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Aus obigen Schnabelformen giebt es unter
den Finken alle nur erdenklichen Uebergänge,
es scheint daher nicht zweckwäfsig sie zu trennen.
Das von vielen Ornithologen angenommene
Genus Pyrrhula scheint mir nicht fest
begründet, da alle Finken eigentlich die beiden
äufseren Zehen an der Wurzel ein wenig vereint
haben, einige Ausnahmen abgerechnet,
deren es wohl beinahe in allen Familien giebtj
es sind aber viele dieser Vögel mit einem wahren
Pjrr/zw/öf Schnabel versehen, und haben
dennoch die Zehen an der Wurzel vereint.
Die Finken sind über alle Theile unserer
Erde verbreitet, sie zieren überall die abwechselnd
mit Gebüschen besetzten offenen Gegenden,
Vorhölzer und selbst die Waldungen durch
ihr oft schönes Gefieder und den angenehmen
Gesang, welcher sie zu Stubenvögeln empfiehlt.
Süd - America, besonders Brasilien besitzt in
seinen Wäldern, besonders aber in seinen inneren,
mit Grasarten und einzelnen Gesträuchen
bewachsenen rauhen, von Schluchten und Thaleinschnitten
getheilten Ebenen oder sanften Anhöhen
eine Menge dieser kleinen Vögel. Hier,
wo diese weiten Campos Geraes endlos sich
ausbreiten, steigen vor den Füfsen des Wanderers
die kleinen Flüge oder Gesellschaften der
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Finken, Kerribeifser und Gimpel aus jener, im
Sommer gelb verdorrten Pflanzendecke auf, von
deren unzähligen Sämereien sie sich ernähren.
Manche der kleinen Finken- und Kernbeifserarten
sind höchst zahlreich. Sie nisten in niederen
Gebüschen, in den Waldbäumen, an der
Erde, und selbst in den menschlichen Wohnungen,
legen meistens zwei Eier^ öfters auch vier.
Ihr Gesang ist abwechselnd und angenehm, bei
einigen Arten ziemlich laut, jedoch in Brasilien
bei den meisten etwas leise und kurz. Die
mir daselbst vorgekommenen Arten haben meistens
kein sehr ausgezeichnetes Gefieder, an
welchem die graue, braune, schwarze, weifse
und olivengrüne Farbe vorherrschen- Sie fügen
den Reisfeldern Schaden zu, und die Brasilianer
belegen sie defshalb mit der Benennung
Papa^ Arroz^ oder Papa - Capim, Sie versammeln
sich aufser der Paarzeit an solchen Orten
in Menge, wodurch sie besonders schädlich
werden.
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