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Körperhöhle hinein, dafs sie von der gemeinschaftlichen Hülle der beireffenden Höhle umkleidet werden
könnten, sondern man findet,sie vielmehr in einem eigenen, oftmals von fibrösen Fasern durch-*
sponnenen Zellgeweblager eingetragen, wohl auch von der Körpei höhle, in der sich ihr Ausführungsgang
einmündet, bedeutend entfernt. Stets erblickt man die Wesenheit dieser Organe von einer weit
gröfseren Menge von Blutgefafsen durchdrungen, als diese, zu ihrer Ernährung ljolhig hätte, und so
verkündet schon ihr Gefäfsreichthum den Dienst, den sie dem Gesammtorganismus durch Absonderung
eines eigenartigen Fluidums — Speichel, Thräne u. s. w. genannt — leisten.
In diese Unterordnung der Drüsen mit baumzweigähnlichen Gängen gehören die Brustdrusen (siehe
Tab. XVII. Fig. i ) , die Vorsteherdrüse, die Thränendrüsen und die Speicheldrüsen (siehe Tab. IX. Fig. 2).
Unter den letzten stehet die Unterkieferdrüse, die Parotis ünd die Magenspeicheldrüse oben an, und alle
drei stellen der Leber analog einen einfachen Ausführungsgang dar^ der sich eine längere Strecke durch
die benachbarten KÖrpertheile hindurchspinnet, bis er endlich das Ziel seiner Wanderung erreichet.
Das einfache Drüsenkorn der Speicheldrüsen besitzet der Ausführungsgang eines Haufe11
derselbe Gang in der Nähe seiner letzten Theilung und d$r für das einzelne Korn dieser
Art von Drüsen bestimmte Ductus excretorius eines Wiener Zolles im Durchmesser.
Jedes Drüsenkorn sitzet, so wie die Zellblase, in der Mitte eines Ringes des intermediären
Maschennetzes, und das diese Masche konstruirende Gefafschen enthält , indefs der freie Raum
einer Gefäfsmasche eines Wiener Zolles im Längendurchmesser darbiethet. Das Ganze des
Drüsengefäfsgeflechtes wird daher ein lockeres, von rundlichen Oeffnungen regelmäfsig durchbrochenes,
Schwammgewebe darstellen (siehe Tab. IX. Fig. 3), welches an den Grenzlinien der Lappen
und Läppchen die sternartig vertheilten Muttergefäfse beherberget. Aufser diesen, den Drüsen eigends
zukommenden, Gefäfsen findet man in der Drüsensubstanz auch noch Stämme von fremdartigeiqi und oft
entfernten Körpertheilen zukommenden Gefäfsen eingegraben. So beherberget die Unterkiefer - Speicheldrüse
die Art. facialis anterior, die Ohrspeicheldrüse den Stamm der Carotis externa, und die
Magenspeicheldrüse den Stamm und die Zweige der Art. celiaca.
Auch in diesen Drüsen findet man in der Wesenheit der aufgetriebenen Ende der Ausführungsgänge
die einfachste organische Bildung. Im Innern des blasenförmigen Endes stellet sich a) ein, dem
Hornblättchen ähnlicher Ueberzug als innerste Umkleidung, über diesem b) eine Lage von Mollekulen,
die von Lymphgefafsen durchdrungen werden und mit peripherischen Nervenröhrchen verbunden sind,
endlich c ) eine Masche des intermediären Netzes, um welches rings herum sich die Züge der Lymph-
und Nervenröhrchen sammeln, und die mit kapillaren Gefafschen der Blutbahn zusammenhängt, dar.
Die Tab. IX. Fig. 3 stellet das intermediäre Gefäfsnetz einer Speicheldrüse, die Fig. 4 den
zerlegten Drüsenhaufen bei einer 750maligen Vergröfserung sammt den Maschen des intermediären
Netzes, der Lymph- und Nervenröhrchen, und die Fig. 2 derselben Tafel einen gröfseren Zweig des
Ausführungsganges der Speicheldrüsen bei einer liofachen Vergröfserung sammt seinen aufsitzenden
Körnern bildlich dar. Die Tab. IV. Fig. 24 zeiget bei derselben Vergröfserung die endliche Spaltung
des Ausfuhrungsganges, und die Fig. 23 bei einer 54ofachen Vergröfserung das Verhältnifs zwischen
dem Drüsenkorne und dem Aderringe des intermediären Maschennetzes. Endlich liefert die Fig. 22
einen Haufen der auf dem Ende des Milchganges der Brustdrüse aufsitzenden Körner, wie man diese
nach einer unternommenen Injektion des Ausführungsganges bei einer liomaligen Vergröfserung findet.
