findet man sie weit, gewöhnlich aber so enge, dafs zwischen der Höhle des Trichters und der des Körpers
der Tuba nur eine sehr beschränkte Communication und deutlich gezogene Grenzlinie gebildet
wird. Stets erblickt man aus dieser Oeffnung eine grofse Anzahl von kleinen Falten hervorwachsen
und in der Richtung des Abdominalendes so sehr divergiren, dafs diese Duplicaturen der Schleimhaut
nicht allein allmählich an Gröfse zunehmen, sondern sich auch durch ein wiederholtes Spalten
bedeutend vervielfachen. Einzelne derselben endigen mit zugespitztem oder abgerundeten Ende schon
innerhalb der Höhle des Trichters, treten daher über den Horizont der Wände dieses Gebildes nicht
hervor, und stellen bald längliche — den Slrahlenfortsatzen — oder cylindrische — den Darmzotten
analoge Körperchen dar. Viele dieser Falten erreichen jedoch den Rand des Trichters, bilden dort
längliche flocken- oder züngleinförmige Verlängerungen, welche mehr oder weniger über den Rand des
Trichters hervorstehen und so dem Abdominalende das gefranzte Aussehen verschaffen. Die innere
Oberfläche der Schleimhaut des Trichters besitzet eine röthliche Färbung und ein zarteres Epithelium,
die äufsere Fläche jedoch auch die Zellhaut, die Fortsetzung der Muskelschichte, und endlich der
Ueberzug vom Bauchfelle.
Die Zellhaut aller drei Abtheilungen der Tuba besitzet eine ungewöhnliche Menge von grofsen
und gewunden verlaufenden Mutter- und Capillargefäfsen, welche eine grofse Menge von Blut in sich
aufzunehmen im Stande sind, daher auch leicht eingespritzt werden können, und der Trompete einen
gewissen Grad eines erectilen Vermögens verleihen. Diese Gefafse stehen nach aufsen mit den zarten
Gefäfsen der Muskelschichte und der Wasserhaut, nach innen aber mit dem intermediären Maschennetze
der Schleimhaut im innigsten Verkehre. Die aus dieser Schichte zur Schleimhaut abgesendeten arteriös
sen Zweige bilden durch ihr wechselweises Verbinden in der Wesenheit dieser Membrane ein zartes, in
einer Ebene fortgesetztes intermediäres Maschennetz, dessen construirenden Gefäfschen. ■1~— eines
Wiener Zolles besitzen, und längliche, in der Mehrzahl verschobene freie Räume, welche diesem Netze
einen eigenen Charakter einprägen. An jenen Stellen, wo dieses Gefafsnetz die Flächen der Falten zu
umhüllen hat, da nimmt es in der Duplicatur der Schleimhaut auch eine entsprechende Menge von Capillargefäfsen
mit sich, und verleihet dadurch der ganzen Falte eine entfernte Aehnlichkeit mit der Zusammensetzung'eines
Strahlenkörpers. Eben so findet man die Verlängerungen dieses Aderproduktes
durch die 35~— eines Wiener Zolles im Durchmesser weiten Ausmündungen der Drüsen des Tubenkörpers
in das Innere der Gruppen der componirten Follikeln fortgesetzt und über sämmtliche Wände derselben
ausgebreitet. In den gewöhnlich nur seicht ausgehöhlten Beeren der Follikeln der Trompete
findet man eine weifsliche, schmierige Substanz eingetragen.
Um diese Gefafsverhältnisse und besonders die eigenartige Vertheilungsart der Falten des Trichters
recht anschaulich zu machen, und so das zu ergänzen, was der Beschreibung unmöglich geworden,
liefs ich das Abdominalende der Tuba eines Kindes mit allen seinen Eigenheiten im Ganzen getreu nach
der Natur copiren. Die Tab. XVIII. Fig. l stellet daher
a) die Falten des Trompetentrichters an dem äufsersten Rande der Tuba;
b) die kraterähnliche engste Stelle, und
c) die Wasserhaut der Gebärmuttertrompete dar.
