tlfer Graafischen Follikeln und ein Zusammensehrumpfen im Allgemeinen deutlich aus, wefslialb auch
das Ovarium einer Matrone klein, bis auf ein Drillheil von dem ehemaligen vollkommenen Zustande
eingeschrumph, höckericht und in seinem Innern auf starke Mutter- kleine Capillargefäfse und beinahe
gänzlich verschwundenen intermediären Gefafsneize, als auch endlich auf einen, der Graafischen Follikeln
beinahe gänzlich befreiten Zellstoff reducirt erscheint.
Bei der Betrachtung der Bildungseigenheiten der Graafischen Follikeln, als den vorzüglichsten
Bestandlheil des Eierstockes, müssen nothwendigerWeise nachfolgende Gebilde in nähere Untersuchung
gebracht -werden t
a) der Ueberzug des Ovariums, b) der Zollstoff, welcher das Graafische Bläschen (Follikel)
umhüllet und bewahret, c) der Graafische Follikel, und endlich d) sein Inhalt.
Da die Wesenheit des Eierstockes, wie diefs die kurze Geschichte seiner Metamorphose während
der verschiedenen Lebensperioden zeigte, bedeutenden Veränderungen unterworfen ist, so ist hier
nöthig zu bemerken, dafs die nachfolgende Schilderung der Bildungseigenheiten des Ovariums dem
vollständigsten Zustande desselben entnommen, und somit hier vom Ovarium einer reifen Jungfrau und
eines jungen Weibes die Rede ist.
1. D e r U e b e r z u g .
Die Umkleidung der Substanz des Ovariums wird von zwei Membranen, einer serösen und einer
fibrösen nämlich, besorgt und gebildet. Die seröse Platte stammt, wie bekannt, von den breiten Mutterbändern,
welche als eine Fortsetzung des Bauchfelles zu betrachten ist. Sie gelangt von der Gegend
des untern Randes des Ovariums zur Oberfläche desselben, und umhüllet dieses Organ allenthalben
gleichmäfsig und dermafsen, dafs zwischen der innern Fläche dieser Haut und der äufsern der weifsen
Haut an keiner Stelle irgend ein freier Raum übrig bleibet, sondern vielmehr beide Membranen dicht
und innig mit einander verbunden erscheinen. Dieses Ueberzuges wegen besitzet die Oberfläche eine,
den übrigen Baucheingeweiden gleiche, Glätte und nur da , wo am untern Rande des Ovariums die dem
Organe dienstbaren Gefafse und Nerven aus - und eintreten, weichet das vordere Blatt von dem hintern
Blatte des besprochenen Ueberzuges ab, und beide gestalten mit der fibrösen Membrane, längs der Ausdehnung
des untern Randes des Eierstockes, die sogenannte Pforte des Ovariums (Porta s. hilus ovarii).
Die Wasserhaut des Eierstockes wird, ihres innigen Zusammenhanges mit der Faserhaut und
ihrer Zartheit wegen, nur sehr selten mit der Injecdonsmasse erfüllt, und wenn gleich die seröse Haut
der benachbarten Trompete und selbst die breiten Mutterbänder, ihrer vollkommen erfüllten Gefäfse
wegen, hochroth gefärbt erscheinen, so zeigt die Oberfläche des Ovariums nur im untern Umkreise
und da, wo Graafische Follikeln emporragen, eingespritzte Gefäfschen. Diese Platte des Ueberzuges des
Ovariums behauptet sich auch während der Dehiscenz des Graafischen Follikels am längsten, und erhält
noch in jenen Momenten die Form desselben, wo bereits die Matrix des Keimbläschens, und die fibröse
Haut verschwunden sind. Ihre innere Zusammensetzung weichet durchaus nicht von der einer serösen
Haut ab, und besitzet die gewöhnlichen mikroskopischen Bestandtheile eines Grenzgebildes.
