das Thier Holothurio physalis oder velificans, holländisch Besaut
ies (Rumpf. Amboin. Mus. S. 4g) von den Matrosen Bide-
w in d se e g ie r genannt. Seine Zeichnung scheint erst nach seiner
Zurückkunft nach Europa nach einem in Spiritus aufbewahrten
todten Individuo entworfen zu seyn, und solche Zeichnungen
sind, wie die Zergliederungen — unzuverlässig — so zuverlässig
sie auch bisweilen angenommen werdeh. Zum Schlufs will ich
noch O sb e ck s kurze Beschreibung des Thieres beyfügen , damit
man sie bequem mit der meinigen vergleichen könne. „Der
„Leib” sagt er „ist eiförmig, aufgeblasen, durchsichtig mit ei-
„nem gelbgrünen Schwänze. Der Rücken dunkelgrün, scharf;
„aus demselben entspringen 7 oder mehr Adern, welche nach
„vorne gelbroth sind. Der S ch n a b e l ist gewunden, gejbroth.
„Die Fühlarme sind in grofser Anzahl, die kürzesten derselben
„rund, die mittleren die zartesten, durchsichtig, an den Spitzen
„kugelförmig; die übrigen zahlreichen Fühlarme ,haben Stiele
„und sind länger, der eine m itte ls te is t d ick e r und v ie l
/,län g e r als die übrigen, auch dunkelblau. Diesen gegenüber ist auf
„der andern Seite eine blaue zusammengesetzte Erhebung,; welche
„vielleicht das Seegel ist, welches das Thier im Meere ausbreitet. ’'
Meine Ausmessung des lebendigen Thieres giebt folgende
Bestimmungen; Die Blase ist am Vardertheile, wo sie den grös-,
sten Umfang hat, \ Zoll dick im Durchmesser. Die Länge des
hornförmigen Fortsatzes beträgt 1 Zoll, die Länge der Blase bis
an die Wurzel des dicken Fängers | Zoll, und die Länge des
nicht ganz ausgedehnten Fängers 4 Zoll, der Schwanz verlängert
sich aber auch wol auf 8 Zoll. O sb e ck s Individuum war
wenigstens noch einmal so grofs als das meinige.
II.
B E M E R K U N G E N
über den Jocko oder O ran g -O u tan g von B orneo , oder
den o s t in d is ch en W a ld teu fe l *). (Simia S atyrusL.)
Entworfen von D, T i l e s i u s , Naturforscher (1er Expedition.
Am 29. November 1806 machte ich dem Portugiesischen
Gouverneur von Macao in China, Dom Caetano da Sousa,. meinen
ersten Besuch, und sähe bey ihm mancherley Merkwürdigkeiten
des Landes und der benachbarten Inseln. Er zeigte mir
unter andern ein sehr schön gearbeitetes Waffenstück der Wilden
von Borneo: es war ein Blaserohr von schönem rothen Holze
*) Waldmenseh ( th é man o f the "Wood Edward’s 2 i3 , 1 ’ liomme de
Bo is ) ist ein unschicklicher Ausdruck; besser Satyr, "Waldteufel
oder Jocko. B u f f o n X IV . 44 Uebersetznng X V I I . S. 170 bis 244.
S e e l i g m a n n ’s V ö gel V II. tab. 7. C a m p e r Naturkundige Verhand-
lingen över de Orang- Outang 1782. 4. IK 43-' täb. IV. fig- 2. 3. P. C a m p
e r s kléine Schriften tab. II. p. 4g. vom (S p ra ch -? ) Stimmwerkzeuge,
des Orang-Outang. Der Orang-Outang ist ein Affe mit einem grossen
Hirnschädel, ohne Backentaschen, Schwanz, Gesässchwielen, und mit
■ einem W o r te der menschenähnlichste Affe. , Es giebt ih re r jedoch
mehrere A rten , von denen w ir bis jetzt nur den Afrikanischen (Pongo
oder Chimpanse) und den ostindischen (Jocko) kennen. D er letzte ist
kleiner als der erste. Herr P e n n a n t und B e c h s t e i n aber erwähnen
noch einen dritten, der grösser ist,und in A frika existirt (zufolge einer
Nachricht von A n d r e w B a t t e l , welcher i 58g zum Gefangenen gemacht'
i,m! mehrere Jahre im Innern von Congo zugebracht, die sich
in P u r ch a sP ilg r im I I.982, V . 623 findet). Wahrscheinlich i s t T y s o n ’ s ana-
tomy o faP ygmy , London 1699 in fo l. von nnserm kleinen Jocko (Simia pyg-
maeus Blumenb.) aber von keiner besondern Varietät des ostindischen
Orang-Outang , sondern von ihm s e lb e r ; denn er hat eine perpendicu-
lä r stehende gewölbte Stirn und eine horizontal herausragende Schnauze,
welche ich gerade als Hauptmerkmale schildere, eine kleine Nase, lange
V o rd e r - und Hinterhände, uud lange, dünne, zottige, braune Haare;
übrigens sehen w ir nicht aus A u d e b e r t ’s Prachtgemälden, dafs T y -
s o n ’ s Affe der Chimpanse ist. D e r Chimpanse' ist noch weniger gekannt.
Es herrscht überhaupt noch. V erwirrung in der Synonymie.