mentarröhrchen der Nerven und Saugadern analog sind. Welchen Zug diese Cylinderchen beobachten,
und mit welchen Theilclien des Inhaltes sie verbunden sind, ist wegen der Zartheit und Zerreifsbarkeit
der Theile nicht auszumitteln. Eben so fraglich blieb es, ob diesem Häutchen ein zweites folget; denn
das Ganze ist so zart, dafs es einem kaum entstandenen Oxydehen im entleerten Zustande gleichet, und
dem Zweifel daher Raum läfst, ob dieses zweite Häutchen schon früher zugegen oder erst nach der Eröffnung
der ersten Eihaut durch die Einwirkung der Luft und des Wassers entstanden ist.
Der im Eichen enthaltene Liquor ist krystallklar, eiweifsähnlich, daher klebrig und in Fäden
spinnbar, wenn man denselben näher prüfet. In diesem Liquor findet man wieder Molekülen von
• eines Wiener Zolles eingetragen, welche weder ein Aeuglein, noch einen Nabel bei dem Vertrocknen
darstellen. Die gröfseren, aus einer Gruppe von Molekülen zusammengesetzten, knäulähnlichen
Körper sind vollkommen abgerundet, schwimmen zwischen den Molekülen herum, lassen nie ihre
Bläschen fahren, was auf einen genauen Zusammenhang in ihrem Innern schliefsen läfst.
Die Dotterkugeln erblickt man im Liquor des Eichens als ^ooo- eines Wiener Zolles im Durchmesser
grofse, vollkommen abgerundete, mit einer weifsgelblichen, öhlartigen Flüssigkeit erfüllte Bläschen
schwimmend. Sie lassen sowohl an ihrer Hülle nach aufsen, als auch in der in ihrer Höhle eingetragenen
Flüssigkeit keine weitern Bes tan dth eile erkennen, und scheinen den ersten und den zartesten
Nahrunggstoff für die künftige Frucht zu enthalten.
Das Keimbläschen (Fesicula germinativa) ist unter den verschiedenen Bläschen des Inhaltes des
menschlichen Eichens das gröfste, erscheinet vollkommen abgerundet, weifsgraulich gefärbt, in seiner
Mitte mit einer trüben Stelle — dem sogenannten Keimfleck — versehen.
Der Inhalt desselben gleichet einem Eiweifse. Nie sah ich irgend einen Zusammenhang mit. der
Wand des Eichens ? sondern fand vielmehr das Keimbläschen nach der Eröffnung der Eihülle frei im
Liquor des Eichens herumschwimmen. Ob nun noch im Eiweifse dieses Keimbläschens irgend eine
Vorzeichnung als Keim zu finden, ist mir nicht klar geworden, es schien mir vielmehr der ganze Inhalt
des besprochenen Bläschens aus einer homogenen Flüssigkeit zu bestehen; wenigstens konnte ich
nach dem Zerplatzen dieses Körperchens keine Differenzen in dem Ueberreste entdecken.
5. D i e w e i b l i c h e B r u s t (Mamma).
Tab. XVI. F ig .2.
Die äufseren, kräftiger entwickelten' Bildungseigenthümlichkeiten sind zu bekannt, als dafs wir
uns hier über diese noch näher auszusprechen nöthig hätten. Das Vorzüglichste hierüber findet man
bei J. Morgagni^ M. Hoffmann3 J. D. Santorinij G. F . Guttermann? J. GünZj P. R ohm e rB .S .A lb in 3
J . B. Kolpin > J. G. Walter 3 J. G. Klees 3 Vogt und Mayer abgehandelt.
Auch die innere Auskleidung der Brustdrüsen des Weibes gehört zu jenen Hautverlängerungen,
welche in dem Kreise der weiblichen Geschlechtsschleimhäute aufgenommen werden mufs. Sie bildet
den wesentlichsten Bestandtheil der weiblichen Brust.
Bei näherer Betrachtung der konstruirenden Bestandtheile der Brustdrüse findet man in diesem
Organe, sowohl in Bezug des Geschlechtes, als auch in den verschiedenen Lebensepochen, namhafte
Bildungseigenthümlichkeiten.