Die zweite Platte wird durch eine weifse eines Wiener Zolles im Durchschnitte dicke Membrane
dargestellt, Welche alle Charaktere einer fibrösen Haut besitzet, und daher die weifse oder die
Faserhaut des Ovariums ( Albuginea s. Membrana fibrosa ovarii) genannt wird, somit wie alle Faserhäute
zwei rauhe Flächen besitzet. Die äufsere Fläche wird durch ein sehr kurzes Zellgewebe auf das
genaueste mit der Wasserhaut verbunden , indefs die innere nicht allein der eigenthümlichen Substanz
des Ovariums Ansatz gestattet, sondern auch gleichzeitig in dieselbe faserige Verlängerungen absendet,
welche die Wesenheit des Eierstockes durchdringen, vom untern Rande zu dem obern hin in mehrere
Abtheilungen trennen, und so nicht allein die allzustarke Entfernung der Wände, bei zu grofser Erfüllung
mit Säften verhüthen, sondern auch zugleich die Lagerstätte der Graafischen Follikeln — den
Zellstoff des Ovariums — in bestimmte Abtheilungen oder Lappen scheiden. Dadurch, dafs die Substanz
durch ein faserichtes Fächergewebe in mehrere Abtheilungen getrennt wird , werden auch die Graafitunda,
vel semilunaris vel angulosa apparet. Fissurae superficiales similes illis sunt, quae in terris
vulcanicae originis , intends eruptionibus et explosionibus generantuv.
Sectio ovarii feminae, quae venereos amplexus Saepius experta e s t, varia quoque oculis ob-
vertit. Partim enim substantia celluloso-vascularis — stroma — adhuc integra persistit, partim folliculi
Graafiani, partim vero, et praecipue in vicinia marginis superioris cicatriculae vel solidae cinereo-
albicantes, vel vasculosae et succulentae conspiciuntur. In vetula annosa demum ovarium integrum
metamorphosi regrediente corripitur. Ovarium enim in senectute decrepita ad statum embryonicum
reverti videtur, quod vasorum sanguiferorum decremento, folliculorum Graafii disparitione, et totius
stromalis cellularis marcore evincitur.
Illud decrementum vitalitatis ovarii eo usque intenditur, donee testis muliebris, ad tertiam
magnitudinis suae partem reductus appareat, et vasculis sanguiferis intermediis, ovulisque Graafianis
penitus orbatus, in massam cellulosam simplicem, superficiei collapsa rugosae et figurae nodoso-
tuberosae fatiscat.
Accurafum folliculorum Graafii examen sequentia amplécti debet argumenta:
a) involucrum ovarii; b) stroma cellulare fofliculum ambiens et custodiens; c) folliculum
ipsum, et d) ejus contenta.
Quoniam vero, uti supra memoravimus, structura et textura ovarii, in variis vitae periodis
varia est, hic de ovario virginum vel feminarum recenter nuptarum solummodo tractabimus.
1. I n v o l u c r u m o v a r i i .
Involucrum ovarii duplex est: fibrosum utpote et serosum. Involucrum fibrosum membrana
sui generis est et per se existens, serosum autem a peritoneo derivatur, quod sub forma ligamen-
torum latorum ad ovaria pertingit.
A margine inferiori ovarii peritoneum ad anticam et posticam superficiem ejus ascendit, et
tunicae fibrosae subjacenti ope textus cellularis unientis adeo firme adhaeret, ut nullibi inter ambas
membranas spatium liberum intercedat,
Ob hanc ovarii inter duas peritonei laminas suspensionem, superficies ejus laevis et glabra
est, ad normam reliquorum viscerum in abdomine contentorum. Solummodo in margine inferiori,
ubi ambae peritonei laminae quidquam mutuo recedunt, hiatus vel porta aperta manet, quae vasis
sanguiferis plexibusque nerveis aditum ad parenchyma organi concedunt.
Membrana serosa externa ovarii, ob teneritudinem suam et firmum cum membrana fibrosa
propria nexum, injectionibus anatomicis aegre rubefit, et nunquam t'antam vasorum sanguiferorum
copiam offert, quantam in ligamentis latis et in seroso tubarum Fallopiae involucro observamus. In
peripheria tarnen cumulorum a vesiculis Graafianis formatorum injectiones anatomicae subtilissimae
vasorum minutorum praesentiam prödunt.
Membrana serosa ovarii dehiscentiae et rupturae folliculorum Graafii diutius resistit, quam
membrana fibrosa. Structura ejus interna a communi membranarum serosarum typo ne hilum differt.
Involucrum alterum ovarii membrana fibrosa est, cujus crassities = p. V. et cujus or-
ganisatio consuetos membranarum fibrosarum characteres offert.