die Hohle der weifsen Haut beider Hoden darstellet, ihren Zweck zu erreichen, und der Samen*
Schleimhaut eine ungemein ausgebreitete, zur Absonderung geeignete Oberfläche zu verleihen wufste.
b. Damit die eben anschaulich gemachte Zahl und Gröfse der Samenröhrcheli in dem engen Raume
von l Zoll Querdurchmesser und 13/4 Zoll Längenmafse, welche die Hohle der fibrösen Membrane
des Hodens an jeder Seite besitzet, Platz finde, und allenthalben mit dem Gefäfs- und Nervensysteme
Verkehr unterhalten könne, wurde der Hodensubstanz nachfolgende Anordnung ihrer
einzelnen Theile gegeben.
Eine besondere Berücksichtigung verdient unter den konstruirenden Bestandtheilen der Hodensubstanz
jenes Grundgewebe, welches den freien Raum nicht allein in eigens geformte Fächer abtheilet',
und die Samenröhrchen in ihrer Lage sichert, sondern auch gleichzeitig zur Aufnahme und
Leitung des Gefäfs - und Nervenapparates der innern Samenschleimhaut bestimmt ist. Es wächst
Ton Seite der innern rauhen Fläche der weifsen Hodenhaut hervor, erzeuget während seines Zuges
von einer Wand des Hodens zur zweiten zarte Blätter', welche nicht allein den Raum in horizontaler
Lage in 245 bis 250 Fächer abtheilen, sondern auch zugleich einerseits die den Samen-
rohrchen zukommenden Nerven und Arterien von den Umgebungen übernehmen und zuführen,
als auch andererseits jene, von den innern Verzweigungen der Samenschleimhaut hervorwachsenden
Lymphgefafse und Venenzweigehen sammeln und zur fibrösen Haut zufrückbefördern. Jede
kleine Abtheilung dieses zellichten Grundgewebes besitzet an und für sich betrachtet, eine tuben-
förmige Gestaltung. Das engere Ende der Tuba sieht der hintern Wand des Hodens und dem dort
befindlichen Haller"sehen Samennetze zu, das weitere ist hingegen bald einer der Seitengegenden,
bald aber der hintern Fläche der vordem Wand der fibrösen Haut des Hodens zugekehrt.
In diesen gefäfs- und nervenreichen Scheiden liegen die Lappen der Samenröhrchen eingeschaltet;
und diese entsprechen, rücksichllich ihrer äufsern Umrisse, den räumlichen Verhältnissen der
Scheiden. Jeder Lappen gewinnt daher von seiner umgebenden Scheide die Form eines Kegels,
dessen Basis auf der innern Fläche der weifsen Haut, die Spitze aber auf dem Haller"sehen Samennetze
aufruhet.
Zur Bildung eines derlei innern Hodenkegels oder kleinern Lappens scheinen sechs Samengefafs-
chen zusammen zu treten, und von Seite des Samennetzes eine gemeinschaftliche Wanderung
einzuschlagen. In den beiweiten zahlreicheren-Fällen sah ich sechs, wohl auch sieben, nur selten
fünf Samenröhrchen den engsten Theil der tubaförmigen Scheide betreten, anfänglich sanft
gekrümmte und sparsamere Schlängelungen darstellen, dann aber im Weiterschreiten diese Krümmungen
dermafsen vermehren und gestalten, dafs nun jedes einfache Samenröhrchen nicht allein
im Zick-Zack seinen Zug fortsetzet, sondern sich zugleich auch an mehreren Stellen zurückschlägt,
aufknäuelet, und dann erst wieder seinem Ziele unter beständiger Schlangenwindung entgegen
zieht. So geschieht es, dafs der Hodenlappen allmählich an Substanz gewinnt und den % Zoll
^weiten Theil der Scheide vollkommen erfüllt.
Nur die in der Längenachse des Hodens eingeschalteten Lappen besitzen die ganze Länge des
Querdurchmessers des Hodens, und ihre Samenröhrchen wahrscheinlich das oben angeführte Mafs
von 24 bis 25 Zoll. Die zur Seite angebrachten Lappen sind um so kürzer, je mehr sie von der
Mittellinie abweichen, dagegen sind sie aber etwas breiter und dicker, als die erst erwähnten.
Ueber das Verhalten der Endpunkte der Samenröhrchen konnte ich mit vollkommener Klarheit
an vielen Röhrchen Nachfolgendes entnehmen :
1. Das peripherische Ende der Samenschleimhaut wird in etwas stärker, und seine V^ände gewinnen
an Substanz.
2. Es beuget sich hakenförmig um, oder es nimmt eine spiralförmige Windung an,
3. Der äufserste Endpunkt desselben ist allerdings in etwas aufgebläht, doch nie blasenförmig
abgerundet.
b) Ut autem deöionstrem, ejusmodi progresum occidere posse, et ut ratio enotescat, qua natura
ad componendam testium stupendam fabricam usa est, necessarium erit, de singulis eorum
partibus speciatim agere.
Singulärem attentiönem meretur textura quaedam sui generis, quae totum albugineae spa-
tium internum in plures caveas seu receptacula subdividit, quae vasorum spermaticorum
decursum pariter ac nervoriim arteriarum venarumque hue spectantium reptatum hospitantur
atque securum reddunt.
Ab interna enim membranae fibrosae seu albugineae superficie, plura dissepimenta tenuia
texturae Cellulosae originem sumunt, quae decursu suo horizontali totum testium parenchyma in
totidem Joculamenta subdividunt. Horum parietum transversalium numerus a 245 usque ad 250
ascendit, et organa sistunt, quae praeter functionem suam modo allatam, subdivisionem nempe
et separationem, nervös et arterias undiquaque adventantes conducunt, venasque et vasa lym-
phatica hisce correspondentia ex intiirfis parenchymatis recessibus reducunt et ad tunicam
fibrosam transmittunt.
Singulum loculamentum, tali ratione ortum, figuram plus minus tubae aemulam offert. Extre-
mitas angustior ejusmodi tubae parietem posteriorem testiculi respicit (ubi coni Halleriani et
rete testis reperiuntur), latior autem sive ad paginam posteriorem partis anterioris, sive ad latera
membranae fibrosae spectat.
Hae tubae per gyros vasorum spermaticorum implentur, ita ut hi formam tubae pariter
accipere cogantur, cujus basis versus peripheriam testis, cujus apex versus rete testiculi et conos
Hallerianos dirigitur. ■
Singula talis tuba vasculosa sex vasculis spermatids formari videtuf, quae a rete testiculi
seorsim et invicem separata, testium parenchyma intrant, ab initio raros gyros monstrant, sed
decursu ulteriori magis magisque intricata et flexuosa decurrant, et glomeres contortos plurimos
nectere incipiunt.
Tubae per axim longitudinalem testiculi decurrentes longissimae sunt, et eo breviores
fiunt, quo magis ab ista directione aberrant. Videtur tarnen id quod ob minorem longitudinem
deficit y per majorem amplitudinem recompensari.
Quod initium omnium vasorum spermaticorum parenchymatosorum attinet, sequentia certo
constare videntur:
1 , Membrana mucosa internam superficiem vasculorum spermaticorum obducens, quidquam fortior
et crassior fieri incipit in extremis et coecis singulorum canaliculorum terminis.
2> Illi termini plerumque unci vel spirae ad instar curvantur«
3, Nunquam vesicula terminal! instruuntur, etiamsi hinc inde levis intumescentia non desit.
4. Iis plerumque major materiae plasticae vesicularis quantitas incumbit, unde crassities major
sive intumescentia derivanda est.