grofsern Maschen umfassen jetloch nicht ein einfaches Harnröhrchen, sondern meist 2 bis 4 gemeinschaftlich,
und dann findet man die " ^ 7 eines Wiener Zolles im Durchmesser grofsen Mündungen in
einer trichterförmigen Höhlung schräge neben einander gestellt. Im Allgemeinen findet man 12 bis 16
derlei kleinere und gröfsere Oeffnungen, .und daher eben so Viele Gefäfsmaschen an der Oberfläche
einer Nierenwarze, welche ihr ein bienenzellen-ähnliches Aussehen verschaffen.
Alle diese eben geschilderten Bildungseigenheiten wurden durch die, eben so glücklichen, als
lehrreichen, dreifachen verschiedenfarbigen Injektionen der Gefäfse bis zur Evidenz erwiesen.
f . D r ü s e n s c h le im h ä u t e in F o rm v o n b a u m z w e i g ä h n l i c h e n G ä n g e n .
( Tubuli ramosi.)
Tab. IV. Fig. 23, 24. Tab. IX. Fig. 2 , 4. Tab. XIII. Fig. 1.
In dieser Abtheilung der Drüsenschleimhäüte begründet die Formation zwei Unterabtheilungen,
und zwar Schleimhautgänge, welche sich baumzweigähnlich spalten, verjüngen, und an ihrem
Ende — den niedern Drüsen gleich 1— völlig abgeschlossene Bläschen erzeugen, somit blind endigen,
und endlich Kanälchen, welche zwar ebenfalls nach den Gesetzen der dendritischen Spaltung
und Verfeinerung sich verzweigen, übrigens aber einerseits mit ihren peripherischen Endigungen den
Harnröhrchen analog mit dem vorliegenden Netze der Blutbahn desjenigen Organes, dem sie angehören,
ununterbrochen verbunden, und in dessen Lichtung eingemündet erscheinen, andererseits an ihrem
Stamme eine Sammelblase besitzen, welche den abgesonderten Saft des betreffenden Drüsengebildes auf
eine Zeit in sich zu bewahren im Stande ist.
I.
Die Wesenheit der Drüsen mit baumzweigähnlichen Gängen, welche in die erste Abtheilung der
Drüsenschleimhäute gehören, ist in einem Zellgewebneste eingetragen, und erscheinet mehr oder Weniger
blafs röthlich gefärbt, körnig und gelappt. In ihr unterscheidet man Körner (Acini)^ welche nicht
allein durch ein zartes Verbindungszellgewebe, sondern auch durch ein Kanälchen, das aus der
Mitte des Kornes (siehe Tab. IV. Fig. 23, 24) hervorwächst, und den Ausführungsgang desselben darstellet,
mit den gleichartigen Gängen der-benachbarten Körner verbunden sind. Durch die Verbindung
mehrerer kleinen Gänge werden gröfsere, so auch durch die Vereinigung mehrerer Körner
Läppchen, und durch ein erneuertes Vereinen der gröfsern Röhrchen stärkere Kanälchen, durch den
Zusammentritt mehrerer Läppchen aber ein Drüsenlappen ins Daseyn gebracht; und so erblickt man
endlich aus derlei Drüsen mehrere, oder auch nur einen einzigen Ausführungsgang hervorwachsen,
welcher mit der Schleimhaut der benachbarten Körper- oder Organhöhle zusammenhänget, und somit
einem vielfach vertheilten Baumzweige gleichet (siehe Tab. IX. Fig. 2), auf dessen Endzweigehen die
Drüsenbläschen wie Beeren aufsitzen.
Besichtigt man die Substanz derlei Drüsen, so wie man sie aus dem Körper hervorgehoben hat,
so findet man nie die letzt erwähnten Körner vereinzelt oder nur sparsam, sondern vielmehr in gröfse-
ren Gruppen, und so wie die Beeren der Weintraube auf dem sternartig aus einander fahrenden Ende
des Ausführungsganges aufgelragen. Nur ein zerlegter Drüsenhaufen läfst seine Einzelnheiten, d. h.
