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gen Vogels, die des alten besáis man gar noch
nicht, bis sie in dem »S/JzVschen Werke erschien.
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Der Urubitinga, denn diesen Namen trägt
er nun schon, ob mir gleich nie etwas Aehnliches
in Brasilien vorgekommen, ist ein grofser, starker,
wilder Bussart, der sehr schüchtern, und
daher schwerer zu beschleichen ist, als manche
andere Raubvögel. Er scheint über den gröfsten
Theil von Brasilien verbreitet. Schon südlich
fand ich ihn am Itabapuana, wo ihn meine
Jäger in den Waldungen von Muribeca erlegten5
am Mz/cwri waren diese Vögel nicht selten, ich
erlegte hier mehrere Junge, und auch nördlich
bei den Camacans habe ich sie wiedergefunden.
In der Hauptgestalt und in seiner Lebensart
gleicht dieser Vogel den Bussarten, allein
sein Kopf, mit dem kühnen, wilden Auge, hat
etwas Adlerartiges, obgleich man an ihm nichts
von einer Haube oder zugespitzten Federn des
Hinterkopfs bemerkt, wie bei Daudin (T. H,
Pag. 580 von einem Exemplare des Pariser
Museums gesagt wird. Auch in seiner Lebensart
soll sich dieser Raubvogel ziemlich durch
Raubsucht und Kühnheit von den Bussarten
unterscheiden, ob er gleich durch seine kurzen
Zehen weniger Kraft als andere Falken zu haben
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scheint. Er hat einen stolzen Flug, un d fufst
in den Kronen hoher Bäume, gewöhnlich auf
den untersten dicken, horizontalen Zweigen.
Seine Stimme, die er häufig hören läfst, ist ein
höchst feiner, lauter, hoher Ton, der oft zweitönig
ausgestofsen wird. Der Urubitinga ist
mir sowohl in offenen Gegenden, die mit Büschen
und Bäumen abwechseln, als auch in den
grofsen Waldungen vorgekommen, wo er auf
hohen Bäumen nistet. Oit sahen wir ihn in einer
dicht belaubten Baumkrone sitzen, wo eine
Menge verschiedenartiger Vögel, als: Tucane,
Cassicken, Guasch's, Japu's und andere um ihn
her versammelt waren, um ihn unter lautem
Geschrei zu necken. GewöhnUch erträgt er ruhig
diese Schmähungen, fängt sich aber meistens
zuletzt einen oder den andern seiner Verfolger.
Die Brasilianer behaupten, dafs er besonders
den Affen nachstelle, sowie dieses überhaupt
von den Eingebornen allen gröfsern und
stärkern Raubvögeln des Landes nachgesagt
wird. Seinen hohen Füfsen zu Folge watet
der Urubitinga wahrscheinlich auch an überschwemmten
Flufsufern und in Sümpfen, wozu
die brasilianischen Bussarte wohl grofsentheils
mit langen Fersen versehen sind ^n seinem
Magen findet man Ueberreste von kleinen Säug-
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