de Vauzhne etc. antfusehen, obgleich auch in diesen noch nicht der vollkommenste Einklang, und.
die wünschensvverthe TJehereinkunft der Erfahrungen herrschet.
Einzelne machten sich auch in dieser Beziehung die Arbeit bequemer, überlieferten das Halb-
wahre, auf oberflächliche Anschauung, oder wohl gar nach einem vorgefaßten Ideale entworfene
und basirte Bild, als einen neuen Gewinn, als untrügliche Wahrheit, und zogen hieraus Folgerungen
und Principien, welche eine neue Lehre schmückten.
In einer Epoche, wo sicli der menschliche Forschungsgeist zur Unterstützung seiner Sinne
so manche glückliche Vorrichtung erdachte, Handgriffe erlernte und Instrumente haute, welche der
Beschränktheit des Sehsinnes kräftige Abhülfe leisten, da scheint es an der Zeit zu seyn, die besprochenen
Lücken in der Anatomie möglichst zu beseitigen, in Beihülfe der neu gewonnenen Vortheile
Licht in die Dunkelheit der Organisation zu leiten, und so eine Kenntnifs zu begründen, welche von
unberechenbarem Nutzen in der Zeit für Natur- und Heilkunde erwachsen dürfte. Die unschätzbare
Verbesserung des komponirten Mikroskopes, durch unsern rühmlichst bekannten, in der Kunst
täglich vorwärts schreitenden Opticus Plö ssl, und der Besitz einer vielversprechenden Sammlung
mikroskopischer Präparate unserer Hochschule von Lieber kühn,, Barth und Prohaska, erweckten in
mir das lebhafteste Verlangen, die peripherischen Gefafsverhältnisse kennen zu lernen, und diese
für eine umfassende wissenschaftliche Ordnung und Darstellung zu benützen. So sehr mich schon
eine flüchtige Besichtigung der benannten Präparate, mittelst des PlössVschen Instrumentes, einerseits
von Schönheit und Brauchbarkeit der meisten Objekte obbenannter Sammlung überzeugte, eben so
belehrte er mich andererseits, dafs noch unendlich Vieles zur Erreichung des vorgesteckten Zieles
völlig neu vorbereitet werden müsse.
Erfahrungen, die ich in einer Reihe von fünfzehn Jahren, über die feinem Bestandteile der
peripherischen Gebilde des menschlichen Körpers, mit einem sonst für gut gehaltenen komponirten
Mikroskope gesammelt hatte, erblickte ich in vielen Punkten höchst mangelhaft, ja ganz unrichtig,
und so blieb , um der Wahrheit beim klaren Lichte näher zu kommen, weiter keine andere Wahl,
als die Arbeit von Neuem zu beginnen, und vorurteilsfrei dem Ziele entgegen zu steuern. Gröfsere
Uebung in der Handhabung des neuen und vollständigeren Instrumentes, und beständiges Vergleichen
und Beurte ilen des neu Gewonnenen mit dem Aeltern, des Zweifelhaften mit dem als vollkommen
und zweckdienlich Erkannten, brachte mich zu dem Besitze eines für die Beurteilung der mikroskopischen
Gefäfspräparate ehen so schätzbaren als unerläfslichen Kriteriums, durch welches ich in
den Stand gesetzt wurde, schnell und sicher die Vollständigkeit und Tauglichkeit eines vorliegenden
Präparates für anatomische Forschung zu beurteilen. Als das unfehlbare Kennzeichen des Gelun-
genseyns eines Gefäfs - Präparates, erschien mir nämlich die vollkommene Geschlossenheit der Ge-
fäfse in der peripherischen Ver teilu ng. Diese Abschliefsung beziehet sich jedoch nicht allein auf
die Wandungen des hohlen Cylinders, den im Allgemeinen ein Gefäfs darstellt, sondern auch auf
die Bahn, welche das Gefäfs vom Central - Organ des Kreislaufes aus, im zweiten Wendekreise durch
die Wesenheit der peripherischen Gebilde hindurch, zu dem Herzen zurück bezeichnet und begründet.
