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Schwung- und Deckfedern der Flügel, welche
am Weibchen sehr stark fahl rostgelb sind, erscheinen
hier mehr rothbraun, fein schwarzbraun
gefleckt und marmorirt.
Ausmessung: Länge 19" 4'" — Breite
35/i — L. d. Flügels 11" 8'" - L. d.
L. d. Schnabels aus
Höhe d. Ferse 3'"
Schwanzes etwa 10" 9"' -
dem Mundwinkel 2" 3i'"
— L, d. Mittelzehe 10'". —
Diese grofse Nachtschwalbe erhielt ich zuerst
in der Gegend des Flusses Mucuri, nachher
auch im inneren Sertong der Provinz Bahia^
Sie ist ein grofser schöner Vogel, der am Tage
in dem dichten Laube der Waldbäume schlafend
zubringt, und alsdann zuweilen so niedrig sitzt,
dafs ihn meine Leute mit einem Stocke todt geschlagen
haben. In der Dämmerung dagegen
und während der ganzen Dauer mondheller
Nächte habe ich diese Vögel in grofser Höhe
gleich dem Adler über unsern Köpfen schweben
gesehen. Die unbeschreiblich angenehmen
Mondnächte heifser Länder sind oft im höchsten.
Grade hell und klar, ich bemerkte alsdann einen
dunkelii Punct in grofser Höhe, den ich
nicht zu deuten wufste, bis mir der Zufall die
Entdeckung erleichterte, und ich legte aus dieser
E[rsache der eben beschriebenen Speeles die
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Benennung aethereus bei. Ob auch noch an^
dere grofse Arten brasilianischer Nachtschwalben
die Eigenheit des hohen Schwebens im
Mondenscheine haben, kann ich nicht sagen,
von der hier erwähnten Art habe ich diese
Beobachtung zu machen Gelegenheit gehabt.
Diese Nachtschwalbe nährt sich hauptsächlich
von grofsen Schmetterlingen, Abend- und
Nachtfaltern. Es giebt in den tropischen Re^
gionen eine Menge sehr grofser Schmetterlinge,
für welche der Rachen der eben beschriebenen,
und einiger andern Arten von Nachtschwalben
einzig und allein geschaffen scheint. Jene grofsen
schönen Schmetterlinge haben hauptsächlich
an diesen grofsmäuligen Vögeln ihre Feinde,
wie ich mich selbst davon überzeugt habe.
Sie werden von den letztern in Menge verzehrt,
und die Spuren dieser Mahlzeiten zeigen sich in
den zurückbleibenden grofsen Schmetterlingsflügeln
, welche in den brasilianischen Wäldern
in Menge auf dem Boden umher liegen. Die
Nachtschwalbe schluckt diese Flügel nicht mit,
es scheint selbst der äufsere Zahn des Oberkiefers
dieser Vögel, durch seine hinahgeneigte
Richtung ganz eigentlich für das Abkneipen der
Schmetterlingsflügel bestimmt zu seyn. So fin^
den auch selbst die gröfsten und schönsten der
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