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DIE WASSERHlüTE DER IIÖHERN SINNESORGANE UND DER GEIHRNHÖIILEN.
Die in dieser Abtheilung aufgenommenen Wasserhäute gehören noch immer tu den Zartesten
Erzeugnissen des menschlichen Körpers; — sie besitzen jedoch schon ausgebreitere Flächen, welche in
gröfsern Räumen eingeschaltet sind, und daher eine geräumigere Höhle in sich schliefsen. Von ihren
freien Wänden schlagen sich an bestimmten Stellen des Zuges Verdopplungen nach einwärts, welche
die vorzüglicheren Gefäfse dieser Membrane beherbergen und umhüllen. Einzelne Wasserhäute (so z. B.
jener Theil der serösen Membran der Augenkammern, welcher die vordere Fläche der Iris und die
Cornea transparens bedecket) stellen an ihrer freien Oberfläche kleine, walzenförmige eines Wiener
Zolles im Durchmesser besitzende Körperchen dar, welche rücksichtlich ihrer innern Zusammensetzung
den Nervenpapillen der übrigen Fellgebilde, besonders aber den Wärzchen der Riedhhäut gleichen, und
daher als Tastwarzen der Wasserhaut anzusehen sind. .(Siehe Tab. XI. Fig. 4, und Tab. XII. Fi*. 1.)
Die meisten dieser Häutchen sondern im gesunden Zustande einen Dunst (wie z.B. die Wasserhaut der
Gehirnhöhlen und der Kapsel der Linse), andere aber während des Lebens stets tropfbare Feuchtigkeiten
(wie z. B. die Wasserhaut der Augenkammern, des Labyrinthes und des Glaskörpers) ab.
Die Wesenheit der Wasserhäute dieser Sippe wird, aus folgendem Material zusammengesetzt.
a) Aus einer gröfsern Art von Bläschen, zwischen welchen
b) die peripherischen Endzweige der Blutbahn und die zartesten NervenrÖhrchen sammt. den Ursprüngen
der Saugäderchen eingeschaltet sind.
c ) Aus einem überaus zarten Hornblättchen.
Die Bläschen dieser Häute, welche auf der äufsern oder rauhen Fläche derselben in bald grösserer,
bald geringerer Menge aufsitzen, gehören zu jener Abtheiluiig, die wir mit dem Namen Kortikaloder
Nervenbläschen der mitdern Gröfse (siehe Tab. IV. Fig. 13) belegt haben, und bilden den beleb*
ten Theil der Wesenheit der Wasserhäute dieser Sippe. In ihrem Bereiche ist der peripherische Wendekreis
der Blutbahn eingetragen, und in selben wurzeln die Endzweige zarter Nerven, welche gröfsten-
theils die Bildungseigenheiten der ersten Klasse dritter Ordnung nachahmen, endlich die Ursprünge
der zahlreichen, aber ungemein zarten Wassergefäfse; von der bereits oben Seile 8Ö geschilderten Art.
Die Blutgefäfse dieser Membranchen verzweigen sich anfänglich dendritisch, lösen sich aber
an ihren Endpunkten in ein intermediäres Maschennetz auf, dessen konstruirende Gefäfse in den
stärker entwickelten Häuten (z. B. in der Wasserhaut des Auges-, an der hintern Fläche der Iris -^=^-
der freie Raum der Masche im längsten Durchmesser -^^-, an den schwächer entwickelten Membranchen
dieser Reihe (z. B. an der Kapsel der Linse) aber einen Durchmesser des Maschengefäfses von und
des meist länglichen freien Zwischenraumes von |||||; eines Wiener Zolles besitzen.
"Jene Nerven, welche in der Wesenheit der zweiten Sippe der Wasserhäute getroffen werden,
gehören, wie gesagt, zwar vorherrschend den peripherischen Endzweigen der kleinsten Perleiischniire
(siehe erste Klasse, dritte Ordnung, Tab. V. Fig. 10) an; indefs findet man auch in einzelnen Membranchen
(z.B. in der Wesenheit der serösen Haut des Labyrinthes des Gehörorganes) die Elemente
der höhern Sinnesnerven (siehe Tab. V. Fig. 4).
Die Lymphgefäfse gehören zu den zartesten Bestandteilen ihres Systemes, sie nehmen auch
hier den Zwischenraum der Bläschen ein, und wandern in grofser Anzahl zu den nahen, kräftiger
entwickelten Gefäfschen ihrer Art.
