stelle eben so bemerkbar, als auch in ihrer Zusammensetzung von den übrigen Ausbreitungen der allgemeinen
Decke unterscheidbar. Die vorzüglichsten Bestandteile sind Drüsenkörper, welche in regel-
mäfsigen Abständen in der Wesenheit der Haut und des Zellgewebes eingetragen sind, und zur Abtheilung
der doldenförmigen Follikeln gerechnet werden. Jede dieser Drüsen gestaltet an der Oberfläche
des Hofes der Brustwarze einen Hügel, aus dessen Mittelpunkte bei dem Quetschen eine der Augenbutter
ähnliche Schmiere in Form von mehreren bündelartig vereinten Fäden zu Tage gefördert wird. In
einzelnen Individuen sprosset auch ein Haar aus dieser Hautstelle hervor. Eine genauere Zerlegung und
Untersuchung stellet uns unter dieser Ausmündungsstelle ein Bündel von Drüsengängen v o r , welche
letztem von da aus eine divergirende Richtung in ihrem Zuge beobachten, und zuletzt in mehrfach gespaltene,
bouleillenförmig abgerundete Follikeln übergehen. Sämmtliche Körper dieser Follikeln einer
Drüse liegen dicht neben einander, und bilden sammt ihren dünnen Ausführungsgängen, zusammen betrachtet,
eine Art Dolde.
Die innere Bildung entspricht der Zusammensetzung der übrigen follikulösen Drüsen. Da, wo ein
Haar gleichzeitig aus dem Mittelpunkte der Drüse hervorwächst, findet man zur Seite oder in der Achse
des besprochenen Drüsenkörpers auch noch einen Haarfollikel mit all seinen eigenthümlichen Attributen
eingeschaltet. (Siehe Taf. XXIV. Fig. 1 und 3.)
Diese Verbindung des Doldenfollikels mit einem Haarfollikel findet man bei dem Manne sehr
oft, bei dem Weibe selten, und dann die Haare nur sehr schwach.
Die bei den verschiedenen Menschen verschiedene Färbung dieser Hautstelle hat ihren Grund
in der eigenartigen Färbung des Malpighischen Netzes, und stimmt einigermafsen mit der Färbung des
Kopfhaares überein. Bei Blonden ist die Farbe des Hofes licht und mehr ins Rosenfarbige spielend,
bei dem Menschen mit dunklem oder schwarzen Kopfhaare aber mehr oder weniger ins Braune fallend.
Die allgemeine Decke der übrigen Stellen der Oberfläche der Brust ist ungemein zart von einem
intermediären Maschennetze durchdrungen, und nach aufsen mit einem zarten Hornblätle bedeckt, nach
innen aber von vielen Fettzellen in einem höhern Grade von Fülle und Ueppigkeit unterhalten. Die
innere und zarteste Zusammensetzung gleichet der der haarlosen Stellen der Oberfläche des Körpers.
Die Bemessungen der verschiedenen construirenden Bestandteile dieser Drüsen lieferten mir
folgende Resultate:
Der Ausführungsgang eines Drüsenkörpers innerhalb der Brustwarze besitzet — , die meist erweiterte
Stelle desselben Ganges rückwärts der Brustwarze eines Wiener Zolles. Das äufserste
Ende eines Zweigehen dieses Ganges 3°~35, das einzelne Drüsenkorn in seinem Längendurchmesser
im Querdurchmesser aber Ia~* eines Wiener Zolles.
Die intermediären Gefäfse des, die Wände der acinösen Körper umwebenden, durchgreifenden
Maschennetzes besitzen ■ eines Wiener Zolles im Durchmesser.
Eine Dolde der Follikeln des Hofes besitzet im Querdurchmesser ■ , im Längenmafse aber
3oo—400 e-nes ^yiener Zolles.
I I .
D i e Schleimh a u t der wei b l i chen Ges ch l ec h tsor gane im g e s chwän ge r t en
Zusta n de.
