ABBILD. S c e k . Handb.2. T. 178. (Myagram paniculatmn^ Fruchtanalyse). Fl. dan. t.
204. (M. paniculatum).
SYN. Myagrum paniculatum L in n . Sp.pl. ed.2. p.894.
Dauer. Einjährig. B lü th e z e it. MaibisJuli. F r u c h tr e ife . Juli, August.
Vorkommen. Auf Äckern unter der Saat.
S tan d ö rter. Fürstenthum G ö ttin g en : hei Rohringen, Lutterhausen, amHainberge,
am kleinen Hagen, bei Weende, Nordheim. Fürstenthum G ru b enhagen: am Ilarze, z.
B. bei Scharzfeld, beiLassfelde. Fürstenthum Calenberg: häufig um Hannover. Fürstenthum
Osnabrück: im Amte Hunteburg.
Bemerk. Diese Pflanze vor andern giebt einen Beweis von dem Schwanken der Ansichten Aber das, was
Pflanzengattung sey, indem sie seit L i n n e ’s Zeiten in eilf verschiedenen Gattungen aufgeführt worden ist. Sie
steht unter Myagrum, C o ch le a r ia , V o g e lia , Bunias, Crambe, Nasturtium, Rap istrum, Raphanis-
trum, A ly ssum , Chamaelinum, N e slia .
Bemerk. Es gehört zu den Charakterzügen des Formenspiels der kreuzblumigen Gewächse, dass sie sela-
geneigt sind, Spielarten mit um die Hälfte, oder das Ganze langem Früchten, bei übrigens unveränderten Dimensionsverhältnissen
ihrer Theile, zu bilden. In den Gattungen Ara bis und Ery s im um habe ich solehe Spielarten
mit ihrer Synonymie nachgewiesen. Aber auch die Abtheilung der schötchentragenden Kreuzblumen ist dieser
Wandelbarkeit der Fruchtform unterworfen, und hier wirkt sie um so mehr auf die Gestaltung, indem sie leicht
zu einer wesentlichen Umänderung der Fruchtform führt. Ein auffallendes Beispiel giebt Armoracia ümphibia
c. lo n g is ilic u la ta . Gewöhnlich sind die Schötchen ellipsoidisch, 3 bis Zl/ 2 mal kürzer als ihr Stiel, wie sie
Engl. bot. 1.1840. darstellt, ja bisweilen bei völliger Reife fast kugelig. Fl. dan. t. 984. dagegen stellt die, wenn
auch noch nicht reifen, Schötchen schmal und lang zugespitzt dar, fast so lang, höchstens um % kürzer als ihr
Stiel. Ich war desshalb längere Zeit geneigt, die nordische für eine von der unserigen verschiedene Pflanze Zu
halten, bis wiederholt eingeschickte dänische und schwedische Exemplare, auch das Auffinden einer langfrüchtigen
Form bei uns, mich vomGegentheil überführte. C o ch lea r ia a n g lic a a. s ten o c a rp a , Draba verna a. pilu-
life r a und C a p se lla procumbens geben ähnliche Beispiele solcher Abweichungen der Fruchtform in dieser
Abtheilung der kreuzblumigen Pflanzen, und empfehlen Vorsicht in der Anwendung solcher Dimensionsverhält-
nisse zur Charakterisirung der Arten.
C O H O R S XI.
E IL F T E FAMILIENGRUPPE.
ALATAE. F lü g e lb lum ig e Gewächse.
FAMIL IA X X X IV . V 1E R U N D D R E I S S I G S T E F A M IL IE .
PAPILIONACEAE. Schmetterlingsblumige Gewächse.
P a p ilio n a c e a e L in n . R. B rown Gen. rem. in Flind. Voy. 2, p. 552.
1. O r o b ü S Linkte. Jf^&ldcTÖse.
GetL plant, ed. S c a n s b. n. 1185.
1. OROBÜS VERN US L. F rü h lin g s - T V a ld e rb se . .
LINN. Sp. pl. ed. 2. p. 1028.
ABBILD. STunx Deutschi. Fl. Abth.l. B.7. Fl. dan. t. 1226.
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. April, Mai. F ru ch tr e ife . Juli.
Vörkommen. In Hainen und Waldungen, auch an Feldhecken.
_ J S tan d o r te r . Fürstenthum G ö t tin g e n : hei Knutbühren, zwischen Ilerberliausen und
Waake, bei Holzrode, im Weendcr Holze, bei Deppoldshausen. Fürstenthum Grubenbauen:
am Heldenbergc hei Salzderhelden, am Harze, auf dem Kattenstcin hei Osterode an
der Kuckhokklippe hei Clausthal, (hei Seesen, Langelsheim, Wangelsen, bei dcrLippolds-
hohle, hei Oldendorf im Braunschweigschen). Grafschaft H oh n stein : hei der Steinmühle.
Fürstenthum Ilild e sh c im : amKnebel. Fürstenthum Calenberg: amKülf, hei Salzhemmendorf,
links vom Pferdethurm in der Eilenriede bei Hannover.
2: OROBÜS TtBEROSüS L. Knol len-TValde rbs e.
LINN. Sp. pl. ed. 2. p. 1028.
ABBILD. Senn. Handb.2. T.200. Siur a Deutschi. Fl. Abth.l. H.21. Engl. hot. t.1153.
SPIELART a. TENUIFOLIUS. S chma lblätte r ige K n o l l en - TValderbse.
SYN. Orobns tuberosus i. De Cand. Prodr. syst, nat.2. p. 379.
O. ten u ifo liu s R o t h ! Fl. gern. 1 . p.305. 2. 2. p. 170.
O. lin ifo liu s Fl. d. Wettelau! 3. 1. S. 25.
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Mai, Juni. F ru ch tr e ifc . Juli.
Vorkommen. In Waldungen und Hainen, auch an Feldhecken häufig.
. . ^ t“nd„Ü.r1ter- Fürstenthum G ö ttin g en : heiMünden, Hedemünden, am rothen Stein
hei Bodenfelde, m den Weserthalwaldnngen; bei Oberscheden, amDransberge, im Solling;
die Spielart hei Steinborn, am Moosberge bei Neuhaus, bei Ellershausen. Fürstentum Gru-
henhagen: am Harze, bei Andreasberg, Elbingerode, (hei Braunlage, Rüheland, Lan-
gelsheimim Braunschweigschen). Grafschaft Ilo h n s te in : hei Rothesütte, LeiderStcin-
mülile. Furstenthum Calenberg: bei Salzhemmendorf, am alten Gehäge bei Misburg: die
Spielart im Hastenbecker Holze.. Fürstenthum Lüneburg: im Abnser Holze, beiAlten-
Warmbüchen, bei Tatendorf, Hitzacker, zwischen Lüne und Adendorf, bei Pattensen.
3. OROBÜS NIGER L. S chwa r z e TValderbse.
LINN. 'Sp. pl. ed. 2. p. 1028.
ABBILD. S chk. Handb.2. T.200. Fl. dan. 1.1170.
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Juni, Juli. F ru ch tr e ife . August.
Vorkommen. In bergigen Waldungen des südlichen und mittlern Landestbeils.
Standörter.. Fürstcnthum Götti n gen: an den Bielsteiuen hinter Mariaspring, beiEI-
kerode, ( an der Hörnerkuppe bei Allendorf im Hessischen ). Fürstentbum Grubenbagen:
amHarze. Fürstentbum Hildesheim: an den Siebenbergen. Fürstentbum Calenberg:
im Schulenburger Holze. Fürstentbum Lüneburg : bei Voitze.