
 
		nener  und  an  einander  gereiheten  Gefäfschen  sowohl  des  arteriösen,  als  venösen  Bezirkes  dar.  Die  
 konstruirenden  Theile  prägen  diesem  Gefafsgeflechte,  je  nachdem  die  Fasern  des  Muskels,  dem  sie  
 angehören,  vollkommen  und  parallel  einem  Ziele  zuwandern,  gestreckt  oder  zusammengezogen  erscheinen, 
   mit Sehnenfasern verweht oder  frei  von  fremden Fasern  sind,  mannigfaltige  Eigenheiten  ein.  
 Liegen  die Muskelfaserchen  geordnet  und wie  gekämmt  an  einander,  so  ist  auch  der Zug  der  Kapillar,  
 gefäfse  dieses  Geflechtes  schlicht  und  regelmäfsig  einem  Ziele  zuströmend.  Sind  sehnichte Unterbrechungen  
 und Vermischungen  im Muskel  zugegen,  dann  tritt  an  solchen Punkten  das  lineale  Gefafs-  
 gefleclit  zurück  und  macht  dem  Längen - Maschengeflechte  Platz.  Ist  der Muskel  in  seiner Wesenheit  
 verkürzt  und  kontrahirt,  so  findet  man  wellenähnliche  Schlänglungen  in  der  Ausdehnung  des  Geflechtes, 
   und  findet  sich  der  Muskelkörper,  dem  das  Adergeflecht  angehört,  auf  einer  Fläche  ausgebreitet, 
   oder  über  einen  sphärischen  Körper  ausgespannt,  dann  findet  man  nicht  allein  eine  
 sparsamere  Vereinbarung  der  linealen  Gefäfschen,  sondern  auch  einen  gestreckten  geraden  oder  
 bogenförmigen  Zug  derselben.  Das  Muttergefäfs  tritt  unter  einem  spitzigen Winkel  aus  dem  nahen  
 Zellorgane  hervor,  theilet  sich, meist  nach  zweifacher  entgegengesetzter  Richtung  in  zahlreiche,  
 anfänglich reiserbündelähnlich  an  einander  gerückte,  dann  aber  allmählich mehr aus  einander  fahrende  
 und abermals  sich verjüngende Zweigehen,  welche gekämmten Flachs  oder  Seidenfäden gleichend,  fein  
 gesponnen  und  parallel  den  fernem Weg  einschlagen  und  die  feinsten Muskelfäserchen in ihrem Zuge  
 begleiten.  Während  dieser Wanderung  erblickt man  in  regelmäfsigen  Abständen  von Seite  des  kapillaren  
 Arterienzweigehens  zu  dem  gleichen  Venenzweigehen  ein  kurzes,  meist  ring-  oder  maschenähnlich  
 über  die  Wesenheit  des  Muskelfaserchens  ausgespanntes  intermediäres  Gefäfschen  eingeschaltet, 
   und  durch  diese  Verbindung  den Lauf  sämmtlicher Kapillargefafse  des Muskels  zu  einem  Geflechte  
 umgestaltet,  wie diefs  die  Fig.  4  der Tafel  II.  und  besonders  Fig.  28  der  Tafel V.  darstellet. 
 Die  zartesten  Aederchen  dieser  Ordnung  des  linealen  Geflechtes  enthalten  der  Abstand 
 zwischen  zwei  Gefäfschen  -^=^1,  die  Gefäfse  der  intermediären  Maschen  eines Wiener Zolles 
 im  Durchmesser. 
 Zwischen  diesen  zwei  Extremen  der  Gefäfsgestaltungen  und  Verbindungen  des  linealen  Geflechtes  
 findet  man  noch  als  Zwischenglieder  das  Gefäfsgeflecht  des  Herzens  und  des  Zwerchfells  
 eingeschaltet  Ersteres  schliefset  sich  rücksichtlich  der  schrägen  Vertheilung  und  Durchkreuzung  
 seiner  Aederchen  an  das  rechtwinkelig  gekreuzte  Gefäfsgeflecht  an;  indefs  das  letztere  bezüglich  
 seines,  dem  animalischen  Muskelgefäfsgeflechte  gröfstentheils  schon  gleichkommenden  Zuges  der  
 linealen Kapillargefafse  und  nur noch  von  den Muttergefäfsen bewirkten  queren Wanderung  und  rechtwinkeligen  
 Vertheilung  der  zartem  Aestchen  den  Uebergang  zu  dem  gekämmten  linealen  Gefäfs-  
 geflechte  bezeichnet. 
 II. 
 Da s   Sch w e l l  g e f ä f s g e f l e c h t . 
 (Plexus  vasculosus  erectilis.) 
 Tab.  II.  Fig.  5 —  16.  Tab.  III.  Fig.  2 —  7. 
 Die  Charaktere  dieses  Geflechtes  sind: 
 1 .  .Grofse  5ioo~oo°  eines  Wiener  Zolles  im  Durchmesser  besitzende  Gefälse. 