Da somit jedes isolirt stehende, ungebundene Gefäfs, jeder freie Ausläufer, die Unvollkommenheit
des Gefäfs-Präparates, und das Nichtgelungenseyn der Injection beurkundet, so erblickte ich
eine gröfse Anzahl der übrigens auserlesenen Lieberkühn sehen , Bartli sehen und Prohaskischen
Präparate für Untersuchung und Darstellung untauglich; ja selbst viele der eigenen Präparate zum
Ausscheiden und neuen Ersätze bestimmt. Obgleich mich- eine reichliche Erfahrung und gewifs
seltene Gelegenheit, feine Injectionen zu machen, stets unterstützte, so mufs ich dennoch gestehen,
dafs die Erzeugung der zur Untersuchung passenden und vollkommen tauglichen Präparate nicht zu
der leichten Aufgabe gehört, und dafs es mir selbst nun noch oft widerfährt, dafs eine Injection
völlig mifslingt, und Mühe und Unkosten umsonst verspliltert werden; denn der gute Erfolg ist von
so vielen Zufälligkeiten, die leider nicht immer vorauszusehen oder zu beseitigen sind, bedungen.
Indefs haben vielfältige Versuche und gemachte Erfahrungen, demungeaclitet den Erfolg der feinen
Nomina autorum, hac de re. optime meritorum, et quae nulla unquam delebit oblivio, sequentia sunt:
Bür dach, Joh. Müller, Wagner,- Ehrenberg, Purkinje, E. II. Weber, Czermak, Krause, Breschet,
Roussel de Vauzhne.. Illud tarnen monendum est, plenariam absolutamque observationum, cum natura
identitatem, hinc inde in bis quoque desiderari, autorésque ipsos circa plura objecta discordare inter se.
Nonnulli suspectae veritatis autores, arduum opus eo sibi facilius reddere, non dubitarunt,
quod obsérvationes ambiguas, imo praeconceptae cujusdam opinionis chimaeras, tamquam. castissimi
studii fructus prOclamarent, nebulamqüe pro Junone amplectentes, falsa pro veris audaci et im-
pudente fronte venditarent, quae tarnen temeritas, suis damnis in artem medicam transferendis, om-
nino non carere non poterat.
Nunc ubi aurea scientiarum aetas, pleno vigore surrexit, mensque humana in illis inveniendis
et construendis ingeniosa esse coepit, quae sensibus nostris adjumento esse possint, — nunc inquam
juvat pede libero pulsare tellus, et perficere ea, quae hucusque imperfectionis notam tulerunt.
Abdita patefacere, obscura illustrare, manca perficere, ignota detegere, fortunati nostri aevi labores
sunto, ad artis medicae incrementa promovenda, serumque ejus florem, quantum mortalium vires
valen t , producendum.
Microscopii cpmpositi summa perfectio, a famigeratissimo mechanico Domino PlÖssl inventa, —
quo nullus certe major in o rb e— et insignis musei nostri anatomici, praeparatorum microscopicorum
thesaurus, a Lieberkühlt, Barth et Prohaska confectus, studium meum viresque meas evocarunt,
periphericas vasorum minimorum ramificationes attentius considerare, et absolutam, systematicamque
eorum historiam tentare. .
Microscopii supra laudati adjumento suffultus, praevia indagine, de elegantia et anatomica per-
feclione praeparatorum nostri musei certum me reddidi, sed plura quoque ulterius desiderari intellexi.
Observations plurimae, quas per quindecim annorum seriem, de partibus periphericis corporis
liumani sedulo collegi, partim mancae, partim omnino erroneae mihi videbantur, quia microscopie
imperfecto, uti plurima sunt ex veteribus, experimenta institui; — quare ut rem penitius
cognoscere mihi contingeret, ab ovo ordiri, factosque labores repetere necessarium erat.
Multiplici usu singulärem in rebus microscopicis dexteritatem nactus, et accurata novorum
experimentorum cum veteribus collatione edoctus, eo perveni, ut certum aliquod et summe constans
criterium mihi abstrahere valerem, mediante quo, de praeparati cujusdam microscopici dignitate et
Usu, tuto judicium ferre facile erat. — Illud signum erat: Omnium vasorum in minimis surculis
anastomosis, et plenaria a materia organica circumßua separatio, — ita ut omne vasculum, etiamsi
minimae diametri, per se existat, et perfecte isolatum commercium canalium, arteriosae et venosae
indolis, sustineret. '
Omnia itaque väscula, in minimis, debent esse continua, nulla interruptio, nulla- vasculorum
lateralis propago, quae non cum alia fcoiret.
Illo signo semel statuto, multa ex praeparatis supra memoratis, meis laboribus inepta depre-
hendi, et ex meis quoque injectionibus aliquas ad inutiles abjicere, novisque supplere constitui.
Larga in injectionibus capillaribus experientia me cultum quidem sentio, attamen ingenue
fateor, felices et omni numero absolutas inje ctions , inter rariores pertinere, et me saepenumero