t J
I »
— 258 —
ihnen, oder alle ab, indem sie einen Laut von
sich geben, der der Stimme jenes Murmelthiers
ähnlich ist, und sie setzen sich in geringer Entfernung
wieder nieder, oder fliegen, bis sie aus
dem Gesichtskreise verschwinden."
Sitzend macht die von mir selbst beobach»
tete Eule häufig Bücklinge, nickt dabei mit dem
Kopfe und schnellt mit dem Schwänze, wobei
sie gewöhnlich ihre Stimme hören läfst, welche
aus einigen hohen lauten Tönen besteht, wie
dies auch Azara angiebt» Nach der Versicherung
des Oberstlieutenant ieldner nistet die
von mir beschriebene Eule auch südlich in der
brasilianischen Provinz Rio Grande do Sul in
die Termiten - Gebäude, Dafs dieser Vogel, wie
Azara sagt, des Nachts zu den menschlichen
Wohnungen komme, habe ich nie gehört, vielleicht
ist dies Strix perlata, da Azara sagt,
sie habe alsdann eine andere Stimme. Das Nest
habe ich nicht selbst beobachtet, Azara nennt
die Eier weifs, so wie man bei ihm überhaupt
noch mehrere Notizen von diesem Vogel finden
kann, dessen brasilianischen Namen er ebenfalls
richtig angiebt. Auch bei der in St, Domingo
vorkommenden Eule sind die Eier weifs* Daudin
vermuthet, wie es mir scheint, mit Recht,
dafs diese Eule die Höhlen, in welche sie nistet,
259
nicht selbst grabe 5 denn weder Klauen noch
Schnabelspitze sind abgenutzt, auch ist es gegründet,
dafs sie den Tag weniger scheuen
als andere Eulenarten, welches Molina, Azara
und James bestätigen» Ich habe diesen Vogel
öfters im hellen Sonnenscheine sitzen gesehen.
In Chili wird er Pequen genannt. Feuillees
Chevêche- Lapin soll gefleckte Eier legen, hier
ist also vielleicht von einer andern Art die Rede«
Im ehemals spanischen America soll man diese
Eulen essen, welches in Brasilien nicht zu geschehen
pflegt.
Herr Temminck bildet {pl. coL 146.) eine
Eule ab, welche den von mir mitgebrachten
Vögeln ziemlich ähnlich ist, der Zeichner scheint
aber ihren Schwanz zu lang, ihre Fersen zu kurz
und zu stark befiedert angegeben zu haben,
wenn hier mein Vogel abgebildet werden sollte5
auch sind in diesem Falle die Flecke der vorderen
Schwungfedern verschieden, da sie bei
meinem Vogel nicht weifs, sondern rostgelb,
überhaupt der ganze Vogel weniger röthlichbraun,
und der Kopf weniger gelb gefleckt^
auch die Farbe des Gesichts sehr verschieden
angegeben ist. Aus dem Gesagten geht hervor,
dafs Herrn Temminck's Abbildung von meinem
Vogel bedeutend abweicht, und die dabei gege-
1.7 *
u it
® J %'
^ ' .i 1
is , I \
h 4i 1';|
îî;"*-
^ M
4 t
u
isum^' ...
> ^
^v < t
T
y
• « . ii'lft
I« '