27 2 FAM. LV. ASPERIFOLIAE. B o r sten ha a r ig e Gewächse.
Bemerk. Der in R exchehb. FL excurs. p.345. für M y o so tis nana V ie l . Hist. d. pl. d.Dauph.2. p.459.
t. 13. unter dem Namen E r itr ich ium aufgestellte Gattungscharakter, nach welchem diese Gattung von Echino -
spermum und M y o so tis vorzüglich durch nuculae margine uniseriatim aculeolatae unterschieden zu werden
scheint, muss wohl einem Irrthume zugeschrieben werden. Die vor mir liegenden, mit reifen Samen versehenen,
Schweitzer Exemplare dieser Pflanze erweisen bestimmt, dass dieNüsschen gleich denen von M y o so tis unbewaffnet
und glatt sind. Der Begründer der Gattung E r itr ich um , Hr. Hofr. S chräder in seiner Abhandlung De
Asperifoliis L ihke. Gott. 1820. setzt den Unterschied dieser Gattung zunächst in ein carpophorum conicum,
welches bei M y o so tis convexum und bei Echinospermum pyramidale ist, womit Verschiedenheiten in der
Insertion und Bildung der Nüsschen in Folgeverbindung stehen. M y o so tis hat nuculae compresso-trigonae,
basi disco subconvexo insertae, laeves; E r itr ich um dagegen nuculae carpophoro hemisphaerico-conico latere
insertae, trianguläres, laeves; Eritr ich um aber nuculae carpophoro pyramidali latere eentrali insertae, triqua-
trae, aculeatae, coriaceae etc. Während dieser Befestigungsweise nach die Nüsschöh von M y o so tis den Nabel an
■der Basis haben, befindet er sich bei denen von E r itr ich um an der innern Seite, dicht unter der Mitte der
Samen.
2. ANCHÜSA L i n n é . Schmin kwur zel .
Gen. plant, ed. Sc e r er. n. 242.
1 . ANCHUSA O F F IC IN A L IS L. A r zn e ilich e Schminkwurzel.
LINN. Sp. pl. ed. 2. p. 191.
ABBILD. S c h k . Handb. l. T. 29. R e ic h e n b . Iconogi'. Cent. III. t. 296. H a y n e Arz-
neigew. 1. T. 25. Engl. bot. t. 662.
ABÄNDERUNG * Floribus azureis. M it azurblauen Blumen.
SYN. Anchusa angustifolia R o t e Fl. germ. 1. p. 87. 2. 1. p. 220. und der mehrst.
Florenschr. Deutschi.
A. arvalis R e ic h e n b . Fl. excurs. p. 343. Iconogr. Cent. III. t. 297.
ABÄNDERUNG ** Floribus albis. M it weissen Blumen.
Dauer. Zweijährig. B lü th c z e it. Mai his Juli. F ru ch treife. August.
Vorkommen. Zwischen Gebüsch, an unbebaueten Orten, an Wegen u. s. w. auf magern
oder sandigem Boden der nördlichen Landeshälfte.
Standörter. Fürstenthum Grubenhagen: am Harze, (bei Thaïe und Quedlinburg
im Preussischen). Fürstenthum H ild esh eim : bei Hildesheim. Fürstenthum Calenberg:
auf dem Neustädter Kirchhofe bei Hannover, bei Herrenhausen, nebst der weissblumigen Abänderung.
Fürstenthum L üneburg: bei Celle, bei Langendorf, auf dem Weinberge bei
Hitzackerj bei Lüneburg, z. B. am Walle, auf dem Schildsteine, bciHandorfj am Elbufer
zwischen Artlenburg und Hohnstorf, nebst der Abänderung mit azurblauen Blumen 5 (bei
Lauenburg im Dänischen).
