Diese Schlingen findet man bald zerstreut, bald aber in regelmäßigen Linien oder Gruppen
an einander gereiht, je nachdem die Verrichtung des betreffenden Organes diese oder jene Formation
benöthiget, um durch sie den beabsichtigten Zweck sicher zu erreichen. An der Fingerspitze sind sie
in parabolischer Richtung an einander gereiht, unter dem Nagel lineal neben einander gestellt, an
der innern Fläche des hintern Ballens der Hand erscheinen gruppenweise zusammen gehäufte, und an
dem Scheideneingange verworren unter einander eingeschobene Schlingen; dieser Ordnung.
Das einfache Schlingengefäfs enthält meist die daraus erzeugte Schlinge der Abstand
eines Gefäfses vom zweiten und die Länge der verschiedenen Schlingen dieser Ordnung 35~5° eines
Wiener Zolles im Durchmesser. Dié Tab. III. Fig. 3, und die Tab. VI. Fig. 1 — 2, stellen die lineal
und parabolisch an einander gereihten, die Tab. III. Fig. 15 die gruppenähnlich zusammengehäuften
Schlingen dieser Ordnung dar.
2. D a s G e f ä f s - n e t z m it p a lm z w e i g ä h n l i c h e n in t e rm e d i ä r e n S c h l in g e n .
(Hete vasculosum ansis palmatis ornatum.)
Tab. HI. Fig. 1.
Diese in der Wesenheit der kegelförmigen Zungenwarzen eingetragene Gefäfsformation hat in
seinen Tiefen im Allgemeinen die Bildung des Zuges der Muttergefäfse mit dem einfachen Schlingennetze
gemein, doch erzeugen hier die aus der obersten Schichte der Muttergefäfse hervortretenden
Adern palmzweigähnliche oder gefingerte Gefäfskörper (vascula digitata) , welche fünf bis sieben einfache
Schlingen enthalten, oft blos auf einem einfachen Arterien- und Venenzweigehen aufsitzen und
der Breite nach an einander gereiht erscheinen.
Die Tab. III. Fig. 1 stellt das in Rede stehende Netz, die Tab. VIII. Fig. 7,10 die höchste Ausbildung
eines palmzweigähnlichen Gefäfskörpers dar. Dieser Körper enthält in seiner gewöhnlichen Form
eines Wiener Zolles im Durchmesser. Die Schlingengefäfse sind etwas schwächer als die der einfachen
Schlinge, und enthalten meist eines Wiener Zolles im Durchmesser. Sämmtliche Schlingen einer
Palme sind zuweilen, besonders wenn sie zahlreicher erscheinen, um einen Mittelpunkt im Kreise
herum angebracht, wodurch dann der ganze Gefäfskörper (wie dies Tab. VIII. Fig. 10 so schön zeiget)
ein blumenkronähnliches Aussehen gewinnt.
3. D a s G e f ä f s n e t z m it p y r am id a l is c b " v e r e in t e n S c h l in g e n .
(Rete vasculosum ansis pjrramidalibus ornatum.)
Tab. III. Fig. 6.
Die Schlingen dieser Ordnung fand ich um den Pförtner, im obersten Stücke des Dünndarms
und auf den Erhabenheiten des Plattfufses in der allgemeinen Decke. Aus dem geschlängelten Gefäfs-
geflechte der Zellhaut treten zu dem Ende der Erzeugung des pyramidalischen Schlingenkörpers gewöhnlich
sechs bis acht, wohl auch sehr viele intermediäre Gefäfschen hervor, welche über dem Horizont
der Haut, auf der sie aufsitzen, einen koncentrischen Zug beobachten, sich in der Nähe der Spitze
der Pyramide, die sie im Allgemeinen durch ihre Wanderung darstellen, umbeugen und nach oftmaliger
Schlänglung zu dem Grunde der Pyramide zurückkehren, wo sie sich dann dem Venensysteme
vollkommen einverleiben.
