consistente reine, h on igar tige s ich in Fäden spinnende Substanz dar, dann ist das Fluidum
zur Einspritzung tauglich. Nun erst setzet man
c. einen mit Terpentingeist sorgfältig und fein zerriebenen chinesischen Zinnober, in solcher
Menge, dieser Harzmasse unter beständiger Mengung bei, bis diese eine lebhafte, saturirte Fär-
bung gewonnen hat. Sind beide Stoffe gut durchmischt, so filtrire man die erwärmte Masse,
und zwar in ein schon erwärmtes und reines Gefäfs. Hierauf lasse man die reine Injektionsmasse
nochmals auf dem Sandbade durchwärmen, doch so, dafs sich keine Blasen auf dem
Spiegel derselben gestalten; so Torbereitet sauge man mit der gut erwärmten Spritze die
Masse ein, und treibe diese durch das befestigte Injektionsrohr in die Aderbezirke, kräftig und
gleichmäfsig vorwärts, bis der gröfsere Widerstand die höchste Spannung der Gefäfswände verkündet.
Beabsichtiget man, beide Gefäfssysteme, Arterien und Venen nämlich, zugleich einzuspritzen,
dann wähle man die Venen früher, und erfülle, später erst die Schlagadern. Nach
vollendeter Injektion legt man den eingespritzten Theil gewöhnlich schnell in kaltes Wasser, und
läfst denselben so lange darin, bis die Harzmasse völlig erstarrt, und selbst auch die gröfseren
Gefäfse bleibend erfüllt.
Die durch diese Injektion gewonnenen Präparate besitzen strotzend erfüllte Gefäfse, und können
nach allen Richtungen zerstückt werden, ohne dafs die Masse aus den kleinen Gefäfsen verloren
.geht. So beschaffen sind die Organtheile sehr,leicht zu untersuchen, und gewähren einen äufserst
schönen Anblick. Je älter ein solches Gefäfspräparat geworden, je mehr die benachbarten Theile
vertrocknet, und die Masse auf ihren Harzgehalt reducirt wurde, um desto vollkommener und reiner
stellen sich seine Aederchen dar. Zusätze von venetianischem Terpentin, Wachs oder Fett bewirken
einen geringem Zusammenhang der Bestandtheile der Masse, und man erblickt dann unter dem Mikroskope
gleichsam eine griesartige, im'Cylinder des Gefäfses zerstreute Materie, einen ungebundenen
Zustand der Injektionsmasse,. welcher sowohl der Brauchbarkeit des Präparates, als auch dem An-
sehen desselben nachtheilig ist.
Auch die doppelten Injektionen mit Gummi arabicum, Hausenblase oder Leim und Harzmasse
stellen meist das Präparat unvollständig dar. Indefs ist es nicht zu läugnen, dafs manche Gefäfsnetze
höchst selten mit der Harzmasse sich vollkommen erfüllen und darstellen lassen, und es daher nöthig
wird, die betreffenden Theile entweder nur in kleinen Bezirken mit reiner Harzmasse, oder mit einer
gemischten, aus Gummi arabicum und Harzmasse zusammengesetzten Injektionsmaterie zu erfüllen.
Zu diesem Ende pflege ich zuerst die erwärmte Harzmasse und dann erst die hinreichend eingedickte
Gummimasse in die Spritze einzusaugen, und mit einem Male die Injektion zu beendigen.
Durch diese Manipulation treibe ich somit die Gummimasse voran, und ihr folget unmittelbar die Harzmasse,
welche sich in den Kapillargefäfsen mit ersterer innig vermischt, und so die Gefäfse des
intermediären Netzes glücklicher, als mit der reinen Harzmasse, erfüllen hilft. Die Gefäfse der Augenhäute,
der Schleimhäute und insbesondere die der Gedärme, endlich die Lederhautgefäfse erscheinen
nach derlei Injektionen meist vollkommener und schöner, als nach einer Erfüllung mit reiner
Harzmasse. Dagegen sind die parenchymatösen Organe, die Zell- und die fibrösen Häute, Muskeln
Drüsen und Nerven, nur mit Harzmasse in ihrer Yollkommenheit darzustellen.
