ferten Materialien zu einer Monographie der Seeblasen zum Grunde
lege und beyfüge, wird man das Nähere ersehen.
3. P h y sa lis p e la g ic a , die kleine Seeblase des hohen Meeres.
Tab. I. fig. 6. 7. 8. 9. Phys. oblonga subrostrata, altera extre-
mitate sübbifurca ventricosa tentaculis, variae longitudinis et for-
mae, innocuis obsita, crista su'pra crispata crenulata, venis roseis
intertexia, ve&icula amygdalae magnitudine, in pelago tropico
inter Europam et Americam frequens. Louis Bose hist. nat. des
vers tom. 2. p. 169. 166. pl. 19. fig. 1, 2.
Auch diese kleine Seeblase habe ich nur zweymal gesehen,
und zwar am fünften Tage nach unserer Abreise von Teneriffa,
am 1. November ifio3, unter dem 23° 10' nördl. Breite und
19° 20' der Länge. Früh als es etwas windig geworden war,
und eine Welle übers Verdeck flog, hinterliefs sie dieses kleine
blasenförmige Thier auf dem Verdecke unsers Schiffes, ich setzte
es sogleich in ein Gefäfs mit frischem Seewasser und hatte die
Freude, es den ganzen Tag über auf demselben herum schwimmen
zu sehen, und es zu beobachten und zu zeichnen. Gegen
Mittag erhielt ich ein zweytes etwas gröfseres > welches den
grössten Theil seiner Fänger verloren hatte, und mit ihnen seine
natürliche -Schwere ; der Wind hatte es gehoben und aufs Verdeck
geführt, ich benutzte es zur Beobachtung .mit der Lupe
und zu der mikroscopischen Zeichnung der verschiedenen Fänger
Formen, deren Abbildungen auf der ersten Kupfertafel fig.
8 und 9 beygefügt worden. '
Ich habe bey dieser Arbeit, wo ich das Thierchen oft und
lange zwischen meinen.Fingern hielt, nicht den geringsten Schmerz,
ja nicht einmal ein Zucken verspürt; ich schliefse daraus, dafs
in seinen kleinen Fängern kein solcher äzender und brennender
Schleim steckt, als der, durch welchen sich die grofse brennende
Seeblase so verhasst und furchtbar macht. Ich zog den Bose
zu Rathe, den einzigen Schriftsteller, der mir über diesen Gegenstand
zu Gebote stand, und glaube, ungeachtet der auffallenden
Verschiedenheiten, die sich zwischen seiner und meiner
Zeichnung bemerken lassen, dafs wir einerley Thier beobachtet
haben; denn keine andere Art der Seeblasen hat doppelte Haufen
Fänger. Seihe S'eeblase ist vollständiger, als die meinige war,
sie hat noch lange Fänger und einen deutlichen Rüssel. Meine
Seeblase ist länglich und der Rüssel stumpf. Die Fänger sind
grösstentheils zusammengezogen und von den verschiedensL’en
Gestalten, einige sind keulenförmig, andere kegelförmig, noch
andere-elliptisch; die mehresten aber doch ausgedehnt tmd mehr
oder weniger aufgewunden und zusammengedreht , wie die Abbildung
zeigt. Jemehr sich die Fänger zusammenzogen, ihr Inneres
ausfüllten, und sich in sich selbst zurückzogen, jemehr traten
die kleinen Organe E E hervor, welche sonst nicht zu bemerken
sind,- sie zeigten sich als braunrothe Punkte, womit die
ganze Oberfläche besprengt war. Ein grofser Fänger aus der
Mitte der übrigen war zu sehr verletzt, als dafs man hätte bestimmen
können, ob er gewunden, und mit rothen oder violetten Fasern
gefranzt, und am Ende ohne Saugwarze gewesen, wie es die
einzelnen langen Mittelfänger gewisser Arten, z. B. der Lamar-
tinierischen Seeblase sind, und wie ich auch einen solchen von
einer gröHern Seeblase abgebildet habe. (S. K. Atlas Tab. 23.
fig. 6.) Ich bin ungewiss geblieben, ob ich die so eben erwähnte
gröfsere Seeblase mit diesem ausgezeichneten warzenlosen langen
Fänger zur Glauca, oder zur Pelagica oder L am a rti nie rischen
rechnen soll; sie war zu grofs für die beyden letztem Arten,