Einzelne Gefäfse dieser Art beginnen, nachdem sie dén ersten Zug zurückgelegt haben, von
Neuem eine zweite Schlingenformation, und durcheilen bald mehr, bald weniger vollkommen die
Pyramide. Das einfache Gefäfs einer solchen Aderpyramide e n th ä lt -^ , der Ursprung einer Schlinge
méist TÜb der Zwischenraum derselben die Basis einer Gefäfsschlinge der Zotten des Zwölffingerdarms
5510000'% die Spitze ^ 7 eines Wiener Zolles im Durchmesser. Die Tab. III. Fig. 6 und die
Tab. VII. Fig. 12 stellen Pyramidenkörper dieser Ordnung des Schlingennetzes naturgetreu dar.
Repetitis laboribus autem non placuit amplius nimis artificiosa distinctio, hancqüe retis vas-
culosi ansati formam pro simplici varietate agnovi. Modo sparsae inveniuntur ansae, modo in lineas
dispositae vel aggregatae, pro varia intentione physiologica. In apicibus digitorum series formant
parabolae ad instar curvas, sub ungue rectas, in interna antithenaris regione in turmas seu cumulos
congestas, et in aditu ad mulierum vaginam sine lége et ördine disjectas videbis.
Vasculum ansam generans ansa ipsa •l1‘0~0>0-? distantia a sequenti - longitudo ejus 35~5-
partes poll. Vind. diametro äequat. — Tab. III. Fig. 3, et Tab. VI. Fig. 1 — 2 > lineares et parabo-
licas, Tab. III. Fig. 15 turmatim junctas ansas hujus ordinis piefcas habet.
2. R e t e v a s c u l o s u m a n s i s p a l m a t i s o r n a t um.
Tab. III. Fig. 1.
Respectu oHginis et compositions non multum differt a priori hie ansarum ordo, in papillis
linguae conicis consuetim reperiendus. In eo tamen prorsus ab illo alienus est, quod vasculum generans
non post pi-imam ansam absolutam revertatur in venam, sed nonnisi post sextant vel sep-
timam, omnibus in latum junctis.
Tab. IIL Fig. 1 illud, de quo agitur, rete oculis repraesentat. Tab. VIII. Fig. t , 10 sumntam vasculi
palmati perfectionem exhibet. Talis palma poll. Vindob. partes diametro aequat. Ansae singulae
quidquam tenuiores quam in simplicibus sunt, et diametruni 7 ^ - poll. Vindob. partes longam habent.
Haud raro singulae ansae, praecipue in palmis majoribus, in. semicirculum dispositae videntur
(Tab VIII. Fig. 10), unde speciem florescentiae radiatae dimidiatae mentiuntur.
3. R e t e v a s c u l o s u m a n s i s p y r a m i d a l i b u s o r n a t u m .
Tab. III. Fig. 6.
In pyloro, in suprema parte intestini duodeni, et in tuberculis plantae pedis, illud rete sem^
per invenio.
Origö êjùs talis: ex plexu undulato telae cellulosae cutaneae ó — 8 vascula intermedia proger-
minant, quae supra cutis superficiem exsurgunt — convergunt ~ in apicem unicum conspirant,
ibidem reflectuntUr et ad basim pyramidis, quam decursu suo efiiciunt, redeunt venisque praesen-
tibus inseruntur.
Nonnulla tamen vascula, facta una pyramide, ad secundam, ad tertiam *— et ultra —■ acce-
dunt, priusquam in venas fatiscant.
Singulum ejusmodi pyramidis vasculum 7 ^ - , origo ansae plerumque latitudo hujus
VoTjo"? ^as^s ansae ex villis duodeni 7 ^ --, apex partes poll. Vindob. diametro aequat.
Tab. III. Fig. Ö, et Tab. VII. Fig. 12 tales pyramides naturae summopere convenientes pictas
habent.