einerseits mit den Bläschen der, den verschiedenen Nerven vorstehenden Knoten (StammgaHglien) ver-
bnnden sind, andererseits aber mit den Bläschen der Kortikalsubstanz odereines intermediären Ganglions,
welches endlich erst die seiner Substanz entsprossenen Böhrchen dem obersten Gehirnbezirke zusendet,
verschmolzen erscheinen.
Durch diese Anordnung des Ursprunges, Zuges und der Einverleibung der NervenrÖhrchen
in ihr Gentralorgan gewinnt die Idee, dafs diese Röhrchen einen ununterbrochenen Verkehr zwischen
einer bestimmten Stelle der Peripherie der Körpertheile und einem Punkte des Gehirnes unterhalten
die schönste und kräftigste Bestätigung.
Das peripherische Ende der NervenrÖhrchen wurzelt somit in jener Masse, welche wir den belebtön
bildbaren Stoff nennen (siehe Tab.V. Fig.23); in diesem werden sich somit die ersten Spuren der.
Eigenschaften des Nervensystemes verkünden, und durch diese offenbaret sich in ihm der niederste
Grad der Empfindung, welche jedoch um so höher gestellt seyn wird, je kräftigere und zahlreichere,
dem Centralorgane geradezu entgegeneilende Nerven aus demselben hervorgewachsen sind. Ich nenne
den belebten plastischen Stoff daher auch Empfindungsmasse.
Durch diese Anerkennung und Annahme spreche ich aber auch zugleich allen belebten organischen.
Gebilden, jeder belebten organischen Substanz und so auch den einfachsten Organismen, welche keine
Nerven besitzen, Empfindlichkeit im gewissen Grade zu, und behaupte, wo 'belebter plastischer Stoff
vorhanden ist, da sind auch die ersten Elemente des Nerven zugegen.
Die Zusammensetzung der Nervenbläschen sowohl, als auch der aus ihrer Wesenheit hervorwachsenden
NervenrÖhrchen wird durch die einfachste bildbare Substanz, welche einem geronnenen,
Eiweifse gleichet, bewirkt und erzielt. Die Ernährung derselben scheint auch hier, wie bei den peri-,
pherischen Lymphgefäfschen, durch Tränkung unterhalten zu werden.
Obgleich es zu den schwierigsten Aufgaben der mikroskopischen Anatomie gehört, zwischen den
zartesten Lymphäderchen und den Ursprüngen der NervenrÖhrchen einen richtigen Unterschied zu
machen, so zeichnen dennoch der letztgenannten Gebilde Ursprünge und die mehr zur Selbstständigkeit
erwachsenen Züge der NervenrÖhrchen folgende Charaktere von den benachbarten Saugäderchen aus:
1. Die bäuchigen Auftreibungen der höchsten Sinnesnerven und die Scheiden der sogenannten
Bewegungsnerven verleihen den Nervengebilden selbst auch schon in dem äufsersten Gebiete
eines Organes so auffallende Kennzeichen, dafs man diese Art von NervenrÖhrchen wohl nicht
so leicht verkennen oder mit Lymphaderzügen verwechseln dürfte, besonders wenn man die
der Peripherie des betreffenden Gebildes mehr entrückten, kräftiger entwickelten Erzeugnisse
des Nervensystemes mit in Betrachtung zieht. Verwandter im Baue und in der Wanderung zu
den peripherischen Lymphäderchen sind jedoch die , Züge der Röhrchen der sogenannten Gefühls
oder Empfindungsnerven, welche schlichte, parallel und dicht an einander gedrängte
Bündel darstellen, und hier kann nur die genaueste Auffassung aller Unterscheidungsmerkmale,
eine mehr gesicherte Erkenntnifs liefern.
Oft findet man gemischte Charaktere an diesen. Nervenzügen, man erblicket Gefäfschen, die
rücksichtlich ihres Habitus und ihrer Wanderung offenbar dem Lymphadersysteme angehören,
und Röhrchen, welche, ihrer Natur nach, der Nerven Eigenthum sind. Diefs darf nicht befremr
den, oder den Schlufs vom wahren Naturverhältnis'se entrücken, denn jeder Nerve besitzet ein
zartes verbindendes Zellgewebe * und zwischen den Nervenbündeln trifft man oft und zahlreich
die Zellbläschen, und so besitzet jedes Nervenbündel auch, seinen Saugader-Apparat, den man
daher ganz naturgemäfs neben und mit den. NervenrÖhrchen weiter wandern sieht.