 2.  Eine  sparsame  Vertheilung  und  Verbindung  der  konstruirenden  Gefäfse  dieses  Geflechtes  
 während  des  meist  geschlängelten  und  parallelen  Zuges. 
 3.  Ein  buschiger  Ursprung  aus  den  nahen  Muttergefäfsen  der  Zellhaut  oder  der  Zellsubstanz  
 des  betreffenden  Organes. 
 4.  Eine  vorherrschende  Disposition  an  den  peripherischen  Endpunkten,  in  das  intermediäre  
 Schlingennetz  und  nur  selten  in  das  Maschennetz  zu  übergehen. 
 Diversa  ejus  forma'esse  solet,  prouti  lacerti  musculares,  cui  insunt,  sive  paralleli  ad  unum  finem  
 tendunt,  sive  tensi  sive  crispati  apparent,  sive  tendinosis  filis  implicantur,  sive  neutrum  horum  
 obtinet. 
 Si  fasciculi musculares,  ac  si  pectine  ordinati  essent,  unam  eandemque  directionem  servant;  
 etiam  vasorum  capillarium  decurrendi modus  simplex  et regularis  erit.  Si  interstitia  tendinea  musculi  
 cujusdam  ventrem  intercipiunt,  in  iisdem  locis  plexus  vasculosus  linealis,  plexui  longitudinali  macu-  
 loso  cedit.  Si  fnusculus  contractus  brevior  fit,  plexus  ejus  undulatim  crispatur,  et  si  musculus  planum  
 aliquod  latiusculum  efformat,  vel  tuberi  globoso  incumbit,  vasorum  reptatus  cum  simplicitate  
 majori,  siye  rectum' sive  incurvum  decursum  am at.  Truncus  communis  cui  talis  plexus  originem  
 suam  debet,  sub  angulo  acuto,  ex  tela  cellulosa  vicina  emergit,  bifariam  dividitur,  et  in  ramos  plu-  
 res,  di verso  itinere  decurrentes,  finditur,  qui  primo  fascicules  densiores,  mox  rarescentes  formant,  
 manipulo  cannabino  vel  sericeo  aequantes,  tenuissimos,  fihrillis  muscularibus  socios.  —   Arteria  tali  
 ratione  subdivisa,  ad  vénas  homonymas,  paribus  interstitiis,  ramulos  intermedios  mittit,  qui  fibras  
 musculares  orbiculi  ad  instar  amplectuntur,  et  simul  sumpti  vasculis  minimis  musculi,  earn  faciem  
 conciliant,  quam  Tab.  II.  Fig.  4 ,  et Tab. V.  Fig.  28,  depictam  videmus. 
 Diameter  minimorum  capillarium  ■ l~a- partibus  poll.  Vind.,  interstitia  - vasa  intermedia  
 autem  ipsa  'o'^a  ejusdem  partibus  aequant. 
 Modo  descriptis  duabus  formis,  sibi  quasi  polaribus,  vasa  cordis  et  diaphragmatis  inseri  de-  
 b ent,,  Vasa  cordis  propter  obliquum  decursum  et  decussationes  varias,  ad  plexum  rectangulum  cru-  
 ciatum  accedunt;  vasa  diaphragmatis  autem,  quod  jam  de  musculorum  animalium  structura  quidquam  
 participât,  ad  plexum  linealem  pectinatum  vergunt. 
 II. 
 P l e x u s   v a s c u l o s u s   e r e c t i l i s . 
 Tab.  II.  Fig.-  5 — 16.  Tab.  HI.  Fig.  2 —  7. 
 Characteres  hujus  plexus  sunt: 
 1.  Vasorum  diameter  partibus  poll.  Vind.  aequalis. 
 2.  Parca  eorum  ramificatio  et  anastomosis,  decursusque  undarum  ad  instar  flexuosus. 
 3.  Origo  fascicularis,  ex  vasis  tunicae  cellularis  vicinae,  vel  ex  textu  cellulari  organi  ipsius. 
 4*  Eminens  vasorum  conatus  in  systemate  intermedio,  ansas  potius,  quam  areas  formandi. 
 Omnes  corporis  humani  partes,  quae  faventibus  circumstantiis  erigi  et  distendi  solent,  hocce  
 vasorum  genere  conflatae  sunt.  Summa  elegantia  sese  in  corpore  ciliari,  in  iride,  in  splene  reprae-  
 sentat,  uti  Tab. II.  Fig.  5 — 16,  Tab.  III.  Fig. 2 — 7,  exhibet.  —   Tab.  III. Fig.  2,  vasa  primi  ordinis,  
 in  hoc  plexu  reperiunda,  monstrat,  Fig.  7  ejusdem  tabulae,  originem  eorum  excentricam,  Tab.  H.  
 Fig.  5  periphericas  anastomoses  ope  ansarum,  Fig.  5  et  16  transitum  in  plexum  intermedium  macu-  
 losum  sistit.