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Fäden und Saugwarzen ab und lösen sich ili einen flockigen
Schleim auf *). Modeer schreibt das Untertauchen und Umstürzen
des Seegels einem jähen Windstosse zu, es ist aber dem
Thiere willkührlich, eine Wirkung eigener Muskelkraft; auch
bey dem stillsten Wetter ziehen sich die Cirkular- und Spiralfibern
der Blase auf diese Art zusammen und bewirken, wie ich
es oft selbst gesehen, die erwähnte Erscheinung * * *). Swart.z
ist der einzige, welcher berichtet, die Seeblasen änderten ihre-
Stelle auf dem Wasser durch Hüpfen ; es ist dieses Hüpfen
aber nur scheinbar, die elastische Blase erhebt sich nicht durch
ihre eigene Bewegung, sondern vielmehr durch den Stöfs und
Widerstand des Wassers. Der Wind würde sie sogar wegblasen,
(so leicht ist sie an sich selbst), wenn sie,nicht durch die schweren
Fühlfäden am Hintertheile, welche an dem Boden der Blase
befestiget sind und mehrere Ellen tief im Wasser nachschleppen,
auf dem Wasserspiegel zurückgehalten würden. Es ist also dieses
scheinbare Hüpfen oder Tanzen der Blase auf den Wellen
nichts anders, als eine natürliche Folge der Stöfse und des Widerstandes
des Wassers, als eine Wirkung der Elasticität der
Blase und des Wassers. Die schweren massiven Fänger der
Blase, welche tief ins Meer herabhängen , sind der eigentliche
Ballast für die seegelnden Seeblasen. Mode er sagt ganz richtig:
„Sie sind so leicht, wie eine Feder und sinken auch im
*) Hiervon werden in der Folge b e y meinen eigenen Beobachtungen
merkwürdige Erscheinungen erzählt,
**) Auch Osbeck erzählt das Umschlagen und Eintauchen des Seegels als
eine von der W illk ü h r des Thieres abhängende Bewegung.
***) Das Hüpfen der Blase hingegen wäre eine wahre U nmö glichkeit, 1) wegen
der Schwere der tief im Wasser nachschleppenden lä n g e r , a) wegen
SViangeis der dazu nöthigen Organs.
„Weingeiste nie unter.” Sie haben die der Conservation so nachtheilige
Eigenschaft, dafs sie, wenn man sie auch mit der grö-
sten Vorsicht mitten in’s Glas auf den Weingeist legt, sie
dennoch jedesmal nach dem Rande des Glases hinschwimmen
und daran fest kleben; ich habe., um diess zu verhindern und
sie zum Sinken zu zwingen, sogar den Versuch gemacht, an
die Wurzel des dicken Fängergeb ündels ein Stück Blei zu befestigen,
aber es- war ein zu beträchtliches Gewicht nöthig, um
die Blase in den Weingeist hinabzuziehen, und nach wenigen
Tagen rifs das ganze Bündel Fänger nebst dem Gewichte ab,
und die Blase stieg wieder, nach der Oberfläche, legte sich an
den Rand des Glases und verdarb. Der Brandtewein beraubt sie
überdiess bey der ersten Berührung schon aller ihrer schönen Farben.
Von der Conservation ist also nicht viel zu hoffen.
§. 14. Die meisten Schriftsteller berichten einstimmig, -yvenn
man die seegelnden Seeblasen mit den blofsen Händen berührte,
so verursachten sie ein heftiges Brennen, Hizze und Blasen;
Rumpf aber behauptet, es rühre dieses Brennen bloss von den
Fühlfäden her, denn er habe bey der Berührung des Körpers
der Blase kein Brennen bemerkt *). Die, welche ans Ufer geworfen
sind, brennen nicht so stark; doch mufs man behutsam
mit ihnen umgehen. **). F e u i l le sagt, er habe am Strande
eine mit einem Stocke aufgehoben und sie auf sein Schnupftuch
gelegt, um sie nicht mit blofsen Händen anzugreifen und sich
vor dem Verbrennen zu hüten, nachdem er sie hinlänglich von
*) Das ist vollkommen w a h r : das Factum leidet aber docb alsdann eine
Ausnahme, wenn die Fänger auch die Blase mit ihrem ätzenden Schleime
besudelt h ab en, wie ich einigemal erfuhr,
**) Man v e rgleiche, was P i so vom Moocicii sagt, weiter hinten.