Das G e f ä f s n e t z m it k e g e l f ö rm ig e n in f e rm e d iä r e n S c h l in g e n .
(Rete vasculösum arisis conicis omatum.J
Tab. III. Fig. 2 , 5, 12.
Diese Schlingenordnung wird von der Gefäßschichte des Auges aufgenommen, und stellet die
grolsten und stärksten Aderschlingen dar. Zur Bildung eines solchen Schlingenkegels treten sechs bis
2e]l“ eines Wiener ZolIes im Durchmesser enthaltende Kapillargefäße hervor, ziehen dann, meh-
i;ere kurze Zwischenverbindungszweige erzeugend, meist parallel iu die Wesenheit jenes Organtheiles,
dem sie Dienste leisten, und beugen sich nach einem kurzem oder langem Zuge in Form von parabolisch
an einander gereihten Schlingen um; darauf wandern an der entgegengesetzten Seite des ersten
Zuges die rückführenden Adern parallel in das nahe Kapillargeflecht zurück, und übergehen hier in die
Venen. Oft sind die Schlingengefäße geschlängelt, zuweilen schlicht.
In manchem Gefäßkegel erblickt man viele gewundene Zwischengefäße, meist sind aber die
Schlingen arm an Sprossen. Das am Saume des Gefäfskegels verlaufende Aederchen bildet die größte
das in der Mitte eingeschaltete die kleinste Schlinge. Der Durchmesser, eines Gefäfskegels des Strahlenkörpers
der Choroidea eines neugebornen Kindes- enthält ^ eines Wiener Zolles in seinem mitt-
lern Durchmesser. Die Tab. III. Fig. 2 stellet die vorzüglichen Schlingengefäfse eines Kegels dar.
Als eine Varietät dieser Ordnung betrachte ich die zu diesem Kegel vereinigten Gefäfsschlingen
welche bald der Breite, bald der Dicke nach an einander gereihet sind, schwächere Muttergefäße
häufigere Verhindungsgefäfse darstellen, mit den Schlingengefäßen des obgeschilderten Gefäfskegels
jedoch das Vermögen, sich schnell mit Blut zu schwängern und aufzutreiben, gemein haben. DiePupillar-
membrane, Iris und die Nierensubstanz etc. enthalten derlei intermediäre Schlingen. Die Tab III
Fig. 5 stellet die der Dicke nach an einander gereihten, die Fig. 12 aber die der Breite nach ausge^
spannten und koncentrisch gelagerten Schlingen dar. 5
5 . Da s in t e rm e d iä r e G e f ä f s n e t z m it b ü n d e l fö rm ig v e r e in t e n S c h l in g e n .
(Rete vasculösum. intermedium ansis fasciculatim junctis ornatumj
Tab. III. Fig. 4.
Diese Gefäfsbündel finden wir in der Substanz der schwamm- und kelchförmigen Zungenwarzen
eingetragen. .
Zu dem Ende der Erzeugung eines Schlingenbündels dieser Art tritt meist ein einfaches Gefäß
wohl auch zwei größere Arterienzweige aus dem nahen Kapillargeflechte der Zunge hervor. Am Boden
der Geschmackswarze zerfällt nun jedes dieser Muttergefäße in mehrere längliche Gefäßchen, welche
sich m den Körper der vorliegenden Warze und während dieses Zuges parallel mit den benachbarten
Gefäßen zum Scheitel der Zungenwarze erheben. Hier schwillt jedes Aederchen in etwas an, und
beuget sich unter einem spitzigen Winkel um, erzeugt dadurch eine Schlinge und betritt darauf seinen
Buckzug neben den aufsteigenden Aederchen, um sich am Boden mit der kapillaren Vene verbinden
zu tonnen. Derlei Schlingen findet man oft 24 und darüber zu einem Bündel in einer Warze vereinigt.
