ra.
Da s L ä n g e n - G e f ä f s g e f l e c h t .
(Plexus vasculosus longitudinalis.)
Tab. II. Fig. 7 und 9.
Dieses mit dem linealen Gefäfsgeflechte zunächst verwandte Aderprodukt ist das Eigenthum des
Nervensystemes, und stellet folgende Kriterien dar:
1. Ungleiche, grofse, der Länge nach fortgesponnene Kapillararterien und Venen, aus welchen
2. an einzelnen Punkten kurze, aber starke Aeste hervorgesendet werden, welche unter einem
spitzigen Winkel mit den benachbarten Mutter'gefäfsen zusammenètofsen, und so die Vorzug-
lichsté Verbindung dieses Geflechtes bewirken.
3. Nur an einzelnen Punkten, worin Zellbläschen sich anhänfen, treten aus diesem Gefäfsgeflechte
zartere = eines Wiener Zolles im Durchmesser starke Gefäfschen hervor, und stellen durch ihr
Ineinandergreifen ein intermediäres Maschennetz, das die vorliegenden Nervengehilde umwebet.
4. An jenen Stellen, wo die centralen oder die peripherischen Endigungen der Nerven von vielen
Nervenbläschen umgeben und die Nervenröhrchen in dieser Blasenmasse verschwinden, lösen,
sich die Muttergefäfse dieses Geflechtes in ein, mannigfaltige Gestaltungen nachahmendes Ma-'
schennetz auf.
Nach dén Verhältnissen des Nervensystemes. gestalten sich in den verschiedenen Nervengebilden
drei Hauptvarietäten dieses Geflechtes.
Die Nervenzüge, die Nervenhäute und die Centralorgane dieses Systemes geben Veranlassungen
zu den verschiedenen Manifestationen, und so stellet sich:
1. ein dichtes Längengefäfsgeflecht,
2. ein genetztes Längengefäfsgeflecht, und 3. ein zeUichtes Längengefäfsgeflecht.
1. D a s d i c h t e L ä n g e n g e f ä f s g e f l e c h t .
(Plexus vasculosus longitudinalis solidus.)
Tab. II. Fig. 7.
Die erste Varietät des Gefäfsgeflechtes der Nerven durchdringet die, zwischen dem Centrum und der
Peripherie ausgebreiteten, verschiedenartigen Züge der eigenthümlichen Nervenröhrchen. Hier stellen die
kapillaren Zweige dieses Geflechtes starke eines Wiener Zolles messende Muttergefäfse dar, welche
neben den Nervenfasern fortgesponnen erscheinen und nur hie und da kurze f e i n e s Wiener Zolles
im Durchmesser enthaltende Verbindungsgefäfse heryorfördern, welche mit den benachbarten Ka-
pillargefäfsen desselben Geflechtes unter einem spitzigen Winkel zusammentreten. Nur an solchen
Stellen, wo eine gruppenähnliche Ansammlung von Zell- oder von Nervenbläschen Statt hat, da
findet man auch zarte d - d eines Wiener Zolles besitzende Gefäfschen aus dem Zuge dieser Ordnung
des Längengefäfsgeflechtes hervortreten und sich um diese Bläschen herum zu einem intermediären
Maschennetze vereinigen. Die Fig. 7 der Taf. II. versinnlichet die Bildungsverhältnisse dieses Ge-
flechtes. 2
2. D a s g e n e t z t e L ä n g e n g e f ä f s g e f l e c h t .
( Plexus longitudinalis rcticulosus.)
Tab. II. Fig. 9.
Die zweite Ordnung des Gefäfsgeflechtes der Nerven versorget die Nervenhäute, und hier
erblicket man die kapillaren Gefäfse mehr einen divergirenden und allmählich sich verjüngenden
Zug an der Innern Fläche der Nervenhaut annehmen. Aus diesen ~ eines Wiener Zolles starken
Muttergefäfsen sprossen allenthalben zarte eines Wiener Zolles im Durchmesser besitzende Aeder-
chen hervor, welche um die Gruppen der an der äufseren Fläche der Nervenhaut aufsitzenden Bläschen
III.
P l e x u s v a s c u l o s u s l o n g i t u d i n a l i s .
Tab. II. Fig. 7 et 9.
In svstemate nervoso occurrit sequentibus notis distinctus:
1. Arteriae venaeque elongatae inaequalis ambitus, quae
2. Certis locis breves, satis tarnen fortes ramulos edunt, qui sub acutis angulis, cum vicinis vas-
culis cohaerent, et reticularem formam quodammodo assumunt,
3. Hinc inde, ubi nervorum sphaerulae accumulantur, tenuiores propagines progerminant, quae
orbiculatim dictas sphaerulas circumeunt.
4. Si nervus, quem haec vasa comitantur, longitudinalem suam formam exuat, et in pultem sphae-
rulis conflatam fatiscat, vasa ipsa etiam in plexum intermedium maculosum dissolvuntur.
Alia atque alia hujus plexus forma est, in nervis, in neurilemmate, et in cerebro ipso; —
ita oriuntur:
1. Plexus vasculosus solidus longitudinalis.
2. Plexus longitudinalis reticulosus.
3. Plexus vasculosus longitudinalis cellulosus.
1. P l e x u s v a s c u l o s u s l o n g i t u d i n a l i s s o lid u s .
Tab. H. Fig. 7.
Hoc nomine insignita vasorum concatenatio, in illis systematis nervosi partibus invenitur,
quae inter centrum et peripheriam sitae sunt, i. e. in nervis.
Principales ejus rami partem poll. Yindob. crassi, pone libras nervorum decurrunt, et
passim propagines -7^- partem poll. Yindob. amplas progerminant, quae cum vasculis capillaribus
cognatis, in vicinia sitis confluunt. In illis tantummodo locis, ubi plurium sphaerularum nervo-
sarum congeries occurrit, tenuiores etiam partibus poll. Vindob. diametro aequales) ramuli
distribuuntur, qui circa sphaerulas dictas, elegans rete intermedium efformant. Tab. II. Fig. 7 ejus-
modi vasa depicta habet.
2- P l e x u s l o n g i t u d i n a l i s r e t i c u l o s u s .
Tab. H. Fig. 9.
Secundus ordo, nervorum tunicis destinatur, in quibus vasa capillaria, paullatim attenuata,
m interna earum superficie variis directionibus disseminantur. — Vasa majora hujus plexus -Ia~"5 partes
poll. Vindob. aequant, et minoribus poll. Vindob. amplis) ortum dant, quae in externa