Praktische Behandlung und Darstellung der die peripherischen Gefäfschen
umgebenden Gebilde.
Ein ganz anderes Verhältnifs, als in dem Gebiete der Blutgefäfse, stellt sich im Bezirke jener
zarten Bläschen und Röhrchen dar, welche den gröfsern Theil der peripherischen Organen-Substanz
ausmachen, und nur bei der genauesten Untersuchung, und bei einer bei weitem starkem Vergröfserung
in Beihülfe des Hohlspiegels, aufgefunden werden können.
Si arterias ét venas simul injicere animus est, venae injectio praecedat.
Injectione facta, pars repleta statim aquae gelidae immergitur et tamdiu ibi retinetur, donee
massa riguerit, et ipsà quoque vasa majoris ambitus duritiem justam nacta fuerint.
Tali ratione injectae partes vascnla minima turgida exhibent, satisque dura, ut juxta varias
rationes discindi possint, sine effluvii timoré; oculis quoque gratum adspectum praesentant, et stu-
diis microscopicis’ summopére commodae simt. — Praeparata talia per longam annorum seriem semper
pulchritudinis et elegantiae plus nanciscuntur, quia propter fluidi ad massam parandam adhibiti
evanescentiam, et massae parenchymatosae exsiccationem, vasorum maeandri solide turgidi adspectui
magis patefiunt.
Terebinthina Yeneta, cera vel adeps massae cohaésionem imminuunt, et si microscopium in
usum trahitur, talia praeparata vascula sua materia quasi granulosa, non cohaerente repleta exhibent,
quod utilitati eorum et formositati multum sane derogabit.
Ea etiam injectionum modificatio, in quo injectio gummosa, vel glutinosa, vel ex ichthyocolla
parata, resinosam praecedat, exspectationi non responded
Interea inficias ire nemo potest, plura existere vasorum retia, quae injectionem resinosam
non admittunt; in quibus dein commodum erit, injectionem per minores plagas vel cum resinosa
pura, yel cum glutinosa materie tentare.
Si talem injectionem administrare volo, materiem resinosam prius, postea glutinosam siphone
attrahere soleo, et ambas uno impetu injicio.
Praecedentem tali ratione massam glutinosam, resinosa presse sequitur, et in vasis minimis
connubium cum priori init, unde perfectio praeparati nülli certe secunda, obtinetur.
Vasa membranarum oculi, tunicae mucosae, praecipue intestinorum, et vascula corii, per
ejusmodi injectiones felicius replentur, quam per simplices vel glutinosas vel resinosas.
Parenchymatosa autem organa, membranae cellulares et fibrosae, musculi, glandulae, nervi,
nonnisi per resinosas simplices cum successu injiciuntur.
De p a r tib u s v a sa p e r ip h e r ic a cir cam d an tibn s .
Alia omnino, quam in vasis sanguiferis, res est cum illis sphaerulis tubulisque, qui uti ex
praegressis innotuit, magnam partem organorum constituunt, et ob suhtilitatem insignem nonnisi vitris
maxime convexis, et speculi concavi ope conspicui evadunt. — Vasa enim sanguifera peripherica,
septuagies circiter diametro aucta, clare et distincte videntur; quae si centies et decies magnitudine
microscopii ope augentur, tantam perspicuilatem et elegantiam adipiscuntur, ut iconibus parandis
optime inserviant. Ast tale augmentum prorsus non sullicit, ut de illis partibus elementaribus organorum
aliquid cognoscamus, quibus viscera parenchymatosa et reliquae corporis humani partes
componuntur, neque minus his sub circumstantiis icônes conficère licet, naturae aliquomodo congruos.