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ganz Süd-Amerika verbreitet und von Azara
erwähnt sind. Zwei von ihnen sind in grofser
Anzahl verbreitet, und leben als wahre Begleiter
des Menschen in allen bewohnten Gegenden;
die dritte ist ein scheuer Waldvogel, der die
Nähe des Menschen flieht, aber durch seine
Schönheit sich vor den andern auszeichnet. Er
gehört nach Dumeril in dessen Genus Sarcoramphus^
welches ich indessen nicht beibehalten
habe, da mir seine Charactere für Cathartes
Papa zu wenig bezeichnend scheinen.
A, Mit Hautansätzen an Hals und Kopf.
1, C P a p a. lilig*
D e r Geierkönig.
Vultur Papa, Linn; Gmel.Lath^
Jrihuruiichay Azara Voy» Vol- III. Pag. i7.
Meine Reise nach Bras, B. II. Pag, 135. 136.
ürubw Rey im östlichen Brasilien.
Dieser überaus schöne Geier ist sehr bekannt
und befindet sich in den meisten Cabinetten
» An der Ostküste mufs er in den von mir
bereisten Gegenden sehr sehen seyn; denn am
Flusse Itapemirim (unter dem 21sten Grade südL
Breite) zeigte man uns den getrockneten Kopf
eines solche» Vogels als eine grofse Seltenheit,
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Weiter nördlich kam er uns zuerst wieder in den
inneren grofsen Waldungen am Flusse Peruhype
vor, und in den groisen Urwäldern am Flusse
llheos, an der verwachsenen Waldstrafse des
Capitäo Filisherto sahen wir diese Vögel in der
hohen dunkelblauen Luft schweben, wo wir
deutlich ihre schwarzen Schwingen unterschieden,
ohne jedoch einen von ihnen erlegen zu
können. Ueberall wo ich diesen Vogel bemerkt
habe, lebt er einzeln oder paarweise, ist überaus
scheu und vorsichtig, und bewohnt blofs
die grofspn Wälder, unterscheidet sich also ia
dieser Hinsicht gänzlich von den nachfolgenden
Urubus, welche die bewohnten Gegenden suchen
und überall in zahlreichen Gesellschaften
vorkommen. Waterton sagt, die übrigen Geier
entwichen augenblicklich, sobald der Geierkönig
erschiene , welches aber wohl eine Fabelist.
Sobald ein Thier im Walde stirbt, ist der
Geierkönig da, allein er lälst sich nur mit grofser
Vorsicht herab, und meine bei solchen Gelegenheiten
im Hinterhalte verborgenen Jäger
waren nie so geschickt, einen solchen Vogel
zu erlegen. Man sieht ihn gewöhnlich in der
hohen Luft stolz umher schweben. Sein Flug
ist schön, schnell und sehr hoch, der Vogel
zeigt alsdann etwa die Gestalt des gemeinen Urui
,
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