II.
Tab. XIII. Fig. 1.
Zur zweiten Abtheilung der baumzweigähnlichen Gänge- der Schleimhautverlängerungen gehört
die Vertheilung der Gallenwege.
Schon die äufsern Bildungsverhältnisse der Leber unterscheiden dieses Organ auffallend von dem
Gesammthabitus der übrigen Drüsen mit baumz.weigähnlichen Gängen, und nur eine; unvollständige Untersuchung,
bei welcher man die Injektion der in diesem Gebilde zusammentreffenden Gefäfse mit harz-.
In peripheria lobulorumtextus cellulosus multo.frequentior reperilur, qui ad unionem singulorum
lobulorum requiritur, et in quo vasa sanguifera, nulrilioni glandulae inservientia decursum habent.
Glandulae hujus census insuper nunquam superficiem adeo liberam habent, uti illae, quae ad
secundam varietatem glandularum cum ductu excretorio ramificato spectant, neque unquam in cavis
corporis majoribus libere suspensae, et velamento hisce cavis proprio involutae conspiciuntur, potius
textui cellulari, multis fibris tendinosis proviso inseruntur, et a cavis, in quae sua secreta exonerant,
non raro longius distant. Copia vasorum sanguiferorum in hisce organis insignis est, major utpote, quam
quae ad nutritionem solam requiritur; id quod jam pro functione earum secretoria satis clare loquitur.
Spectant ad hancce glandularum tribum: mammae, prostata, glandula lacrimalis, glandulae
sali vales. Inter ultimas excellunt parotides, glandulae submaxillares, et pancreas, quae ductu excretorio
conspicuo providentur, qui non totus in glandulae parenchymate latet, sed extra glandulam
etiam longiori vel breviori tractu decurrit.
Acini simplices harum glandularum 10~~o>-, ductus excretorius lobuli idem ductus in ultima
sua divisione , ductus excretorius acini simplicis 2 — 2 ys poll. Vindob. partes diametro aequat.
Omnis acinus vasculo quodam circulari veluti annulo circumdatur, cujus diameter = * ~o^ *
et interstitium =: Vascula sanguifera ejusmodi glandulae ergo rete densum confertumque efformant,
spongiae ad instar fabrefactum, cujus interstitia illas vesiculas includunt, de quibus supra
(tamquam finibus coecis ductuum excretoriorum) disseruimus. Praeter ilia vasa, quae cuique glandulae
propria sunt, alia hinc inde in illis conspiciuntur, quae non raro a dissitis corporis par-
tibus ortum derivant, et illas glandulas tamquam hospites visitant. Ita exempli gratia glandula
Submaxillaris arteriam facialem anteriorem continet, parolis carotidem temporalem et venam facialem
posteriorem, pancreas arteriam coeliacam vel hinc inde etiam mesenteriam superiorem.
Vesiculae terminales ductuum excretoriorum simplicissimam structuram habent. Constant enim,
ab intus ad extus, sequentibus stratis: a) lamina epidermoidali, sic dicto epithelio; b) strato vesi-
culari mollj, pultaceo, nervis vasisque lymphaticis perreptato; c ) orbiculo vasculoso, seu corona,
ex interstitio retis intermedii formata.
Tab. IX. Fig. 3 vasa intermedia glandulae cujusdam salivalis, Fig. 4 acinum glandulosum in
sua elementa ^issolutum, 750Ue* auctum, unacum vasis lymphaticis nervisque, et Fig. 2 ejusdem
tabulae ramulum aliquem majorem ductus excretorii communis centies et decies auctum, una cum
vesiculis suis terminalibus repraesentant. Tab. IV. Fig. 24 ramificationem ductus'excretorii, sub
eodem augmento, Fig. 23 sub augm. == 450, coronam s. annulum vascularem, sphaerulam terminalem
cingentem exhibet. Tandem Fig. 22, structuram et ramificationem ductus excretorii mammarum
-injecti (sub augm. — 110) visui offert.
II.
Tab. XIII. Fig. 1.
Ad secundam familiam glandularum cum ductibus excretoriis ramificatis, spectat ductud
biliarii distributio.
Externus jam hepatis habitus talis est, qualis in nulla alia glandularum specie, cujuscumque
nominis sit, invenitur, unde jam probabili inductione concludere possumus, internam quoque ejusdem
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