2- Obschon ich mir von der Art der Verbindung vieler Bläschen mit den benachbarten NervenrÖhrchen
bis nun noch keine klare Anschauung verschaffen konnte, so spricht dennoch das an den übrigen
Nervengebilden.Statt habende und deutlich sichtbare Verbindungsverhältnifs dafür, dafs sich die
NervenrÖhrchen mit den betreffenden Bläschen auf eine ähnliche Weise verbinden, wie wir diefs
zwischen den zartesten Ausführungsgängen der Drüsen und den Körnern sehen können.
Finis nervorum periphericus ergo, sive rectius initium, in ilia materia organica invenitur
quam plasticam, sive moleculärem vocamus, et quae propter intimum cum nervis (quos* ex se prod
u it) commercium, quidquam de natura nervorum participât, et manifesta sensibilitate gaudet, quae
eo major erit, quo plures nervi indè ortum sumunt.
Haec ratio me induxit, hancce materiam plasticam, quoque sensibilem declarare.
Hanc sententiam statuendo, omnibus partibus organicis, quin imo organisationibus infimis,
quae nullos nervös habent, sensibilitatem adjudico, quia haec vitae manifestatio in materia plastica
ipsa residet, sive nervi adsint, sive non.
Substantia sphaerularum et tubulorum mere albuminosa e s t , ejusque nutritio ope imbi-
bitionis, uti in vasis lymphaticis periphericis, fieri videtur.
Difficillimus sane labor est, criteria firma statuere, quibus vascula lymphatica et tubuli nervei
microscopici rite possint dignoséi. Attamen si cuncta reputantur, quae ad decursum, nexum, for-
mam et distributionis modum pertinent, sequentia signa ad errores evitandos certe sufficient.
1 . Figura moniliformis nervorum sensualium, et vaginae nervorum motoriorum, organorum sen-
suum et musculorum nervis adeo constantem characterem imprimunt, ut cum vasculis lymphaticis
periphericis nullatenus confundi possint, praecipue si partes nervorum a peripheria
magis remotae inquiruntur. — Tubuli nervorum, qui tactui praesunt, a vasis lymphaticis minus
prompte dighoscuntur, quippe quorum forma, decurrendi modus, et numerus, magis concordant.
Non raro in investigatione nervi cujusdam, tubuli nervei et vasa lymphatica mixta apparent,
quod aliter esse non potest, quia textus cellularis, qui singula nervi stamina ambit, eaque mu-
tuo conjungit, per se vasis lymphaticis ditissimüs est, quae uti in reliquis organismi partibus,
ita et in nervis, humores nutritioni non amplius aptos absorbent et ad communes fontes lym-
phaticos reducunt. Quare nemini mirum erit, tubulis nerveis interserta vascula lymphatica fre-
quentius conspici.
2. Certo quidem nondum mihi constat, quanam ratione tubuli nervei, cum suis sphaerulis sive
vesiculis adnexis uniantur, attamen si id , quod in nonnullis nervis conspexi, pro régula omnium
assumere permittitur, nullus dubito, nexum sphaerularum cum tubulis prorsus eundem esse
ac. ilium, quo vasa efferentia glandularum, cum vesiculis suis terminalibus cohaerent.
3. Tubuli nervei in fasciculos multo magis distinctos, quam vasa lymphatica, uniuntur.
/j.. Tabs fasciculus semper in recta linea decurrit (etiamsi singuli tubuli, quibus componitur, modo
serpentine modo serratim procédant); vasa lymphatica autem semper et ubique glomeres sive
convoluta vasculosa offerunt.
5. Vasa lymphatica in decursu semper crassiöra fiunt, quia pedetentim unum alteri inosculatur; —
tubuli nervei autem nusquam et nullibi anastomosibus mutuis junguntur.
6. In gangliis ipsis, quae ratione formae et structurae similitudinem non negandam cum glandulis
lymphaticis habent, nunquam tubulorum anastomosis videtun