hatte, ich glaube ej; war der corpulenteste auf dem ganzén Schiffe;
hatte das Unglück, mit dem Kopf jypraus auf das Eisen zu fallen,
die Höhe des Falls mag wohl 3o Fuss oder noch mehr betragen
haben, er blieb sinnlos und wie todt liegen. Die äussere
Wunde ;am Kopf war unbedeutend, ob der Knochen verletzt
war, liess sich nicht gleich bestimmen. Kalte Umschläge und ein
antiphlogistisches Verfahren hatten die Wirkung, dass ich den
andern Tag schon gute Hoffnung hatte, auch irrte ich mich
nicht, nach 12 Tagen war er gänzlich hergestellt, und. konnte
zur Arbeit gehen. Dass das tso gut ablief war pffenbar Glück,
denn wäre die Verletzung der Flöhe, des Falls proportionirt gewesen,
welche Kunst hätte ihn wohl retten können? Auch da
das Schiff in Kamtschatka ausgeladen war, fielen mehrere in
den Raum, aber immer sehr glücklich, manche verletzten sich
gar nicht.
Eine Ruhe von sechs Monaten in Japan und dabey immer
frische gute Kost, hatte unsere Mannschaft so restaurirt, dass
sie zu den beschwerlichsten Unternehmungen mit Kräften hinlänglich
versehen war. Ihre tägliche Kost war gewöhnlich eine
Reissuppe mit frischem Schweinefleisch, die auch noch reichlich
mit Lauch oder Zwiebeln gewürzt war. Ausser dem Schweinefleisch
und Reiss lieferte man uns noch Enten, Flüner, frische
Fische, frisches Brod, Sakki §§ und Soja: andere Artikel will ich
nicht nennen, w e il sie nur selten kamen, Rettige wurden , aber
in einer-ungeheuren Menge , auf der Nadeshda verzehrt. ,
Ein einziges- Mal habe ich nur Gelegenheit gehabt, das *)
*) Ein gegobrnes Getränk ans Heiss, ein Mittelding zwischen Bier und
W e in , stark und betäubend, von ziemlich widrigem 'Geschmack.
Verfahren der Japanischen Aerzte zu sehen: einer von den
Japanern, die wir nach Japan zurückgebracht hatten, verfiel
auf den unglücklichen Einfall , sich entleiben zu wollen;
um dieses zu bewerkstelligen, wollte er ein Rasiermesser
verschlucken, wurde aber daran gehindert, ein Soldat riss ihm
das Messer aus demFIalse. Wegen der Verletzung wurde nach mir
geschickt, ich blieb aber nur blosser Zuschauer, es erschien ein
Japanischer Arzt, der verordnete das Weisse von einigen Eyern,
welches der Verwundete nach und nach herunterschlürfen muss-,
te; In der. 'Folge liess ' er ihm eine sonderbare Diät führen,
er: durfte nichts, als gesalzene Rettige essen.
Mit genügsamem Proviant versehen, traten wir unsere Rückreise
nach Kamtschatka an; alle Zufälle die sich jezt ereigneten,
verdienen nicht besonders angemerkt zu werden, es wäre nur
die Wiederholung des Alten; aber ein Patient setzte uns in eine
nicht’ geringe Verlegenheit, nicht sowohl wegen der Gefahr in
der er selbst schwebte, sondern wegen der sehr schlimmen Folgen,
die seine Krankheit für ; die ganze Halbinsel Kamtschatka
haben konnte.- Unter den aus Kamtschatka mitgenommenen Soldaten,
befand sich ein Kamtschadale von Geburt, dessen Ael-
tern aber Russen waren; dieser hatte die Pocken nicht gehabt,
weil Kamtschatka von dieser PesP’fifey ist, war aber unglücklicher
Weise in Japan angesteckt wöfflen, welches sich einige Tage
nach LUirsefer Abreise zeigte. Die Krankheit selbst überstand
er glücklich, 'obgleich der Ausschlag ziemlich stark war. Nun
erklärten noch zwey von unsern Matrosen, dass sie die Blattern
auch nicht gehabt hätten, sie wurden geimpft, sobald der Eiter reif
•War, bekamen aber die Blattern nicht. Wie der Patient gesund
war, wurde seine Plangmatte, sein Bettzeug, alle Wäsche und