zuerst aus. Um den Racheneingang in der Gegend der Choanen, an der dem Gekröse entgegengesetzten
Wand des Dünndarms, in der schiffförmigen Vertiefung, und in dem Bezirke der Harnröhrenzwiebel
findet man die schönsten Drüsenkörper dieser Art.
Untersucht man eine dieser Haufendrüsen rücksichtlich der äufsern Umrisse genauer^ so lassen
sich drei besondere Hauptbestandteile an ihr unterscheiden: a) das Thal, b) die gröfsern, und c ) die
Meinem Drüsenkörper.
1. Das Thal (Vallis). Die gemeinschaftliche Ausmündungsstelle einer Haufendrüse erscheint bald flach,
bald bedeutend vertieft, und von steilen Abhängen begrenzt j selten kreisrund, öfterer im Zickzack,
meistens aber in länglichrunder Form über die Fläche der betreffenden Schleimhaut ausgebreitet.
In dem Bezirke des Thaies erblickt man die hervorspringenden Scheidewände, welche den Drüsenkörper
in mehrere Fächer und Abtheilungen spalten, und neben diesen die kleinern und gröfsern
Oeffnungen, welche in die Höhlen der Drüsenkörper führen. Auf dem Saume der Thaleinfassung
sowohl, als auch auf dem erhabensten Theile der Scheidewände sitzen da, wo die Schleimhaut
des betreffenden Organes Flocken besitzt, einfache walzenförmige oder pyramidale Warzen auf,
die stets der Form der benachbarten Flocken oder Warzen entsprechen, und ihre Gefäfse mit
jenen des Drüsenkörpers theilen. Sieht man das Thal von Seite seiner Ausmündung an, so stellet
dasselbe jene zellige Beschaffenheit dar,, welche die Tab. VI. Fig. 10, und zwar sammt den
Gefäfsverhältnissen, bildlich überliefert.
2. Die im Thale eingenisteten gröfsern Drüsenkörper sind meist gruppenähnlich neben einander gestellt,
und ich zählte in einem länglichen Thale einer Haufendrüse des Dünndarms nicht selten 6G bis 70
dieser Körper. Jeder grofsere Drüsenkörper stellet eine, dem Thale zugewendete, runde oder
eiförmige, Ausgangsmündung von 6°1~~J“~ eines Wiener Zolles im Durchmesser dar. Durch diese
Oeffnung gerätb der forschende Blick in die meist kegelförmige Haupthöhle des gröfsern Drüsenkörpers,
aus welcher nun wieder 10 bis IQ kleinere Höhlen beginnen, die in eben so viele kleinere
l°~~— eines Wiener Zolles im Durchmesser besitzende Ausbuchtungen oder hohle Beeren führen.
Betrachtet man daher die der Zellhaut zugewendete äufsere Fläche eines derlei Drüsenkörpers,
so besitzet er eine, einer Erdbeere oder einer Himbeere ähnliche Gestaltj daher ich diese Art
der Drüsen die Erd - oder Himbeeren ähnlichen Hautdrüsen ( Folliculi fragiformes) nenne.
In der Drüsen - Haupthöhle findet man eben so viele intermediäre Gefäfsmaschen, als Einmündungen
der kleinern aufsitzenden Beeren oder Zellen vorhanden sindj und jedes Zellchen stellet
auch noch für sich Gefäfse dar, welche seine Wandung maschen- oder ringförmig umgürteln.
Alle intermediären Gefäfse aber stehen mit den kapillaren Arterien und Venen der unterliegenden
Zellhaut in ununterbrochenem Verkehre. Ueber die innere Fläche dieser Gefäfsanordnung ist, bei
einer 54omaligen linealen Vergröfserung des Objektes eine Lage der molekulösen Masse ausgebreitet
zu sehen, aus welcher sowohl die peripherischen NervenrÖhrchen, welche bald allein
dem vegetativen, bald aber dem vegetativen und dem animalischen Nervensysteme angereihet
sind, als auch die Lymphäderchen hervorwachsen. Alle Punkte der innern freien Wände dieses
erdbeerenförmigen Drüsenkörpers begrenzet und bedecket ein zartes Hornplättchen.
Die Tiefe der Höhle, und die Ausdehnung der ganzen Drüse ist so beträchtlich, dafs sie nicht
allein die Zellhaut an dem Orte ihres Sitzes verdränget, sondern sich auch noch in die Wesenheit
der benachbarten Gebilde oft tief vergräbt. Meist trifft man im Innern dieser Drüsen einen
weifsen, milchigen Saft, welcher sich mit dem vorliegenden Schleime der Schleimhaut vereiniget.
