gehoben zu werden ver heilt, rheumatische Schmerzen waren
wieder am häufigsten. Ich weiss nicht, oh ich die Vertaubung
der Arme und Beine, die ich zweymal beobachtet habe, wo die
vertaübten Theile den Patienten wie Holz vorkamen, zu den
Rheumatismen rechnen soll oder nicht; ein Sympton des Scor-
buts waren sie wohl nicht, weil die Subjecte sonst gar nicht
scorbutisch waren, und der eine Fall sieh in China zutrag, als wir
schon eine geraume Zeit frische Nahrungsmittel gehabt hatten;
ich verordnete dagegen Einreibungen von Terpentin Oel, und
innerlich schweisstreibende Mittel und Punsch; der Erfolg dieser
Mittel war erwünscht. Diese Zufälle habe ich nur dann beobachtet,
wenn Rheumatismen vorzüglich häufig waren. Die
Subjecte, die von ihnen befallen wurden, hatten beyde Mercuria-
lia ziemlich anhaltend gebrauchen müssen, doch war seit diesem
Gebrauch schon eine ansehnliche Zeit verflossen, bey dem einen
ein ganzes Jahr und bey dem andern gar zwey Jahre, so dass
es kaum scheint, dass dieser Zufall mit dem vorigen Gebrauch
in irgend einer Verbindung gestanden hat; die Lähmungen, die
bey der unvernünftigen Anwendung der Mercurialien zuweilen
erfolgen, beobachtet man immer nur während dieses Gebrauchs
selbst, oder höchstens .kurze Zeit darauf, wenn noch das Mittel
fortwirkt.
In der Ostsee Schnupfen, Hals und Kopfschmerzen; die
starke Schleimabsonderung in der Nase »hätte wahrscheinlich
nicht Statt haben können, wenn nicht die frischen Nahrungsmittel,
die wir in Helsingör und Kopenhagen einnahmen, einen
Ueberfluss' von Säften bey mehrern zur Folge gehabt hätten: so
erkläre ich mir auch einige Durchfälle, die an den Landungsplätzen,
wo man reichlich alle Lebensmittel erhält, zu entstehen
pflegen; die vasa chylifera scheinen da die grosse Menge des
Chylus nicht einsaugen zu können, daher die mehrern Oeff-
nungen. Etwas ähnliches habe ich auch bey Brechmitteln bemerkt,
sie wirken viel leichter, wenn die Personen vorher eine
volle nahrhafte Diät führten, oder wenn Reiz von Galle zugegen
ist; ich vermuthe jetzt, dass, wo Brechmittel nicht recht
wirken wollen, sie eigentlich gar nicht indicirt sind; Vergiftungsfälle
ausgenommen, darf man nach meiner jetzigen Ueberzeu-
gung das Erbrechen nie mit Gewalt erzwingen wollen. Wie oft:
ist es mir nicht wiederfahren, dass ich die Ipecacuanha nur zu
J Gran alle Stunden zu nehmen verordnet habe, und die Patienten
haben sich schon nach ein Paar Gaben erbrochen, aber so.
viel ich mich erinnere, immer mit Erleichterung, sogar in Blut-;
flüssen aus der Mutter. Man sieht,- wie leicht das Erbrechen
erfolgt, wenn die Natur es erheischt. Hierbey aber ist noch zu
bemerken, dass die Hahnemannsche Behauptung, dass diluirte
Mittel in kleinen Gaben öfter gegeben, grossen Gaben vollkommen
gleich kommen, gewiss bey mehrern Mitteln sehr- gegründet
ist: ich glaube, die Ipacacuanha zu _ Gran mit Zucker vermischt,
so wie man die ganz kleinen Gaben immer zu geben
pflegt, wirkt vielleicht 4> 6, 8 oder noch mehr Mal stärker, als
wenn sie allein unvermischt gegeben würde. Ich gerathe hier
auf eine Abschweifung, die ich mir sonst nicht erlaubt habe,
weil ich überhaupt alles, was nicht nothwendig zur Sache gehört,
habe vermeiden wollen: folgende Beobachtung, die durch Ideen
Association hier einen Platz findet, ist die Veranlassung dazu.
Der nämliche Matrose, der in Japan den gefährlichen Fall that,
hatte einmal Fieber und Kopfschmerzen, klagte über bittern Geschmack,
so dass ich glaubte, ein Brechmittel würde das schon