In den zwei ersten Lebensepochen findet zwischen den Brustdrüsen des Knabens und des Mädchens
keine Verschiedenheit Statt; zur Zeit der Pubertät gewinnt die Brustdrüse des Jünglings keine besondere
Begünstigung, und wird mit den übrigen Organen des Körpers gleichmäfsig ernährt und
ausgebildet, indefs bei der Jungfrau nicht allein die Brustdrüse, sondern gewöhnlich auch die fettreiche
Kapsel derselben gleich den innern Geschlechtstheilen eine, die übrigen Organe weit hinter sich lassende,
Vergröfserung und Vervollständigung erfahren, und letztere sowohl durch den bedeutenden Anwachs
an Gröfse, als auch durch eine höhere innere Ausbildung offenbaren.
Obgleich auch Beispiele von Milcherzeugung bei Männern vorliegen (siehe hierüber Ploucquet
initia bibliothecae medico - pract. et chirurg. lac virginum 3 vetülarum in morbis. — Commentar.
Membrana externa ovuli — chorion — structurae et organisations simplicissimae est. Superficies
ejus externa materia plastica in lamellam coagulata, formatur, in interna autem hinc inde
cylindri apparent, qui tubulis nerveis et vasis lympliaticis analogi esse videntur. Qualis sit decur-
sus horum cylindrorum, et an cum partibus in ovulo inclusis coliaereant, nee ne, ob eximiam earum
gracilitatem certe defini,1 nequit. Pariter res indecisa manet, an buic membranulae alia comes
eat, nec ne. Vidimus enim saepius merabranitlam pellucidam et ultra omnem imaginationem tenuem
priori membranae sociam et parallelam extendi, neque tarnen apodictica certitudine affirmare aude-
mus, an hic de membranula vera, an vero de materiel internae, per aèris atmosphaerici accessum
producta coagulatione, agatur.
Liquor in ovulo contentus albuminosus, viscidus, in fila duetilis, et nihilominus simul trans-
parens apparet.
Huic liquori rursus innatant moleculae = “ p. V. , quae Oxsiccando nullum umbonem
adipiscuntur.
Majores sphaericae sunt, et vesiculis pluribus minoribus componuntur, quàs nunquam secedere
sinunt. Gohaèrentia carum et mutua attractionÈPpotentia itaque sal valida praesumi debet.
In liquore ovuli spbaerulae vitelli natanl, quae vesiculas sistunt, humore oleoso repletas,
diametri = £=2 - p. V. Substantia earum et inclusum in illis fluidum oleosum omni intuitu homo-
■ geneum est, et primum embryonis futuri nutrimentum largiri videtur.
Vesicula germinativa, inter omnes vesieülas ovuli humani magnitudine excellit, perfecte
sphaerica est — colore albo-cinereo notatur, et in medio sie dictam maculate’ germinativam gerit.
Contentum ejus albumini simile est. Vesicula germinans in nullo' cum membrams ovuli
nexu organico versatur, sed in humore circumfluo libera natat. Contentum albuminosum omms
: Structurae iïganicae expers est, saltern summa attentione et dexteritate nihil invenire potui, quod
typum organicum prae se ferret.
5. M a m m a.
Tab. XVI. Fig. 2.
Anatomia tnammarum rudior res adeo trita et nota est, ut organographiae hujus glandulae
uberius pertractandae eo luhentius supersedeam, dum viri in arte clari, in hoc argumento egregie
dudum versati fuerint, quales sunt: J. B. Morgagni, Mi Hoffmann, J. D. Santorinis J. Günz,
p Böhmer, B. S. M i n . A. B. Kolpin, J. G. Walther, J. G. KteeS,$ Vogt, Mayer aliique.
Membrana, quae internam organorum lac praeparantium superficiem obducit, ad membranas
mucosas organ! sexualis, ob causas cognitas, referenda est, et partem organieam mammarum summae
dignitatis sistit.
Anatomica mammarum investigatio nos certiöres reddidit, in his organis, quoad sexum et
quoad vitae periodum, differentias summe essentiales inveniri*
In primis duabus vitae periodis, inter mammam puerilem et puellarem nulla prorsus diffe-
rentia intercedit.