festere, ringähnlich, den Cylinder dès Gefäfses umgehende Fasern darstellet. Im Gewebe dieser
Substanz und über ihrer, der serösen Haut zugewendelen, Fläche erblickt man eine Lage einer moleku-
lösen Masse ergossen, auf welcher das Hornblatt aufsitzt.
Die Taf. 5, Fig. 2, 3> 4, liefert uns die bei einer . 75Omaligen Vergröfserung des Durchmessers
gezeichneten drei Schichten einer Arterie. Die Fig. 4 stellet das bald stärkere, bald schwächere Hornblatt
einer Schlagader, mit seinen zarten, gleichsam verbrannten, zusammengefallenen Bläschen, und
den dazwischen befindlichen Rinnen dar. Fig. 3 zeigt die dem Led'erhautgewebe ähnliche, dichteste,
und stellenweise zusammengedrängte Verfilzung der elastischen Aderschichte. Über und im Gewebe
der zartesten Nerven- und Saugaderröhrchen erblickt man den belebten plastischen Stoffeingelragen,
und aus demselben wächst diè Breimasse des Hornblattes im zusammenhängenden Zustande
der Aderhäute hervor. Die Fig. 2 überliefert das Bild der zerlegten äufsern Schichte — der Zellhaut
der Arterien — mit ihren Zellbläschen und mit dem Zuge ihrer stärkern Lympligefäfse.
Im Centralorgane der Blutbahn, ,im Herzen, findet man .endlich die seröse ©der die sogenannte
polirtc Haut mit mehreren Lagen von organischen Muskelfasern umgeben, und hier hat somit die Organisation
der serösen Häute ihre höchste Stufe erreicht.
Welche Bedeutung wir den in der Lichtung der verschiedenen Adersysteme durch Verdopplungen
der serösen Haut ins Daseyn gebrachten Klappen zu geben berechtiget sind, haben wir bereits
oben bei der Bildungsgeschichte der Lymphgefäfse (Seite 88) angeführt.
D. Ö i f r t « J ö i p p r ï> r r tt) a s s f r f] ü u 1 f.
DIE SERÖSEN HÜLLEN DER GROSSEN KÖRPERHÖHLEN.
Die Wasserhäüte der grofsen Höhlen des menschlichen Körpers sind sowohl bezüglich ihrer
Gröfse und Ausdehnung, als auch hinsichtlich ihres kräftiger entwickelten inner» Baues, endlich rück-
sichtlich ihrer innigen Verbindung mit den wichtigsten und edelsten Organen unter allen Membranen
ihres Systèmes oben anzustellen.
In ihrer Vertheilung und in ihrem Zuge ahmen dieselben ebenfalls die Form eines vollkommen
geschlossenen Ballens nach, der aber in dieser Sippe nicht allein die Wandungen der betreffenden Körperhöhle
zu überziehen, sondern auch die Grenzen der in dieser Höhle eingetragenen Organe zu umfassen
, und mit einer Hülle zu versorgen hat.
Nur an der gröfsten und verzweigtesten Wasserhaut — am Bauchfelle des Weibes — finden
wir Öffnungen im Zuge des Ballens, der durch diese Membrane dargestellt wird. Vermittelst dieser
geräth das Bauchfell in der Gegend der sogenannten Mutterfranzen mit der Schleimhaut der Fallo-
pischen Röhren in Verbindung, und schliefset sich hinsichtlich der eben erwähnten Durchbohrung und
Gemeinschaft an die Eigenheiten der Schleimhäute an, welche stets an irgend einer Stelle des Körpers
mit einer Oeffnung münden, und durch diese mit der Lederhaut in Verbindung gerathen. Das Produkt
der grofsen Wasserhäute ist im gesunden Zustande und während des Lebens nie tropfbar, sondern
erhält sich stets in Dunstgeslalt, und befeuchtet so die freien Flächen der Körperhöhlen und der vorliegenden
Organe, und unterscheidet sich daher von dem Erzeugnisse der serösen Membranen der dritten
Sippe auffallend, ist jedoch, so wie jenes und aller übrigen Wasserhäute, wieder aufnehmbar in die
Blutmasse.
Unter dem Mikroskope stellet sich das Gewebe der Häute der vierten Sippe aus folgenden drei
Schichten zusammengesetzt dar :
1. Aus einer Lage dichtgewebten Zellgewebes.
2. Aus einer Lage belebten bildbaren Stoffes.
3. Aus einem Hornblalte.
Die Zellschichte stellet an der rauhen Fläche dieser Art Wasserhäute eine ungemein grofse
Anzahl mit Gas oder mit Fett erfüllter Zellblasen dar, und beherberget auch hier die dendritisch
verzweigten Kapillargefäfse, aus welchen intermediäre Maschen, die sowohl die Zellbläschen, als auch
Tab. V. Fig. 2 , '3 , 4 tria arteriae strata septingenties et quinquagesies aucta exhibet. Fig. 4
epithelium arteriae cujusdam, cum moleculis suis contracts irregularibus, eorumque interstitiis
repraesentat. Fig. 3 stratum tomentosum arteriae, textui cutaneo aequiparandum, cum tubulis
nerveis et vasculis lymphaticis subtilissimis ex materia plastca undique emergentibus monstrat.
Fig. 2 stratum externum cellulare arteriarum cum vesiculis suis, tubulisque lymphaticis majoribus
visui obvertit.
Ad summum perfectionis organicae culmen serosa vasorum tunica in corde ipsa provehitur ubi
strato musculari vero et genuino, sibi extrorsum adhaerente, circumdata est.
Quaenam sit valvularum per tunicam glabram productarum significatio, prius jam (pag. 88),
ubi de vasis lymphaticis eorumque origine sermo erat, fusius exposuimus.
D. Barirtas quarta numfiranarum srrosarum.
VELAMENTA SEROSA CAVORUM MAJORUM.
Inter omnes membranas serosas principatum tenent membranae internam superficiem cavorum
majorum obducentes, respectu extensionis, structurae et nexus multiplicis, quern cum nobilissimis
corporis partibus sustinent,
Sistunt ubique vesicas perfecte clausas, quae vero non solum parietes cavi continents obve-
stiunt, sed externam quoque omnium viscerum contentorum superficiem involvunt.
Solummodo peritoneum feminarum duobus locis aperto foramine hiat, ibi nempe, ubi margines
fimbriarum morsus diaboli obvestit, cum membrana mucosa, quae tubas Fallopianas obducit, in nexu
immediato consistit, ita ut una in alteram transire videatur.
Producta secretionis harum membranarum in statu normali nunquam fluida sunt, sed semper
vapons- formam amant, qui sibimet obversas cavorum et viscerum superficies lubricat, resorberi
et m circulum sanguinis, unde venerat, iterum reduci pariter nobis videtur.
Sub microscopio membranae, ad quartam varietatem membranarum serosarum spectantes,
sequentibus stratis compositae esse videntur:
1. Ex strato textus cellulosi densi et compact.
2. Ex strato quodam materiae plasticae.
3. E x membranula epidermoidali.
Stratum cellulare, ad externam harum membranarum superficiem reperiundum, insignem do-
piam vesicularum, vapore seroso vel adipe fluido-turgentium, visui obvertit, et vasis dendriticis
capillaribus numerosissimis scatet, a quibus ansae, vesiculas cellulares et granula matëriae organicae
ambientes, originem trahunt. Impossibile est, miram vasorum lymphaticorum copiai», decur