Bemerk. Lxir jri.giebt in Schweden die violetlblühende Pflanze an (»Corollae primo die rubrae, dein viola-
ceaec Fl. ru.ee. p. 57.). Prof. W a h l e n b b r g sagt, dass die Blumen gewöhnlich blau wären (»Flores plerumque
salurate azur eit Fl. suee. 1. p. 118. E e e e a e t erklärte jene für die ächte schwedische Pflanze und nannte diese
A. o f fic in a lis hanoverana. Bei uns kommen indessen violette und blaue Blumen bald in verschiedenen Gegenden
vor, bald abwechselnd in derselben Gegend, ohne dass weitere Charaktere mit der abweichenden Blumenfarbe
verbunden wären, die uns berechtigen könnten, zwei Arten anzunehmen. Auch in andern Gattungen dieser
Familie weehselt.die Blumenfarbe ganz auf gleiche Weise, z. B. bei Echium, auf andere Art bei X y c op sis.
Vielleicht legt man diesemnach auf die Verschiedenheit der Blumenfarbe von P ulmanaria azurea und P. ang
u s t if o lia zu grossen Werth und dürfte einst genöthigt seyn, jene als schmalblätterigere Form zu dieser zu-
rückzuführen. m
2 . ANCHUSA ARVENSIS M. BIEBERSTEIN. A c k e r-S chm in kw u rze l.
M. BIEBERST. Fl. taurico- cauc. 1. p. 123.
ABBILD. S çm k . Handb. 1. T. 31. .(L y co p sis a rv en sis). Fl. dan. t. 435. (desgl.). Engl,
bot. t. 938. (desgl.;.
SYN. Lycopsis arvensis L in n . Sp.pl. ed. 2. p . 199.
ABÄNDERUNG * Floribus albis. M it weissen Blumen.
Daner. Einjährig. Blüt'hczéit. Mai bis August. F ru ch tr e ife . Juli bis September.
Vorkommen. Unter dem Getreide und an den Ackerrändern besonders auf sandigem
Boden häufig.
Standö rter. Fürstentbum G ö ttin g en : bei Münden, Himmigerode, beiderDrcck-
warte, zwischen BovenJen und Eddigehausen, bei Vogelbeck, Mackenrode, Moringen. Fürstentbum
Grub enbagen : beiEimbeck, Elbingerode. GrafschaftHohnstein: heillfeld.
Fürstenthum Calenberg: bei Hannover, Leveste, Barsingbausen. Fürstenthum Osnabrück
: im Amte Hunteburg. In der Grafschaft Bentheim. Fürstentbum Lün eb u rg :
zwischen Tatendorf und Bevensen, bei Lüneburg, Bardowiek, Handorf. Herzogthum Bremen:
bei Bremerlekc. Fürstentbum O stfr ie sla n d : auf Juist und Nordernei.
3. C Y N O G L O S SUM L i n n é . Hunds zunge.
Gen. plant, -ed. S cbre b. n. 243,
1. CYNOGLOSSUM o f f i c i n a l e L. A r zn e ilich e Hundszunge.
LINN. Sp. p l ed. 2. p. 192.
ABBILD. S c h k . Bandb. T. 30. H a y n e Arzneigew.l. T.26. Engl. bot. t. 921.
Dauer. Zweijährig. B lü th e z e it. MaibisJuli. F ru cb treife. Juli, August.
Vorkommen. An Felsgestein, Ruinen, Hecken und Wegen.
Standörter. Fürstenthum Gö ttin gen: bei Münden, Weende, Deppoldshausen, Mariaspring,
Nordheim, Catlenburg, Bodenfelde. Fürstentbum Grubenhagen : bei Ebergötzen,
m Heldenberge bei Salzderbelden, am Harze, z.B. bei Scharzfeld, am Winterberge,
am Bauersberge beim Zechenhause. GrafschaftHohnstein: heillfeld. Fürstentbum Calen-
b e r -: am Schulenburger Berge, beiHannovcr. Fürstenthum Osnabrück: imAmteHun-
teburg. In der Grafschaft Bentheim. Fürstentbum Lüneburg: bei Celle, auf dem
Kirchhofe bei Plate, auf dem Weinberge bei Hitzacker, bei Schutschur, Neuhaus. Fürstentbum
O stfrieslan d : auf Langeroog.
2 CYNOGLOSSUM MONTANUM Lamarck, Bergwalds -Hunds zunge.
LAM. Fl. franç. 2. p. 277.
ABBILD. Engl. bot. t. 1642, (C. sy lv a ticum).