eine solche Richtung, dafs sie das Prisma vorherrschend mit Licht umgehe. Das in dem Vorderfufse
des Milroslopes festgestellte Prisma selbst wird nun mit seiner ebenen Fläche nach aufwärts und gegen
den Körper des Instrumentes dermalen schräge gestellt, dafs die hier anlangenden Lichtstrahlen ge-
brochen und lonccnlrirt nach abwärts, und zwar auf das vorliegende Objeltchen geworfen werden.
Diese Benützung des Lichtleitungs - Apparates versinnlichet die Tab. I. Fig. 1.
Bei horizontaler Stellung des Körpers des Milrostopes, wie wir diese zur Abzeichnung' der
opalen Gegenstände benutzen, wird das Prisma beseitiget und der Lichtverstärlungs-Linse, eine
solche Stellung zwischen der Flamme und dem Objelttische gegeben, dafs durch die nun loncen-
trirlen Lichtstrahlen das Objelt lla r beleuchtet wird, wie diefs Tab. I. Fig. 2 bildlich darstellfet
Werden transparente Gegenstände untersucht, so mufs dem Instrumente 'die senlrechte, und
der Lichtverstärlungs-Linse die im ersten Falle geschilderte Stellung vor dem Lichte, dem Hohlspiegel
aber eine solche Richtung gegeben werden, dafs-durch seine Wirlung die erwünschte Be-
leuchtung des Objektes von unten erzielt wird.
Da auch ein zierlicher Bau, und das meisterhaft geschnittene und eingepafste Triebwerl dieses
Apparates, dem Instrumente einen sehr grofsen Vorzug vor den ältern optischen Vorrichtungen
dieser Art geben; so stellet die glüclliche Idee des Künstlers, dieses Instrument, so wie'die astronomischen
auf ein gelenliges Piëdestal zu setzen, und das ihm neuerlich, zur genauem und bequemem
Besichtigung transparenter oder flüssiger Gegenstände beigegebene rechtwinklig gelrümmte
Olular mit einem in seinem Knie angebrachten Prisma, in artistischer Hinsicht und praltiseher
Benützung vollends oben an. Denn dadurch wird es dem Forscher möglich, aufgefundene Formen,
mit oder ohne den Sömmeringischen Spiegel, naturgetreu abbilden und lopiren zu lassen, und im
Allgemeinen jeden Gegenstand, sobald er mittelst der Federllamme am Objeltentiseli befestiget
worden ist, in sitzender und ruhiger Stellung des Körpers zu untersuchen. So erscheinet das
PlössUsclie Milroslop nicht allein als das volllommenste, sondern auch zugleich als das brauchbarste
dermaliger Zeit, und als ein wahrer Gewinn für Optik und Naturwissenschaft.
Bei dem Gebrauche dieses Instrumentes ist besonders dem weniger Geübten anzurathen, die ersten
Untersuchungen mit den Linsen 3 4 und mit dem aplanatischen Olulare vorzunehmen, denn diese
optische Komposition stellet dem Gegenstand bei einer Sófachen Vergröfserung im Durchmesser mit
unglaublicher Klarheit dem Sehsinne dar, und leistet bei gröfseren Objelten Alles, was man von einer
optischen Vorrichtung fordern lann. Sind die zu besehenden Gegenstände so Hein, dafs diese Vergröfserung
nicht hinreicht, um sämmtliche Eigenheiten lla r und allseitig zu erlennen, so wähle man
zu den oben bezeichneten Linsen das Olular Nummer , , wo dann die Gegenstände n o Mal im
Durchmesser vergröfsert und noch immer so deutlich werden, dafs man ihre Eigenheiten und
zarten Verhältnisse aufzufassen und darzustellen im Stande ist. Stärlere Vergrößerungen benöthigen
die opalen Gegenstände wohl nicht, und ich lonnte mit diesem Apparate die Gefäfsverzweigungen
der Lungen, der Schilddrüse und des Gehirnes, welche unter die zartesten gehören, ohne allen
Anstand zeichnen lassen. Das Olular Nummer 2 , mit den Linsen 1 , 3 , 4 , gibt schon eine zu
starle Vergröfserung für opale Objelte der Art, als dafs es dem minder Geübten anzurathen wäre
D.ese und alle andern mit dem Plösslischen Instrumente zu erzielenden Vergröfserungen sind jedoch
für die Untersuchungen der transparenten Gegenstände nicht allein anwendbar, sondern auch um so
unerläfslicher, als man die Absicht verfolget, die zartesten organischen Verhältnisse zu erspähen und
hervorzuheben. Bei der Erforschung der einfachsten Organisation wird man daher nicht allein
die Linse 4 , 5 , wohl auch 6 in Verbindung mit dem Olulare Nummer 2 , 3 , oder wohl gar
auch 4 benützen, und den Hohlspiegel zur Beleuchtung des Gegenstandes von unten in Anwendung
bringen müssen. Die Linse 4 , 5 , ö , mit dem Olular 3 vergröfsert dann 54ofach, dieselben
Linsen mit dem Olulare 4 aber 1040 bis 1500 Mal den betreffenden Gegenstand im Durchmesser
Hier habe ich für den minder Geübten nur noch zu erinnern, dafs zu dieser Untersuchung die klein-
sten Thedchen, und diese dann nur geignet sind, wenn sie entweder so vielfach zerlegt, oder
micrometri in centum partes divisum esse, et singulam partem (= 10,000 poil. Vindob.) ope nonii
ad latera appliciti adhuc in decem partes, dividi posse, tunc darum est, magnitudinem — 0,00001,
hoc instrumento adhuc commensurabilem esse. Quodsi ergo per disci tossionem novemdecim scalae
gradua et nonii tres praeterierint, tune diameter objecti =5 poll. Vindob.
