drei Hauptbestandteilen, die Fig. 4 aber die Gefafsverliältnisse an den einzelnen Bestandteilen der
gestielten Beeren bildlich dar.
d\ D i e d a rm ä h n l i c h e n , b l i n d e n d i g e n d e n G ä n g e .
CIntestinula coeca.)
Tab. IV. Fig. 4.
In einzelnen Absonderungsorganen stellet die Drüsenschleimhaut langgestreckte, hohle Cylinder
dar, welche,~ ohne Aeste oder Sprossen zu erzeugen, unter gleichen Bildungsverhältnissen, und unter
gleichen Durchmessern verbleibend, den betreffenden Körperbezirk eine Strecke durchwandern, dann
aber an bestimmten Orten sich vervielfältigen und zugleich verjüngen. Unter diesen neu gewonnenen Bii-
dungsverliältnisseii betrieten die zarter gewordenen Kanälchen nun ihre fernere Wanderung und erreichen
endlich, nach einer Öfter (meist vierfach) wiederholten Spaltung, Verflechtung und Verfeinerung, ohne,
an irgend einer Stelle eine blasenähnliche Auftreibung oder sonstartige Erweiterung erlitten zu haben,
das Ziel ihres Zuges. Der gemeinschaftliche Stamm sämmtlicher Kanälchen dieser Art gewinnt auf
dieser Stufe der Drüsenbildung nun schon ein eigenes blasenähnliches Behältnifs an seine Seite, in
welchem der im Innern der Drüsenschleimhaut erzeugte Saft gesammelt und aufbewahret wird. .Die Substanz
der Hoden und Nebenhoden wird nicht allein von den darmähnlich gewundenen Schleimhautkanälchen
durchdrungen, sondern aus denselben auch gröfstentheils gebildet. Das zurückführende Sa-
mengefäfs stellet den gemeinschaftlichen Ausfiihrungsgang dieses Drüsenkörpers dar-, und das Samenbläschen
ist das Aufnahmsorgan des in der Hodensubstanz erzeugten Saftes — Samen ( Sperma) genannt.
Berücksichtige ich die zarteren Bildungsverhältnisse , welche ich in der Wesenheit dieser darmähnlich
fortgesponnenen Schleimhautverlängerungen in den verschiedenen Provinzen der Körper-
theile, die sie durchwandern, zu beobachten Gelegenheit hatte, so lassen sich zwei, durch innere Bauart
verschiedene, Abtheilungen hervorheben und begründen. Die erste Abtheilung enthält die kräftiger
entwickelten Samengeftifse, die zweite die zartesten Samenröhrchen in sich.
E r s t e A b t h e i l u n g .
D i e g r ö f s e r e n S a m e n g e f a f . s e ,
(Vasa spermatica majora.)
Diese Gefäße nehmen den Bezirk aufserhalb der Hodensubstanz ein, und schliefsen sich einerseits
mittelst der Gefäfschen des Haller*sehen Samenkegels an die zarten Samenröhrchen mittelst der
Oeffnung des Hahnenkammes ( crista galli) an die Schleimhaut der Harnröhre an. Diese Abtheilung
wird an jeder Seite aus den Samengefäfsen des Nebenhodens, aus dem Samengange, aus den Samenbläschen
und dem gemeinschaftlichen Ausspritzungskanale zusammengesetzt.
Die Wandungen der eben angeführten Gefäfse und' Behälter werden a) aus einer Schleimhaut^
schichte, b) aus einer elastischen Zellschichte, und c) aus dem umhüllenden Zellgewebe zusammengesetzt.
at Die Schleimhaut der gröfseren Samengänge erscheint ungemein zart, weifs, gleichsam gewässert und
durchaus fächrig. Untersucht man ihre freie Oberfläche unter dem Mikroskope, so stellet sich der
Schlauch der Schleimhaut, der diese Behälter und Gänge auskleidet, von einer unzählbaren Menge
taschenähnlicher Erweiterungen und blasenförmigen Ausbuchtungen durchbrochen dar, welche in
Verbindung mit den dazwischen liegenden, bald mehr, bald weniger vollkommenen Scheidewänden
der innern Oberfläche dieser Membrane das Aussehen einer ununterbrochenen Reibe von zusammenhängenden
Haufendrüsen verleihen. In jdem Bezirke der Samenbläschen findet man nicht allein
die zahlreichsten, sondern auch gleichzeitig die gröfsten follikulösen Seitenerweiterungen. In der
Gegend des Schweifes der Nebenhode werden dieselben flächer, in den Samenröhrchen des Körpers
und des Kopfes der Nebenhode endlich verschwinden sie vollkommen.
Wie wir die innere Anordnung der Haufendrüsen in mehrere Abtheilungen zerfallen sahen, eben
so erblicken wir auch hier auf einer gröfsern Hauttasche mehrere kleine, blasenförmige Anhänge
■ d., I n t e s t i n u l a c o e c a .
Tab. IV. Fig. 4>
In certis quibusdam corporis humani regionibus membranarum mucosarum prolongationes ad
extus directae occur^unt, quae cylindros cavos, non ramificatos, simplices, ubique eandem diametrum
monstrantes sistünt, qui modo Iongiorem modo breviorem viam percurrentes, in certo quodam puncto
protinus sese ramificare et extenuare incipiunt. Hae. ramification es post decursum plus minusve
extensum, iterum repetitä divisione finduntur, donee tandem in coecos fines sine intumescentia vesi-
culari terminali abeant.
Communis ductus exeretorius harum glandularum semper appendice aliqua laterali sive recep-
taculo succenturiato instruitur, in quo sécréta earum colliguntur, et ad varios fines reservantur.
Ita testium parenchyma totum quantum, et epidydimis ipsa ex convoluto canaliculorum muco-
sorum componitur. Vas deferens horum canaliculorum principium est, et vesiculae séminales.recep-
taculum formant, ubi semen ad exercitia organorum genitalium futura custoditur.
Respiciendo structuram microscopicam harum glandularum, vasorum spermaticorum decursus
in duahus praecipue provinciis attentionem nostram meretur, in truncis nempe majoribus, et in
tenerrimis suis extremitatibus.
G e n u s p r i m u m .
V a s a s p e r m a t i c a m a j o r a .
Vasa spermatica majora extra testium parenchyma posità, ope conorum Halleri cum tubulis
spermatophoris minoribus, ope aperturae vero.ductuum ejaculatoriorum, cum.membrana mucosa urethrae
communicant. Comprehendunt in se quatuor partes: vas epidydymidis spermaticum, vesiculas
séminales, et ductum ejaculatorium.
Constant parietes harum partium: a) ex membrana mucosa, b) ex strato elastico cellulo^o,
c ) ex textu. celluloso peripherico uniente.
a) Membrana mucosa canalium seminiferorum• majorum, ^tenuis est, albicans, et in omni puncto
decursus sui cellulosa.
Sub investigatione enim microscopica superficiel ejusdem liberae ingens lacunarum, sive
sinuum, copia apparet, interpositis totidem dissepimentis, ut ad speciem glandulis aggregatis
supra descriptis similes appareant.
In vesiculis seminalibus ejusmodi lacunae maxima evolutione excellunt*, ubi cauda epidydymidis
incipit, incipiunt disparere , • et in corpore ejus ne minimum amplius earum vestigium
• detegenduni' est.
Harum lacunarum structura cum glandulis aggregatis Peycrianis omni intuitu concordat.
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