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weichenden Bau, doch ist mir die Untersuchung
derselben leider entgangen.
Der eben beschriebene, schöne und sonderbare
Vogel lebt in allen von mir besuchten
brasilianischen Waldungen, in diesen dühkelu
Schatten, sowohl im" Dickicht der niederen Gebüsche,
als in den hohen Baumkronen den
Baumfrüchten nachstellend.. In seinem Magen
und dem weiten Kröpfe habe ich gewöhnlich
bläulich-schwarze Beeren in Menge gefunden,
welche einen blauschwarz färbenden Saft enthielten.
In den meisten jener Waldungen ist
der gemein, an manchen Stellen sehr hau-
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fig , ^ auch rhufs er weit über Süd - America verbreitet
seyn, da ihn Azara schon in Paraguay
einzeln angetroffen und beschrieben hat. Wenn
man die weiten brasilianischen Waldungen durchschleicht,
sieht man diese Vögel einzeln auffliegen
und sich auf einem Aste niedersetzen, wo
ich ihrer viele erlegte. Sie sind still und phlegmatisch,
das Männchen läfst aber in der Paarzeit
eine laute, tief brummende Fagottstimme
erschallen, welche in der einsamen Wildnifs
sehr weit gehört wird. Sie klingt wie hu! hu!
hu! hu! in äufserst tiefem lauten Tone, und
hat einige Aehnlichkeit mit der Stimme des Mutung
{Crax)^ die aber etwas verschiedenartig
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modulirt wird.' Im ersten Augenblicke könnte
man diesen Vogel im Walde für eine Krähe
halten, allein man bemerkt bald die grofse,
prachtvoll rothe, schlotternde Kehle, und als
ich den ersten dieser Vögel verwundete, und
ihn nachher auf dem Boden ergreifen wollte,
wehrte er sich heftig mit Schnabel und Klauen,
worin er eine bedeutende Kraft besitzt, auch
sträubte er die Federn des Kopfes und Halses,
wovon Azara ein ähnliches Beispiel erwähnt.
Das Nest des Pavà habe ich nicht gefunden,
es soll auf einem Baume stehen, und zwei
Eier enthalten. In den Waldungen am Rio
Doge habe ich im Monat Januar grofse Flüge
von diesen Vögeln angetroffen, sie waren vermuthlich
schon ausgeflogene Brüten, die vereint
nach ihrer Nahrung umherstrichen. Man
schiefst und ifst diese Vögel in Brasilien, allein
ihr Fleisch ist etwas hart und krähenartig. Die
Cûwâtcô«-Indianer benutzen die schön rothen
Kehlfedern zur Verzierung ihrer Pfeile, indem
sie, gegen die Art der andern dortigen Völker,
unterhalb der Befiederung des Pfeils noch einige
andere kleine bunte Federn mit einbinden.
Temminck in seinem schönen ornithologischen
Werke: planches coloriées d'oiseaux,
bemerkt schon richtig, dafs sich Latham in
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