,,auf der einen Seite gewölbt und a’if der andern vertieft ist. Dieser
Kamm aber war durchsichtig rosenroth und himmelblau. Der
„andre Theil aber bestand aus einer Menge dunkler Fäden, die
„aus dem Boden der Blase entsprangen und ellenlang, sehr bren-
„nend und giftig waren ; sie konnten sich aber aufkräuseln, so
„dafs sie sehr kurz wurden.
„Man trift sie oft im Atlantischen Ozean, und die Schiffer versichern,
dafs sie.grofse Geschicklichkeit im Seegein haben, und
„ihre Blase und Seegel mit Ueberlegung nach den verschiedenen
„Winden und Cursen einrichten, um zu ihrem Zwecke zu gelangen.
„Solcher Gestalt gestehen sie ihnen mehr Fähigkeiten zu, als ich
„gegenwärtig geneigt bin, einem lebendigen Wesen zu lassen, das
„mir keine andern Theile, als die oben erwähnte Blase und Fä-
„den zeigt *).”
Browne (civil and natural history of Jamaica pag. 287.) ist
viel kürzer, und nennt die Seeblase: Aretlmsa crista subrubella
venosa. „Das Portugiesische Kriegsschiff ist nichts anders als eine
,,durchscheinende Blase mit einem grofsen Gebündel langer, schleimiger
Fühlfäden. Ö Sie hat viel ähnliches mit einem menschli-
„chen Magen, und ist oben mit einem zelligen Hahnenkamme ge-
ziert **). Die zahlreichen gegliederten Fäden, welche 3 bis 4
*) Man setze für Ueberlegung Instinct, und denke sich anstatt einer freyen
Handlung eine von der Natur erzwungene, so fällt die scheinbare Klugheit
dieses auch nur scheinbar,, einfachen Thieres als unnöthig hinweg.
Manche Wirkungen des Instirfcts bey den Landthieren scheinen noch
gröfsere Klugheit zu verrathen. S. R e im a r u s von den Kunsttrieben
der Thiere. Uebrigens ist dieses T h ie r nicht einfach, die lä n g e r und
ihre Oeconomie an der W u r z e l sind noch nicht enträthselt. Die Blase
hat ganz andere Fibern, (vielleicht Gefäfse) ganz anderes Gewebe, ganz
andern Stoff als andere thierische Blasen, doch ist alles dies, noch nicht
auseinander gesetzt. '
**) D er Kamm scheint allerdings in zellige Kammern abgetheilt zu seyn
„Fufs tief ins Wasser herabhängen, entspringen unten am Bau-
„che der Blase, wo sie am breitesten ist, aus i 4 bis iö flechsigen
„Wurzeln, und theilen *) sich hernach in unendlich zarte Zweige
„von verschiedener Länge, Gestalt und Gröfse. Aller Saft dieses
„Geschöpfes ist voll von beifsenden Theilchen **).”
„Nach Herr Dr. K ö n ig ’s Beschreibung ist der Körper dieses
„Thieres eine längliche eiförmige aufgeblasene dünne glatte glänzende
und durchsichtige Haut, vorn und hinten zugespitzt, je-
„doch mit dem Unterschiede , dafs das vordere Ende kurz und
„dick ist, das hintere etwas dünner und ***) länger. Auf dem
„Rücken der Blase steht die Haut hervor in Gestalt eines Hahnen-
„kammes, ohne bis auf die Spitzen der Blase hinab zu reichen.
„Der Hahnenkamm hat die Gestalt eines halben Mondes, ist aufgeblasen,
von der Seite zusammen gedrückt, auf der einen Seite
„convex, auf der andern concav, mit ästigen von dem obern Ran-
„de herablaufenden Furchen ****) gezeichnet. Diese machen an dem
„Rande selbst 7 bis 8 hohle Krümmungen. Der Rand ist daher
„eingekerbt, und mit schönen rosenrothen durchlaufenden Adern
„gezieret.”
„Unten ist die Blase bis an die Mitte mit überaus kurzen
. durch Sennen und Scheidewände, wie meine Zergliederung und die hie-
h e r gehörige Ta fe l das weitere davon zeigt.
*) S. Tab. XX III. des Atlasses Fig. 5 , wo die getheilten Fänger auf der
gemeinschaftlichen W u r z e l vorgestellt sind.
**) Ich glaube, nur der Schleim der Fänger sey ätzend, nicht alle übrige
Säfte.
***) E r w i ll damit den Rüssel anzeigen, welchen ich als den beweglichsten
T h e il der Blase schildere.
****) Die blauen und rothen Adern oder Sennen liegen in diesen Furchen,
oder bilden sich dergleichen, indem sie den Kamm oder das Seegel ein-
j schnüren, sie sind, wie ich weiter hinten gezeigt habe, als das Tauwerk
des Seegels zu betrachten,.