schlechtscharakter, welcher dadurch zu eng werden würde, Erwähnung
geschehen. Der grofse Fänger der kleinen Seeblasen
erreicht nach Bose bisweilen 3 D e c im e te r, und die der grofsen
brasilischen Seeblase pflegen sich oft auf 3o D e c im e tr e s auszudehnen,
wie ich besonders, da ich mit H. D. L an g sd o r f
vorzüglich in dieser Absicht den Versuch gemacht habe, die Fäden
über die grofse Marsstange unseres Schiffes hinlauffen zu
lassen, welche auf der andern Seite wieder ins Wasser herabhien-
gen, gesehen und angemerkt habe.
Darin kommen alle Seeblasen mit einander überein, dafs ihr
Körper aus einer länglichen Luftblase *) besteht, ■ welche oben
*) O s b e c k (Reise.nach Ostindien und China p. 84.) s a g t : „Besanties ist
,,nnseru Ostindienfahrern ein. so geläufiges W o r t , als das T h ie r das
,,es bezeichnet, den Naturforschern bisher unbekannt war. Eine Men-
” ge von Besanties seegelten jezt (den 80. Märtz 176! unter dem io°~;
,,34' nördlicher Breite ohnweit den Canarischen Inseln) mit ihren bog
e n fö rm ig ausgespannten Häuten b ey dem Schiffe v orb e y , schlugen
„ a b e r bisweilen um und tauchten die Seegel e in , in der Entfernen"
„g lich en sie grofsen Fischblasen mit kleinen Seegeln, wovon auch ihre
„Benennung ihren Ursprung h a t ,” und pag. 871 (den I7. Märtz i 75a
unter dem 28° 34' südlicher Breite, ohnweit dem Vorgebirge der guten
Hoffnung sah er sie wieder und sagt: „D ie se Thierchen wechseln die
„ra rDen beynahe wie die Regenbogen. Unsere Leute nartnten sie Be-
„santjes oder Bidewindseegler. Es wurde ein Besantje aufgefischt es
„w a r aber klein und den Luftblasen der Fische ähnlich. Ich hatte
„e s kaum einen Ta g im Seewasser', da e s 's ta r b , welches man nicht
„anders merken konnte, als dafs die Fühlfäden sich in einen Schleim
„auflöseten und eben so verunstaltet wu rden, als die zu sevn pflegen
„w e lch e man bisweilen im spanischen Brandtewein aufbewahrt von
„C h in a nach Europa b ring t.” Die Beschreibung nach dem lebendigen
T h ie re entworfen, ist fo lg en d e : Holöthuria physalis. Besanties Rumpf
Am b . 49. D e r Leib ist eiförmig, aufgeblasen, durchsichtig mit einem
g e l b g r u n e n S c h w ä n z e . D e r Rücken dunkelgrün, scharf, aus dem
selben entspringen 7 oder mehr Adern , welche nach vorn gelbroth
sind. D e r Schnabel? (Rüssel) ist gewunden gelbroth. Die Fühlarme
m groiser Anzahl die kürzesten derselben ru n d , die mittelsten am
zartesten, durchsichtig, an den Spitzen kugelförmig; die übrigen zahl
reichen Iü h la rm e haben Stiele und sind länger, der e i n e , m i t t l e r e
■ i s t d i c k e r u nd v i e l l ä n g e r a l s d i e ü b r i g e n , auch dunkelblau,
auf dem Wasser schwimmt, oberwärts mit einem Kamme, der
die Stelle des Seegels vertritt, und unterwärts mit langen Fängern,
welche die Stelle der IVfäuler und 1111 der vertreten; versehen ist
Die Arme (Tentacula) und Fühlfäden (cirrhi) sind schleimig
und brennen, wenn man sie angreift, ärger als Nesseln, und
wenn man mit den Fingern ins Gesicht kömmt: so theilt sich
der Schmerz auch hier der berührten Stelle mit. Diess so wohl,
als ihr dichter Stand, ihre Menge und ihre verwickelte Lage,
macht ihre Untersuchung schwierig; welches besonders mein
College Dr. H o rner erfuhr; indessen habe ich an den mehre-
sten 3 Hauptarten unterscheiden können, nämlich 8 bis 10 Stück
von den längsten: sie sind an der Wurzel dick, darmförmig,
dunkelblau, mit braunen Puncten besprengt, ; züsammengedreht,
sie hängen unten am Bauche fast in der Mitte lang herab, und
schlängeln sich mit spiralförmigen Windungen eine beträchtliche
Tiefe ins Meer hinab; unter der Wurzel werden sie durchsichtig
und sind bis ans Ende mit röthlichen regelmäfsigen unzähligen
Ringen oder erweiterungsfähigen Zellen unterbrochen oder gegliedert
, fast wie die Conferven, können sich bis an die Wurzel
hinauf zusammen ziehen und in ein Bündel zusammendrehen.
Die zweyte Art hat ebenfalls dicke Wurzeln, welche aber mehr
zusammengesetzt sind: ich habe deren nie über einen an der
Zahl im ganzen Gebündel gezählt, sie sind ebenfalls sehr lang
und mit einem rothen gefrarizten Bande besetzt, welches sich
oben an der Wurzel gleichsam in einen gedrehten Zopf verliert •
einen solchen Fänger hatte die L am arti nie rische, Boscische,
diesem gegenüber ist auf der andern eine blaue zusammengesetzte Erhebung,
welche v ie lle ich t das Seegel ist, welches das T h ie r im Meere
ausbreitet. (Die Abbildung 1 und die sich auszeichnenden \V orio deuten
auf den Afrikaner.)
DBIT1ER THEIL.