Das Hornblatt, welches einen, aus ungemein zarten und zusammengefallenen Molekülen gebildeten,
dichten Ueberzug darstellet, bedecket die freie Wand der serösen Haut, und verleihet derselben
ihre Glätte. Da, wo Tastwarzen sich über den Horizont dieser Membranen erheben, da stellet auch das
Epilhelium einen scheidenartigen Fortsatz dar.
An jenen Stellen des Körpers, wo zwei Wasserhäute dieser Sippe zusammengerathen, findet
man zwischen zwei Hornblättcheri eine starke Lage der oben geschilderten Bläschen mit ihren eigen-
B. U a r i f t a » s e c «n h n m e in b v a n a t um 0 c r 0 0 a r n m.
M EM B R A N AE S E R O S A E ORGANjORU.M S E N S U S ET C E R E B R I .
Membranae serosae hujus census pariter ad simplicissimas téxluras serosas spectant, attamen
a prioribus extensioîie differunt, et ca va majora in se recöndünt.
In variis cnim extensionis suae punctis membrana serosa düplicaturas format, quae vasä
majora suscipiunt et conducunt, — Nonnullae (ex. gr. ea pars membranae humoris aquei, quae
anteriorem iridis paginam, et posteriorem corneae transparentis superficiem investit) corpuscula cylindrica
minima monslrant (=-7^- poil. Vindob.), quàe ratione structurae cum papillis nerveis cutaneis, praecipue
vero olfactoriis, concordant. (Tab.XI. Fig. 4. et Tab. XH. Fig. i.) — Omnes membranae hue spéctantes
secernunt, modo halitum vaporosum (in ventriculis cerebri, in capsula lentis crystallinae), modo vero
Humorem serosum verum et genuinum, uti capsula humoris aquei, membranula Cotunnii, hyaloidea.
Partes organicae, talis membranae fabricam ingredientes, sequentes sunt:
a) Vesiculae majoris diametri, quibus interseruntur.
b) Fines peripherici vasorum sanguinem vehentium, nervorum nec non tubulofüm lymphaticorum
prima principia.
c ) Stratum epidermaticum corneum tenuissimum.
Vesiculae (a)y quae semper externae harum membranarum sacciformium superficiel adhaerent,
ad ilium tribum pertinent, quam vesiculae nerveae mediae magnitudinis (Tab. IV. Fig. 13) componunt.—
Harum vesicularum syndrome partem proprie organicam seu vivam harum membranarum efformat, et
partim vasorum haematophororum surculos minimos suscipit, partim vero nervis tubulisque lymphaticis
(hic locorum extrema subtilitate conspicuis), uti supra jam expositum est, originem praebet.
Decursus vasorum sanguiferorum ab initio dendriticus est, mox vero in rete maculosum sub-
tilissimum abit, cujus vasa construentia in membranis hujus varietatis magis evölutis (ex. gr. in capsula
humoris aquei, in posteriore iridis superficie) poll. Vindob* partes diametro aequant, dum inter-
et membranis tenuioribus (capsula lentis crystallinae) vasorum diameter-^^-, interstitiorum
oblongorum autem = poll. Vindob. partibus aequalis sit. Nervi in hisce organis reperiundi ad
ordinem linearum margaritarum minimarum (Gj[ass. prim. ord. tert. Tab. V. Fig. 10) spectant, eliamsi
in singulis membranulis* ex. gr. in sacculis labyrinthi, elementa nervorum sensitivorum specificorum
praesto sint. (Vid. Tab. V. Fig. 4.) — Vasa lymphatica enormi teneritudine excellentia ex vesicularum
materiae plasticae interstitiis oriunda, denso agmine collecta, ad truncos magis magisque con-
spieuos paullatim uniuntur.
Epithelium, moleculis minimis collapsis et coiitractis compositum, liberam harum membranarum
superficiem quam investit, glabram reddit, et ubicumque papillae supra horizontem emergunt,
vaginulam his quoque imperlitur. Si duae membranae serosae hujus characteris inter se conjunguntur
(quales conjuncliones inter capsulam.humoris aquei et capsulam lentis crystallinae, porro inter mem-
branarn hyaloideam et posteriorem lentis crystallineae superficiem occürrunt), tune inter bina epithelii
strata, sibi mutuo contigua, magna molecularum sphaericarum quantitas cum tubulis nerveis et
lymphaticis interscritur. In Tab, IV. Fig. 20 talis structura repraesentatur.