Hülfe, sein abgehärteter Körper, sein helles
Auge, scharfes Ohr, der schnelle Fufs und starke
Arm versorgen ihn mit der nöthigen Nahrung,
er findet seinen Unterhalt im Gipfel der Bäume
und unter der Erde, während der Europäer, in
jene Wildnisse verpflanzt, verzweiflen würde.
In jener Periode des gesellschaftlichen Vereins
der Vögel ist es vorzüglich, wo manche Arten
den Pflanzungen und den Fruchtbäumen sehr
gefährlich sind. So fallen die Papageyen, besonders
die langgeschwänzten Perikitto s^ schaarenweise
in die Maispflanzungen ein; die kleinen
Sänger, Cassiken, besonders die Japus
die Tucane u. a. besuchen die Guayava - , Orangen,
Bananen- u. a. Bäume, deren Früchte
sie verzehren, und kleine Finken und Kernbeifser
Arten {Fringilla oder Pyrrhula) beschädigen
die Reisfelder.
Hinlänglich genährt erwacht mit dem Herannahen
der warmen trockenen Jahreszeit **),
*) Das J in dem Worte Japú wird ausgesprochen wie im
Pranzösisolien. Daher ist es ganz unrichtig, wenn man
in deu Französischen Werken diesen Namen Yapou geschrieben
findet.
Nach Bajon sollen in Cayenne die Vögel in der kalten
oder Regenzeit nisten. Dies mufs gewifs dahin berichtigt
werden, dafs sie mit dem Verschwinden derselben,
der Trieb der Fortpflanzung bei den brasilianischen
Vögeln. Man findet alsdann in heifsen
Ländern nicht selten, dafs gewisse Vogelarten
im männlichen Geschlechte ein anderes schöneres
Gefieder erhalten, wovon mir aber in Brasilien
nur höchstwenige Beispiele bekannt geworden
sind. Oefter findet man hingegen, dafs
die brasilianischen Vögel an den Schnäbeln und
den nackten häutigen Stellen ihres Gesichtes
eine andere lebhaftere Farbe annehmen. In allen
Welttheilen bietet uns jenes Geschäft der
thierischen Schöpfung höchst interessante, merkwürdige
Erscheinungen dar. Brasilien zeigt
auch hier auffallende Abweichungen von unsern
gemäfsigten Climaten. Geringere Regelmäfsigkeit
ist ein Hauptcharacter in den Functionen
der Thiere heifser Länder. Manche Vögel nisten
beinahe zu allen Zeiten, allein die meisten
dennoch unmittelbar nach dem Ende der Realso
in der Uebergangsperiode heider Jahrszeiten zu
nisten beginnen. Nach d'Azara fängt in Paraguay die
Heckzeit im August an, und dauert bis Ende Februars
(Azara Voy. Vol. III. pag. Ii.) Die meisten Vögel begatten
sich dort im October und November. Der Erna
{Rhea), nach Azara im August, dieSurukus im September,
der Maguari im December, der africanische Styaufs nach
Lichtenstein im Juli, August und September.