3. Die kleinen Drüsenkörper, welche im Bezirke des Thaies isolirt stehen, und einen Durchmesser von
eines Wiener Zolles besitzen, sind auf dem Saume der Zwischenwände der himbeerenförmigen
Drüsen und am Boden der Tastwarzen oder der benachbarten Flocken angebracht. Sie
gehören zur Klasse der kleinsten— sogenannten LieberkühnJsehen — Drüsen, und ihre Eingangs-
mündung umspannt ein einfacher intermediärer Aderring. Die übrigen Strukturverhältnisse gleit
chen jenen der einfachen Drüschen. — Im Darmkanale führt das ganze Nest der eben geschilderten
Haufendrüsen den Namen der Peyrischen Drüse.
Circa choanas in pharynge., in pagina membranae mucosae intestini tenuis mesenterio obversae,
in fossa urethrae naviculari, et in urethrae parte bulbosa similia glandularum simplicium agmina
occurrere solent.
Sub investigatione accuratiori ejusmodi plagàe glandulosae compositae, tres partes consli-
tuentes apparent:
1 . Vallis, modo profunda, modo minus caïata, raro peripberiae circularis, saepius oblongo-ovalis.
Haec vallis aggeribus bine inde elevatis in plures cavernulas sen loculamenta dividitur, quae
singulas aperturas includunt, ad cryptas solitarias introitum aperientes.
Tota vallis amplectitur limbo prominente obtuso, in quo verrucae simplices cylindricae
seu pyramidales eminent, quae, si vicina membranae mucosae plaga floccis vel papillis ornata
sit, bisce plerumque forma et babitu aemulant. Ejusmodi vallem ex adverso inspiciendo,
faciem repraesentat talem, qualem una cum vasorum sanguiferorum ramificationibus in Tab. VI.
Fig. 10; delineandam curavi.
2. Glandulosa corpuscula, quae per omnem bujusce vallis direetionem sparguntur, turmatim cobae-
rent, et ad numerum sexaginta sex, vel imo septuaginta ascendunt. Omne corpusculum glan-
dulosüm monstrat orificium circulare vel ovale ■6°0o0',55 poll. Vindob. partes diametro aequans,
per quod, ad intrinsecum cavum utplurinium conicum aditus conceditur, ex quo spatio iterum
decern usque undeviginti minores prolongationes curtae, membranaceae, in forma appendicum
vel sacculorum brevium oriuntur, quorum diameter^j^j poll. Vindob. partes aequat. Unde, si
metaphorice loqui plac'et, figurant fructus rubi idaei vel fragae offerunt, et nomen folliculorum
fragiformium omnino merentur.
In spatio conico supra memorato, tot adsunt maculae vasculosae, quot orificia appendicum
lateralium numerantur, et ipsa interna horum sacculorum superficies, rete vasculoso tenui orna-
tur, quod itidem cbaractere macularum notatur. Omnia vascula intermedia sanguifera cum
arte’riis venisque membranae ceUularis subjacentis in nexu sunt. Teguntur haecce vasorum
retia strato quodanl moleculari, quod solummodo sub augmenta microscopico lineali = 540
dignosci potest, ex quo partim vascula lymphatica, partim tubuli nervei (ad sphaeram nervorum
vitae organicae et animalis simul, vel organicae solae spectantes) ortum, dérivant., lllud ipsum
stratum lamina cornea epidermoidali, uti toties jam memoravimus, tegitur, quae necessano
totidem prolongationes producere debet, quot ab ipsa membrana mucosa fieri consuescunt. Hinc
inde tanto evolutionis gradu excellunt, ut non tantum in strato cellulari maximam sui partem
recondant, verum etiam usque ad muscularem tunicam sese, exlendant. Turgent ut plurimum
humore crassiusculo lacteo, qui cum muco ipso a membrana'mucosa secreto connubium imt.
3. Hisce glandulis aliae quasi .interseruntur solitariae, minimae, vix ^ poll. \ indob. partes diametro
aequantes, quae vel per vallem ipsam disperguntur „ yel in dissepimentis supra allatis vel
ad basim papillarum seu villorum vicinorum sedem suam figunt. Spectant ad simphcissima
glandularum corpuscula, quae nomine inventoris LieberkiXhn solent lnsigniri. Orificia eorum
simplici vasculo orbiculari cinguntur. In reliquis non differunt a structura glandularum sub
mmiero 2 expositarum.
In tubo intestinali plagae glandulosae,
Peyerianarum nomen gerunt. -
ex tribus descriptis elementis compositae, glandularum