Eine nicht geringe Veränderung erleidet die Trompete, und besonders ihr Trichter, nach demVer-
schwinden der Menstruation im höheren Alter der Frauen. Nicht allein, dafs nun dieser Kanal im Allgemeinen
um 1 % Zoll kürzer wird, und eine bei weitem engere Lichtung in seinem Körper darbietet, so verlieren
sich auch die Warzen, Flocken und Falten seines Abdominalendes dermafsen, dafs ich oft in Versuchung
gerieth, zu glauben, es sey der Trichter abgeschnitten worden. Nur kleine, kurze Reste von
Franzen lassen noch in dieser Epoche des Lebens die ehemaligen Bestandtheile des Trichters erkennen.
Die Gefäfse der alternden Trompete werden zwar im Durchmesser stärker, an Zahl aber immer sparsamer,
so dafs endlich das intermediäre Gefäfsnetz mehr die Beschaffenheit eines in einer Ebene fortgesetzten,
aus — eines Wiener Zolles im Durchmesser besitzenden Gefäfschen zusammengesetzten
In nonriullis tarnen casibus, et constanter post receptionem ovuli fecundati quidquam ampli-
ficatur. Eegula tarnen est, corpus tubae cum infundibulo nonnisi parvo foramine communlcare.
Ab hoc foramine ingens plicarum numerus versus marginem fimbriatum tubae dirigitur, quae
durante decursu suo altiores fiunt, et non raro bifariam dividuntur.
NonnuÜae harum plicarum ad marginem fimbriatum tubae non pertingunt, sed procul inde
jam fine rotundato vel acuminato terminantur. Forma earum vel processibus cibanbus oculi humam,
vel vero villis intestinalibus analoga est. NonnuÜae vero ad marginem fimbriatum non solum defe-
runtur, sed ultra eum elevantur et prolongantur, - appendices flocciformes v # ' lingulas sistunt,
quae extremitati abdominal! tubae laciniatam vel fimbriatum speeiem procurant. Paries interna in-
fundibuli cplore rubro et epitbelio tenui notatur; — externa verb Strato cellulari, fibris musculari-
bus et peritoneo involvitur.
Membrana cellularis trium tubae partium vasis sanguiferis numerosis et flexuose decurrentibus
providetur, quae magnam sanguinis copiam in se recipere valent, ideoque injectionibus anatomicis
mirum in modum turgent.
Verosimile ideo est, processum erectioni comparandum, in tubis locum habere.
Haec vasa sanguifera partim cum retibus vasculosis Strati museularis et serosi, partim vero
cum retibus intermediis membranae mucosae intemae cohaerent.
Kete vasculosum intermedium membranae mucosae väsis formatur, quorum diameter =
poll. Vind. et quorum interstitia libera irregularis et quasi distracts singulärem et nulli alio reti facile
comparandum adspectum ofierunt.
Dicta retia sese etiam in plicas membranae mucosae continuant, quibus processuum ciliarium
similitudinem conciliant. Orificia folliculorum muciparorum, quorum diameter = « poll. Vindob.
rete intermedium membranae mucosae pariter admittunt et ad internam glandularum superliciem
conducunt. Folliculi plerumque materia viscida albicante repleti inveniuntur.
ü t descriptionis modo propositae imperfectionem suppleam, et illis quoque clarus evadam,
quibus verba mea perfectam de structura infundibuli ideam communicare non potüerunt, extremita-
tem abdominalem tubae cum omnibus suis praerogativis et proprietatibus anatomicis icone reprae-
sentari curavi. ,
Tab. XVIII. Fig. 1. exprimit
a) Plicas infundibuli in margine extremo tubae,
b) Craterem infundibuli,
c ) Membranam serosam tubae.
Singulärem metamorphosim experitur extremitas tubae abdominalis et praecipue infundibulum
ejus in feminis, quarum menstrua cessarunt.