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in treuen gewissenhaften Abbildungen vereinigt
uns darstellen möge, hatte ich beschlossen, das
gemeinnützige Werk zu vermehren, welches
die Herren Temminck und Baron Laugier de
Chartrouse unter dem Titel: planches coloriees
äoiseaux etc. als eine Folge von Buffon planches
enluminees herausgeben, dessen Plan aber
jetzt abgeändert worden, da die ganze Unternehmung
bald beschlossen werden soll. Einige
neue, von mir zruerst bekannt gemachte Vögel
sind bereits in jenem Werke abgebildet, andere
gedachte ich, so wie manche seltene und merkwürdig
gebaute Nester, in meinen Abbildungen
zur Naturgeschichte Brasilien's mitzutheilen,
wenn anders dieses Werk eine günstige Aufnahme
finden sollte.
Auch bei der Aufzählung der von mir beobachteten
Vögel, so wie der Säugethiere, werde
ich mich sehr häufig auf Azara's Werk über die
Vögel von Paraguay beziehen müssen, von
welchem ich die französische Ausgabe besitze.
Ich habe eine natürliche Anordnung der Vögel
In Familien versucht, und manches ist dazu aus
Vigors neuer Zusammenstellung entlehnt. So
wie ich in dieser Hinsicht für viele gehaltvolle
Bemerkungen und Ansichten, Herrn Fr, Boin
zu Kiel sehr vielen Dank schuldig bin. Es ist
von den neuern Ornithologen bei ihren systematischen
Anordnungen besonders auf die natürliche
Verwandtschaft der einzelnen Arten und
Geschlechter Rücksicht genommen worden, ein
für die Vervollkommnung unserer Systeme gewifs
sehr wichtiger Gesichtspunct, durch welchen
man bedeutend vorgeschritten ist; allein
es scheint mir, dafs die neueren Forscher wieder
in einen andern Fehler verfallen, indem sie
zu viele kleine Abweichungen der Bildung in
ein und demselben bisher bestandenen Geschlecht
e , unter besondern generischen Namen trennen.
Auf diese Art erschwert man das Studium
durch eine grofse Menge neuer, oft sehr sonderbarer
Benennungen, statt dafs man in ein
und demselben Geschlechte mehrere Unterabtheilungen
hätte anbringen können, wodurch
derselbe Endzweck erreicht, und das Studium
vereinfacht worden wäre. Die Unterschiede der
jetzt aufgestelhen neuen Geschlechter sind zum
Theil so wenig vortretend, dafs man sie schwer
aufzufinden vermag. Betrachten wir die Arten
in ein und demselben Genus genau, so finden
wir bei den meisten, bei übrigens in allen Hauptzügen
ähnlicher Bildung, kleine Abweichungen,
ja die Uebergänge sind oft höchst allmälig und
dennoch sichtbar, z. "Q.hei Mascicapa^ Myio-
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