Korn, Ausführungsgang und die Theile der Blutbahn näher untersuchen und die eigenen Bildungsverhältnisse
enträthseln. Der durch die dichte und gehäufte Vereinigung der Bläschen erzeugte Drüsenhaufen
hat die schwächsten Grenzlinien; deutlicher und in grÖfserem Umfange entwickelt stellen sich
die spaltenähnlichen Grenzen des Läppchens dar, und am kräftigsten bezeichnet, und durch eine grofse
Strecke der Drüsensubstanz hindurchgeführt, erscheinet die Scheidungsspalte der Drüsenlappen. An
allen diesen Grenzen lagert sich ein verbindendes Zellgewebe ein, das von den ernährenden Gefäfsen
der Drüsen durchdrungen wird. An keinem dieser Organe ist die Oberfläche des Drüsenkörpers so freigestellt,
als diefs der Fall an dem Organe der zweiten Unterordnung der Drüsen mit baumzweigähnlichen
Gängen — der Leber nämlich — ist; auch ragen sie nie so vollkommen in die benachbarte
Denique monendum est, duodecim vel sedecim aperturas, quae in apice papillae inveniuntur,
una cum retibus vasorum easdem ambientium favi vel cribri speciem papillae conciliare.
Omnes illae hue usque descriptae proprietates structur&e renum, ex praeparatis (tribus ma-
teriis varie coloratis) injectis, desumptae sunt.
f , T u b u l i r a m o s i .
Tab. IV. Fig. 23, 24. Tab. IX. Fig. 2 — 4. Tab. XIII. Fig. 1.
Ramificationes membranarum mucosarum, quae hanc varietatem constituunt, in duas iterum
familias, summopere a se invicem distinctas, commode redigi possunt.
Prima familia illos glandularum canales excretorios' in se complectitur, qui in ultimis suis
ramificationibus dendriticis vesiculas perfecte clausas, sphaericas vel bullosas, adnexas habent, sine
omni cum vasis sanguiferis communicatione libera, dum altera familia nonnisi tales ductuum excre-
toriorum species continet, quae sine vesicula terminali aut intumescentia peripherica cum vasis sanguiferis
immediate, i. e. distincta et perfectissima apertura communicant, et insuper in trunco ex-
cretorio communi receptaculum peculiare adnexum gerunt, in quo humor secretus, ibidemque delatus,
servari per tempus, et ulterius perfici atque elaborari potest.
I.
Glandulae, quae ductibus excretoriis ad primam familiam spectantibus provisae sunt, rubelli
colons sunt, granulosae, lobatae, lobis et inter se, et omnibus simul involucro celluloso munitis.
Elementa harum glandularum sic dicti Acini sunt, ex quorum singulis ductulus aliquis excre-
torius exsurgit, modo cum vicinis similibus uniendus, unde ductus pedetentim majoris ambitus resultant,
veluti ex acinorum singulorum ope cellulosae telae reunione lobuli, dein lobi, et ultimo tandem
totum glandulae parenchymatosum corpus componitur.
Ductuum excretoriorum numerus non semper idem est, quippe qui vel simplex vel duplex,
vel multiplex esse potest. Semper tarnen ramificatio sua arboris seu virgulti speciem refert, cujus
extremis surculis bullae seu vesiculae insideht. (Vid. Tab. IX. Fig. 2.)
Substantial!! ejusmodi glandulae perlustrantes, nunquam acinos singulos a se invicem distincte
separatos, sed congregates potius invenimus, tali modo, ut plures eorum, racemi uvae ad instar,
suis ductulis excretoriis insideant, et singuli ductus minores stellatim ex ductu aliquo centrali majoris
ambitus progrediantur. Oportet itaque ad indagandam glandularum fabricant, singulum ejusmodi
acinum a reliquis, quibuscum cohaeret, separare, et in partes ejus constituentes (ductulum exeretorium,
vasa sanguifera etc.) singulatim inquirere.
Acini elementares itaque, plus minus inter se confluentes, non distinctos limites habent;
magis evoluti sunt margines lobulorum, manifestissime autem illi loborum majorum, qui profunditate
sua et extensione reliquis minoribus lorige antecellunt. -