daher solche Falten eine namhafte Dicke, ein roth gelbliches Aussehen, und andere von den Eigentümlichkeiten
der Gefafse und der Fettschichte abhängige Gestaltungen erhallen. Diese Falten sind
jene in den gröfsern Gelenken vorkommenden Körper, welche die altern Anatomen für Drüsen hielten
und ihnen den Namen der Häver"sehen Drüsen beilegten. Die Flügelbänder des Kniegelenkes stellen
in dieser Beziehung gleichsam den Uebergang von den Gebilden dieser Sippe zu jenen der höchst
gestellten, und namentlich zu jenen dar, die unter dem Namen der Netze bekannt sind.
Auch die Absonderungsfahigkeit der verschiedenen Membranen dieser Sippe ist different, doch
das Produkt der Gelenkhäute charakteristisch für diese Art von Wasserhäuten.
Ob die seröse Wand der Gefafse während des Lebens und im gesunden Zustande blos einen
Dunst, oder in der That eine tropfbare Flüssigkeit absondert, bleibt fraglich. Die serösen Ueberzüge
der fibrösen Scheiden, dann die Synovial - Blasen der Sehnen, Muskeln und der Haut (die sogenannten
Schreger"sehen und Beclard’schen Schleimbeutel nämlich), endlich die eigentümlichen Gelenkhäute,
sondern im gesunden Zustande stets die bekannte Synovial - Gelenkfeuchtigkeit ab.
Die wichtigste Schichte dieser Membranen ist die äufsere — die Zellschichte. In der Regel findet
man die Zellbläschen dieser Schichte nur von einem Dunste erfüllt; in jenen Räumen aber, wo die
gröfsern Synovial-Häute Falten von bedeutendem Durchmesser bilden (z. B. in der Pfanne des Hüftgelenkes
und an der Seite der Kniescheibe), da strotzen oft diese Zellen von einem flüssigem Fette. Zwischen
und um diese Zellen erblickt man die Blutgefafse dieser Membranen. Der Hauptstamm derselben
stelltim Allgemeinen einen dendritischen Zug dar, und aus den Endzweigen dieser so vertheilten kapillaren
Arterie erwächst ein kleinmaschiges Netz, das nur an einzelnen Stellen, wo die Synovialhaut
warzenähnliche Körperchen an ihrer Oberfläche (z. B. an den Flügelbändern der Kniegelenkhaut) darstellt,
bald gröfsere, bald kleinere Schlingen aus seiner Mitte hervorfördert. Die kapillare Vene
beobachtet mit der Arterie gleichen Zug. Das in einer Ebene fortgesponnene intermediäre Maschennelz
liegt zwischen dem belebten plastischen Stoffe und der Zellschichte in der Mitte, und umfasset mit
seinen Gefäfsmaschen vorherrschend die nahen Zellblasen.
Das konstruirende Gefäfs einer intermediären Masche enthält an der Synovialhaut eines Kindes
7— , der freie Raum der meist vierwinkeligen Masche eines Wiener Zolles im Durchmesser.
Die in dem Gewebe der Synovialhäute eingetragenen Nervenzüge enthalten die kleinen Perlenschnüre
(erste Klasse, dritte Ordnung) und wandern dicht an den Gefäfsen. An ihrem Ende lösen sie
sich auf, und stehen nun mit den Bläschen des plastischen Stoffes in Verbindung.
Einen grofsen Antheil an der Bildung der Wesenheit der Synovialhäute nehmen die Lymphge-
fafschen. An allen Punkten erblickt man dieselben von den Ritzen und Rinnen des belebten plastischen
Stoffes hervorwachsen, und nachdem sie die Zellschichte durchdrungen haben, mit gröfseren Aeder-
chen ihres Systemes zusammenstofsen. In der letzten und zugleich innersten Schichte findet man bald
eine dicke, bald eine dünne Lage von abgestorbenen, zusammengeschrumpften Molekülen, welche ein
Hornblatt als Grenzgebilde darstellen.