Meist sind sie ohne alle Nebensprossen, an manchen erblickt man jedoch auch Seitenzweigehen,
we che Maschen darstellen, die früher noch, als es zur schlingenähnlichen Umbeugung des betreffenden
Gefaßchens gekommen is t, schon eine Verbindung zwischen Arterie und benachbarter Vene be-
grunden. Selten sind Gefäße, die eine spiralförmige Windung im Zuge beobachten, stets wird aber
der Scheitel des Gefäßbündels aufgetrieben, köpfig oder blumenkohlähnlich erweitert gefunden.
Der Durchmesser der einzelnen Schlingen e n th ä l t -^ , das. einfache Schlingengefäß - i - der Zwi-
schenraum zwischen den auf- und absteigenden G e f ä ß c h e n ^ , und das ganze a u s lT Schlingen
gebildete Bündel — eines Wiener Zolles im Durchmesser an den Gescbmackswarzen eines neu-
gehornen Kindes.
4. R e t e v a s c u f o s u m a n s i s c o n i c i s o r n a t u m«
Tab, III. Fig. 2 , 5 , 12*
In tunica oculi vasculosa reperitur, et maximas repraesentat ansas. Ad formationem talis
coni vasculosi sex usque decem vascula 7 ^ “ poil. Vindob. partes ampla contribuunt, quae ramulis late-
ralibus conjuncta, plerumque parallela, substantiam organi, cui famulantur, subeunt, et post de-
cursum plus minusve extensum parabolice recurvantur, iterumque parallela rete capillare unde vénérant
revisunt, et in venas transeunt.
Modo recta, modo serpentina invenies ejusmodi vascula.
In quibusdam conis non omnis deest vasorum anastomosis lateralis, plerumque tarnen fere
deficit. Vasa, quae in ambitu bujus coni decurrunt, necessario majores ansas nectunt, quam quae in
medio haerent. Diameter coni vasculosi e corpore ciliari oculi infantis neonati-^-polI. Vindob. partes
continuit. Tab. III. Fig. 2 iconem sistit principalium vasorum in tali cono reptantium.
Varietas hujus ordinis ea est, quod ansae in conum coinplexae, modo per latitudinem, modo
per crassitiem semet excipiant, vasa teneriora habeant, saepius anastomosibus jungantur, cum prio-
ribus vero facultatem subito sanguinem recipiendi et turgescendi communem habeant.
Membrana pupillaris, iris, et substantia renum corticalis tales ansas recludunt.
Tab. III. Fig. 5 ansas secundum crassitiem junctas, Fig. 12 autem secundum latitudinem ex*
pansas visui offert.
5* R e t e v a s c u lo s u m in t e rm e d iu m , a n s i s f a s c i c u l a t im ju n c t i s o rn a tum .
Tab. III. Fig. i '
In substantia papillarum linguae fungiformium et vallatarum reperitur.
Componitur tali modo: una, aut binae arteriae crassioris ambitus ex systemate capillari linguae
prodeunt et ad papillam tendunt, ubi in plures ramulos finduntur, qui invieem paralleli ad
apicem papillae ascendunt. Ibi parumper intumescunt, et sub angulo acuto reflectuntur, i. e. ansam
formant, quo facto ad basim papillae ilerum accedunt, et venis capillaribus immerguntur. ' Tales
ansae numéro viginti quatuor in una papilla saepe saepius inveniuntur.
Raro anastomoses latérales adsunt, quae jam ante quam ansa in apice formata sit, nexuni
aliquem inter venam et arteriam inducunt. Rarius spiralia vasa videntur, semper tamen culmen hujus
fasciculi vasculosi tumiduium reperitur, et brassicae oleraceae florescenti non dissimile. Ansae sim-
P^ces 10000? vasculum singulum ;o°oo, interstitium inter ascendentes et descendentes ramulos -o^oo-, et
lotus fasciculus ex viginti quatuor ansis compositus ■,o9o8oo- poll. Vindob. partes tenet in papilla gusta-
toria infantis neonati.
Varietatem hujus ordinis sistunt a n s a e f a s c i c u l a t im ju n c t a e c o m p o s i t a e , in papillis
vallatis linguae occurrentes, quia ansarum numerus fere duplex, et quia talis fasciculus corona quadam
ex ansis palmatis et simplicibus composita, circumdatus est. Ibi saepius quam in prioribus anastomoses