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dem Vaterlande dieses Vogels irrte. Er sagt
ferner: die jungen Vögel zeigten keine rotben
Federn an der Kehle, wogegen ich erwidern
mufs, dais obgleich wir sehr viele junge , Vögel
dieser Art geschossen, uns doch nie ein solcher
ganz schwarzer Vogel vorgekommen, ich mufs
defshalb glauben, dafs Herrn Temminck's junger
Vogel zu einer anderen Speeles gehörte Die
Abbildung des Herrn Temminck ist gut, obgleich
der Kopf des Vogels etwas zu klein, Iris
und Schnabel unrichtig gefärbt, und die rothe
Kehle zu glatt anliegend dargestellt ist.
Gen, P i p r a, Linn.
M a n a k i n.
Das schöne Geschlecht der Manakin's, welches
den Urwäldern von Süd-America eigen ist,
zeigt in mancher Hinsicht Verwandtschaft mit
den Cotinga's. Die Manakin's sind niedliche,
meistens kleine Vögel, die mit einem gewöhnlich
schwarzen Gefieder im männlichen Geschlechte,
die lebhaftesten, brennendsten Farben
an einzelnen Theilen ihres Körpers vereinigen.
Diese schöne Zeichnung erreicht der junge
Vogel nicht sogleich im ersten Jahre, Im
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weiblichen Geschlechte ist diesen Thieren ein
einfaches, beinahe in allen Species graugrünes
Kleid zu Theil geworden, welches in der Juo
end auch den männlichen Vogel bedeckt.
Diese meistens kleinen Vögel scheinen keinen
bedeutenden Gesang zu haben, ich habe nur
eine kurze Lockstimme von ihnen gehört j sie
leben paarweise oder in kleinen Familien und
Gesellschaften, hüpfen von Zweig zu Zweig,
fliegen weder weit noch hoch, baden sich und
trinken gern in der Hitze des Tages, scheinen
sich besonders von Beeren, doch auch vielleicht
von Insecten zu nähren, und bauen, wie ich
vermuthe, meistens, ein einfaches, ziemlich
kunstloses Nest, in welches sie zwei Eier legen.
Die Brasilianer in der von mir bereisten Gegend
nennen sie meistens Tangara, Sonnini sagt,
man treffe sie nur in der Kühlung gesellschaftlich
an, allein wir haben sie während des ganzen
Tages in Menge auf den Bäumen erlegt,
welche sie durch ihre Früchte anlockten, besonders
in der kalten Zeit des Jahres*
1. P. longicauda, Vieill.
Der Manakin mit zwei verlängerten Schwanzfedern.
M, Scheitel hochroth; Kopf, ein Theil der Flügel
und des Schwanzes schwarz-, der übrige Körper
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