Man findet alle jene Gewebe des Körpers, welche unter bestimmten Vorgängen sich aufzutreiben,
aufzurichten und steif zu werden die Fähigkeit besitzen, von Gefiifsgeflechten dieser Art
durchdrungen. Vorzüglich schön erblickt man das in Rede stehende Gefäfsgeflecht in dem Strahlenkörper,
in der Regenbogenhaut, in der Milz etc. wie diefs die Fig. s — 16 der Taf. II. und die
Fig. 2—.7 der Taf.Ili. darstellet. Die Fig. 2 Taf. III. versinnlichet den Zug der vorzüglichsten Ge-
fäfse, die Fig. 7 derselben-Tafel den excentrischen Ursprung aus den Muttergefäfsen, die Fig. s
der Taf. II. die peripherische Verbindung durch. Schlingen, und die Fig s und iß den Uebergang
dieses Gefäfsgeflechtes an einzelnen Stellen in das intermediäre Maschennetz.
Der Durchmesser der gröfsern Arterien- und Venenzweige e n t h ä l t ^ , das aus diesem Geflechte
'hervorwachsende Schlingengefäfs und das mit demselben 7 n° Verbindung stehende
Maschengefäfs-^j eines Wiener Zolles im Durchmesser.
Als Ordnungen dieser Klasse können nachstehende Bildungsverschiedenheiten gelten:
1, Das lineale, und
2. das pinselförmige Schwellgeflecht.
1. D a s l i n e a l e S c h w e l l g e f l e c h t .
(Plexus vasculosus linealis erectilis.)
Tab. II. Fig. 5.
Dieses Adergeflecht empfängt zwar ebenfalls von einem gesetzten Mittelpunkte des Mutterge-
fäfses seine vorzüglichsten Gefäfschen, doeh sind diese Ursprungszweige nicht so pinsei- oder
sternarüg, wie die der ,zweiten Ordnung, sondern vielmehr reiserförmig vertheilt und im fernem
Zuge parallel der Breite nach an einander gereihet. Ihre peripherischen Zweigehen bilden weite
kegelförmige Schlingen und vereinigen sich an einer der Flächen des vorliegenden Organes, das
sie durchdringen, mit einem Maschennetze, wie diefs Tab. II. Fig. 5 und Tab. III. Fig. 2 darstellet.
Die Ins und das corpus ciliare sind von, dieser Ordnung des erectilen Gefäfsgeflechtes belebt.
Der Durchmesser der constituirenden Adern ist durchaus größer, als der der zweiten Ord-
nung, und die kleinsten Zweige dieses Geflechtes b e s i t z e n -^ , die Schlingen in ihrem freien Raume
-T^ , und die intermediären Maschengefäfse ^ eines Wiener Zolles im Durchmesser. 2
2. D a s p i n s e l f ö r m i g e S c h w e 11g e f ä f s g e f l e c h t.
(Plexus vasculosus penicilliformis erectilis.)
Tab. II. Fig. 16 und Tab. III. Fig. 7.
Hier erblickt man von einem bestimmten Punkte des ^ eines Wiener Zolles starken Mutter-
gefäfses mehrere Zweige, die sich wieder bald in Zweigehen auflösen und dann meist pinsel- oder
stemarlig zur Bildung des Geflechtes fortsetzen, hervortreten, nach einem kürzern oder längern, meist
gekräuselten oder schlangenförmigen Zug und mehrfacher Verbindung und Verschlingung seiner Zweige
das Ziel der Wanderung erreichen, -und dort vorzüglich in das intermediäre Schlingen-, wohl auch-
an einzelnen Stellen in das Maschennetz übergehen. Die Wesenheit der Milz, des'Mutterkuchens
und der Zellkörper etc. ist mit dieser Ordnung des erectilen Geflechtes versorgt. Die Taf. H. Fig. 16
und Taf. III. Fig. 7 stellen die einzelnen Eigenheiten dar. Fig. 7 Taf. III. zeiget die Hervorbildung dieses
Geflechtes aus einem einzelnen Zweige des nahen Muttergefäfses. Fig. 16 Taf. II. stellet aber die
aufsitzenden intermediären Maschen dar. Die konstruirenden Gefäfse sind in ihrer peripherischen
Verzweigung die intermediären Maschengefäfse-^, und der freie Raum der Maschen eines
Wiener Zolles im Durchmesser stark.
Vasorum majorum diameter ansae iisdem efibrmatae-^^-, areae autem cum iisdem cohae-
rentes partibus poll. Vindob. diametro aequant.
Ordines sunt:
1. Plexus vasculosus linealis erectilis et
2. plexus vasculosus penicilliformis.
1. P l e x u s v a s c u l o s u s l i n e a l i s e r e c t i l i s .
Tab. II. Fig. 5.
Vasa, quae ad bunc plexum constituendum concurrunt, etiamsi ex puncto aliquo vasculi
genitoris radiatim divergant, tarnen penicillos vel Stellas adeo manifestas non componunt, quales
ab altero hujus classis ordine fieri consuescunt, sed fruticis ad instar in minima dissolvuntur,
. Yascula ejus extremam peripheriam tangentia, amplas et triangulares ansas constituunt, et in
alterutra superficie organi, quod permeant, in rete coeunt, quod Tab. II. Fig. 5 et Tab. III. Fig. 2
depictum est. Iridis et corporis ciliaris vasa hunc lypum sequuntur. Diameter eorum, amplitu-
dinera vasorum secundi ordinis multum superat, ita ut minimi surculi |o‘oaoc>, ansae liberae 6~?s, areae
autem intermediae partes poll. Yindob. in diametro habeant.
2. P l e x u s v a s c u l o s u s p e n i c i l l i f o r m i s e r e c t i l i s .
Tab. II. Fig. 16 et Tab. III. F ig .' 7.
In hoc videntur plures ramuli ex uno. vasis majoris partes poll. Vindob. amplectentis)
puncto procedere, et in minores modo dispesci, qui sub penicilli vel disci radiati forma, absoluto
flexuoso vel serpentino itinere, pluribusque anastomosibus junctis, eo tendunt, ut in plexum intermedium
ansatum et maculosum confestim transeant.
Prostant ejusmodi vasa in liene, in placenta, in orporibus cavernosis etc. Tab. II. Fig. 16
et Tab. III. Fig. 7 ilium ordinem repraesentant. Ultima originem hujus plexus ex vasculis discretis,
solitariis, Tab. II. Fig. 16 autem, areas retis intermedii sistit. Vasa peripherica areae inter-
mediae et interstitia libera partes poll. Vind. aequant.