In mikroskopischer Beziehung können die schwangeren weiblichen Geschlechtsorgane nur in
Hinsicht auf Bildungsumänderungen der in diesen Momenten des Lebens vorherrschend in Anspruch
genommenen Organe, als: Eierstock, Trompete und Gebärmutter, und in Bezug der Bildungseigen-
thümlichkeiten der neuen Erzeugnisse — der B estandteile des menschlichen Eies nämlich — höheres
Interesse einflöfsen, und somit werden wir vor Allem die Veränderungen untersuchen, welche die Gewebe
der weiblichen Genitalien während der Schwangerschaft erleiden und dem bewaffneten Auge
darbieten, und endlich die Zusammensetzung der Nest-, Ei - und Fruchthäute, Placenta und der Frucht
selbst in ihrer allerersten Existenz nach den gewonnenen eigenen Erfahrungen schildern.
Membranae mucosae cellularis subjacet, quae vasa sanguifera recipit et ad mucosam conducit,
ubi retia intermedia eöbrmant. Venae et vasa lymphatica päriter in’ ea decurrunt, uli nervi, qui
ex nervis spinalibus vel sympathico oriuntur. Vasa sanguifera nervös vitae organicae assidue comi-
tantur. Omnes demum canales lactiferi strato cellüloso-adiposo communi uniuntur, quod in peri-
stroma glandulae abit.
Non minorem attentionem respectu microscopico areola meretur.
Color externus, interna structura, folliculi pilorum et glandulae, areölam a reliqua cute dis*
criminant. Glandulae, quae ad folliculos umbellatos pertinent, vel in cute areolae, vel in textu
cellulari subcutaneo resident. Omnis glandula cutem areolae quidquam elevat et cumulum format,
qui digitis compressus, substantiam, lemmae glandularum Meibomii analogam sub forma filamentorum
fasciculatim unitorum emittit.
In nonnullis individuis ex orificiis glandularum areolae, pili quoque emergunt. Omne orifi-
cium aditum ad plures canaliculos concedit, qui paulalim divergunt, et tandem in folliculos lagenu-
liformes abeunt. Folliculi unius glandulae presse sibimet accumbunt, et cum suis ductibus exereto-
riis id efformant, qùod botanici umbellam vocare soient. Structura eorum interna, a communi typo
organisationis folliculorum non differt.
Folliculi, per quorum ostia pilus emergit, bulbum quoque pilarium cum omnibus suis altri-
butis vel in centro vel ad latera continent. In viris haec folliculorum cum bulbis unio frequen-
tius occurrit, quam in feminis, in quibus quoque pili — si adsunt — multo debiliores esse soient.
(V. Tab. XXIV. Fig. 1 und 3.)
Color profundior areolae, in particulari muci Malpighii tinctura causam suam agnoscit. Ple-
rumque color areolae cum colore pilorum in capite concordat. In hominibus caesarie flava praeditis
color areolae in roseum vergit, in illis vero, quorum coma fusca vel nigra est, badius esse solet,
Integumenta communia mammarum a reliquo dermate nonnisi teneritudine et majori copia
adipis subeutanei différant. — Dimensiones microscppicae diversarum partium, de quibus in hoc
traclatu sermo fuit, sequentes sunt:
Diameter orificii ductus cujusdam galaclophori in papilla mammae dehiscentis = -A— p.V.
Diameter sinus ejusdem retro papillam = ■ 6~7 ■ p. V.
Diameter finis extremi ductus galactophori = 3°oo3o- p .V .
Diameter longitudinalis acini = p. V ., transversalis = p .V .
Vasa sanguifera quae retia intermedia in parietibus acinorum efformant = p. V..
Diameter transversa umbellae folliculorum areolae =5 p .V ., longitudinalis = - ioo-4-- p. V.
II.
Membrana mucosa syst emat is sex u a l i s f emin ini , in statu gravido.
Examen microscopicum organorum muliebrium gravidorum, non solum ad parted' genitales
proprias, sed etiam ad earum producta extenditur, quare hic primo de mutationibus tractabimus,
quas ovaria, tubae atque uterus experiuntur, et dein strueturam membranarum nidamenti, ovi, placentae
et embryonis ipsius exponemus.