
*) Die Strömungen nach N und Süden hingegen com-
pensiren sich ziemlich; zuerst fanden wir den Strom bis zum 35
Grade stark nördlich, dann ward er südlich, dann wieder nördlich,
und zwischen Madeira und den Canarischen Inseln richtete er
sich abermals nach Süden.
b. Von den Canar ischen Inseln bis zum Aequator,
und den Regionen des Südos t Passats.
Von Teneriffa bis zu den Cap de Verd Inseln, bemerkten
wir täglich einen östlichen Strom; zwischen 26°. 14' und 24°.
53' der Breite, und 16°. 58' und 180. 12' der Länge, betrug
seine Stärke 2 3 Meilen, im Durchschnitt aber bis zur Insel St.
Antonio, der westlichsten der Cap de Verd Inseln, 10 Meilen
täglich. Der Strom inclinirte auch abwechselnd nach Norden
und Süden, aber immer sehr wenig. Nachdem wir die Insel
St. Antonio aus dem Gesichte verloren hatten, wandte sich der
Strom nach WNW, und zwar noch früher, als wir den Nordost
Passat erhielten, welcher sich erst in i 3i der Breite einstellte.
Dieser nördliche und westliche Strom verliess uns nicht,
*) Um. jedem Missverständnis» über den Sinn des Ausdrucks: nördlicher,
südlicher, östlicher, westlicher Ström vorzubeugen, wenn nicht irgendwo
bestimmt gesagt ist: Strom n a c h Norden oder n a c h Süden, Strom
v o n Osten oder v o n Westen, finde ich es fü r nothwendig, hier anzumerken,
dass ich z . ! B . unter dem Ausdrucke, nördlicher Strom, einen
solchen verstehe,, dessen Richtung von Süden nach Norden geht, der
folglich das Schiff, weiter nach Norden versetzt, als es nach der Schiffsrechnung
seyn sollte. Man könnte - einen solchen Strom eben so
richtig, und woh l noch richtiger, s ü d l i c h nennen, 60 wie der W in d ,
. dessen Richtung von Süden nach N orden ist, kein Nordwind, sondern ein
Südwind genannt wird; da indes» jene A r t sich auszudrücken gewöhnlicher
ist, so habe ich keine Aenderung machen wollen.