Differentia ergo numerorura primo obtentorum, per rotationem disci, magnitudinem objecti
commensurali docet.
Ut meas in tractatione microsCopii collectas observationes complete communicem, nonnullas
experientias de micrometris et messionis modo subjungam.
Prima expérimenta cum hocce instrumento instituent commendandum est, ab initio lentem
objectivam tertiam et quartam, oculare vero aplanaticum in usum trahere, quia liaec vitra commodum
objecti, neque nimium augmentum praestant, et in objectis majoribus considerandis tantum praestant
quantum a summa instrumenti perfectione exspectari potest. Si objecta cónspicienda adeo minuta
sunt, ut auctio supra memorata non sufficiat ad qualitates ejus rite cognoscendas, tune lentibus assignais,
oculare primum jungatur, quód objecti magnitudinem centies decies intendit, quin claritati
ejus noceat. — Ultra in objectis opacis augmentum non intenditur, quod revera sufliceret, ad mi-
nimorum corporis hümani vasorum ramificationes, quales in pulmonibus, in glandula thyreoidea et
in encephalo sunt, quant perfectissime delineandas.
Oculare secundum, et lentes objeGtivae 1 , 3 , 4 ob amplifleationem nimiam, rerum opacarum
imagines obscuras sistunt, ex quibus tiro in rebus microscopicis nihil cognoscere potest, quod vel
ad objecti valorem rite aeätimandum, vel vasorum distributionem statuendam duceret, quare illis
commendandum est, auctiones non adeo enormes, in vasorum ihjectörum considcratione in usum
vocare, per quas proprietates integrae plagae vasculosae injeetae uno intuitu percipi possunt.
Multo minus intensiores auctiones perspicuitati objectorum favent. Sub diametri auctione 2 10
jam adeo rarefit lucis intensitas, et adeo lens objectiva objecto vicina est, ut vel sub maxima lucis
concentratione artificiali, tarnen imago indiscreta appareat.
Magis conveniunt auctiones intensae in partium transparentium studio, in quibus fere absolute
necessariae evadunt, si de minimorum atomomm ratione judicium ferre animus est. _ Quod si'
praestare vel is, lentem quartam et quintam vel imo simul sextam, cum oculari secundo et tertio vel
quarto, et speculum sphaericum adhibere debebis. Quarta, quinta et sexta lens cum oculari tertio
magnitudinem objecti quingenties et quadragesies augent; — eaedem lentes cum oculari quarto,
millies et quadragesies, in diametro.
Hie pro minus exercitatis monendum babeo, talis amplificationis microscopicae eas tantum par-
ticulas compotes esse, quae vel minutissimae sunt, vel adeo tenues et compressae, ut luci transitum
facillime concedant. Subtilissima ergo expostulatur dissectio harum partium, quae jam sensus nostros
fere fugiant, ad ejusmodi disquisitiones cum fructu instituendas quae si negligatur, non tantum inde,
quale exspectaverat, analomicus emolumentum nanciscetur.
Quodsi instrumenta Floss liana falsas imagines unquam exhibere possent, certe nunquam nisi
sub auctione adeo enormi occurrerent. Ast quieta fet cauta encheiresis, suspensaque objecti, lucis,
et ipsius instrumenti tractatio, verum a falso discernere docebunt, et ipsum tironem obviis eripient
dubiis. Solummodo in judicio statuendo de qualicumque phaenomeno microscopico, nunquam atten