Eine besondere Erwähnung verdient die Bildung der Gefäfswände, welche als Wasserhäute in
diese Sippe gehören.1
Alle Lücken und freien Räume der einfachsten organischen Materie, welche Flüssigkeiten beherbergen,
die in ihrer endlichen Ausbildung zur Blutbereitung verwendet werden, erhalten in vorwärtsschreitender
Bildung eine Hülle (ein Oxydehen), welches die Flüssigkeit von der beharrlichen
Materie scheidet und strenger abgrenzet.
Diesen Behälter scheint die vorliegende Flüssigkeit, als oxydirender Körper, aus dem Breistoffe
selbst zu gestalten. Seine Form ist .daher röhrenförmig, und seine Zusammensetzung die einfachste,
anorganische. Ein cylindrisches Hornblättchen, von der belebten plastischen Materie umgeben, stellt
somit die einfachste Aderhaut dar.
Die Vorgänge, welche man während der Entwicklung und Bildung des Embryo an dem bebrüteten
Eie sehr genau und schön beobachten kann, finden in jedem Momente der Ausbildung des pla-
Ligamenta alaria articulationi^ genu hu jus fabricae prototypum sistunt, et quasi transitum
ad omenta, membranas utpote serosas summae evolutionis, efliciunt.
Producta, quae per virtutem secretoriam harum membranarum generantur, etiam ab aliis dif-
ferunt, et in membranis articulorum nomine synoviae, humoris spissi, unguinosi, gelatinosi, ductibus
veniunt.
An membrana intima sive glabra vasorum, durante normali functionum statu, fluidum aliquod,
vel vero solummodo halitum vaporosum secernat, nondum decisum est.
Velamenta serosa vaginarum fibrosarum, bursae synoviales tendinum, musculorum, cutis (sic
dietäe bursae mucosae Schregeri et Béclard'i) semper humorem synovialem verum et genuinum
secernere, omnibus nota res est.
Maximam attentionem meretur stratum externum membranarum serosarum hujus census, cel-
lulosum utpote, cujus vesiculae constituentes in illis regionibus, ubi plicae formantur (ex.gr. in
acetabulo, et in articulatione poplitis ad latera patellae), adipe oleoso liquido distenduntur, et rete
vasculoso denso ambiuntur.
Vasa sanguifera harum partium decursum dendriticum amant, et ultimis suis ramificationibus
rete densum nectunt, quo hinc inde (in ligamentis alaribus) modo majores, modo minores, ansae
émergunt, papillis praesentibus destinatae.
Venae capillares arteriös homonymas arcta societate concomitantur.
Retia vasorum situm suum occupant inter stratum externum et medium, eorumque vasa singula
in membrana synoviali infantis interstitia vero libera poll. Vind. part, diametro aequant.
Nervi horum organorum ad lineas margaritarum minores (classis prim. ord. tert.) pertinent.
Vasa lymphatica tanta quantitate in hisce membranis adsunt, ut maximam eorum partem efficiant.
Oriuntur modo communi et saepe jam explicata ex vesiculis materiae plasticae secundi strati, perforant
stratum cellulosum, et vicinis vasculis lymphaticis majoribus inseruntur.
Stratum tertium denique ex moleculis exsiccatis contractis irregularibus conflatum, charac-
terem telae corneae offert.
Singulärem respectum merentur mcmbranac serosae, quae primos systematis vasorum surculos
solae componunt et quarum origo et ratio anatomica ex sequenti consideratione facile palam fiet.
Omnia molecularum materiae plasticae interstitia, in quibus fluida stagnant, modo citius, modo
tardius, torrenti sanguinis admiscenda, lamina cornea simplicissima obducuntur, quae ex oxydante
humoris ipsius in materiam plasticam influxu generata esse videtur. Haec lamella necessario figuram
tubuliformem acquirit, et cylindros tenuissimos sive canaliculos efformat, qui inter atomos materiae
plasticae circumcirca variis ambagibus repunt, et contenta sua per hujusce materiae labyrinthum
deducunt. — E x tali membranarum serosarum origine darum erit, structuram earum simplicis-
simam esse, et a vero textu corneo unico tantum gradu differre.