C alenberg: um Hannover, z. B. in der Marsch, längs der Wietze. Flirstentbum Osnabrück:
im Amte Hunteburg. In der Grafschaft Bentheim. Fürstentbiun Lüneburg:
bei Celle. Hcrzogtbum Bremen: bei Osterbolz.
Bemerk. 1. Die Blätter der Spielart sind ein Drittheil, seltener bis auf die Mitte ihrer Hälften eingesehnit-
ten. Gehen die Einschnitte weniger tief, so sind die dadurch gebildeten Serraturen ganzrandig, gehen sie tiefer,
so sind letztere wiederum mit einem oder dem andern Sägezähnclien versehen. Boccoxri Mus. t.101., mit kleinen,
langgestielten Blüthenköpfchen, welche W i l l d e n o w hierherzieht, gehört nicht zu A. a lp in a L . , sondern
zu A. c r is ta ta R e t z . Dagegen macht die Cultur unserer Spielart, mit der die Blatteinschnitte oft bedeutend
an Tiefe zunehmen, es wahrscheinlich, dass A. im p a tien s (Gmel. Fl. sib. 2. p. 197. t. 83. f . l . ) aus ihr hervorgehen
könne. '
Bemerk. 2. In Sp. pl. ed. W il l e . 3. 3. p. 2200. werden A. atrata L. und A. moschata JA.cq. unmittelbar
neben einander gestellt. Sie sind indessen nicht mit einander verwandt, denn die letztere ist nur eine
glatt und schmallappig gewordene Spielart von A. Cla v enna e L.; erstere aber ist eine nahe Verwandte von A.
P ta rm ic a , an deren Spielart p e c t in a t o rserrata sie sich schliesst. V ie lle ic h t ist sie nur die tiefer eingeschnittene
hoehalpine Form dieser. Die dunklere Randfärbung der Kelchhöllenblättchen ist Folge des hochalpi-
nern Standes, wie sie bei manchen andern Pflanzen dieser Verwandtschaft verfolgt werden kann, und daher für die
specifische Bestimmung ohne Werth ist.
2 . ACHILLEA Millefolium L» Gemeine Schafgarbe.
LINN. Sp.pl. ed. 2. p. 1267.
A B B I L D . S ch k . Handb. 3. T. 255. (Frucht). S tu rm DeutscAL Fl. Äbth. 1. ff. 10. Fl.
dan. t. 737. Engl. bot. t. 758.
A B Ä N D E R U N G * F l o r i b u s r o s e i s ; Mit rosenrothen Blumen.
SYN. A c h i l l e a M i l l e f o l i u m ß. Linn. a. a. O.
S P I E L A R T a. MAGNA. Grosse gemeine Schafgarbe.
SYN. A c b i l l e a m a g n a L in n . Sp. pl. ed. 2. p. 1267.
S P I E L A R T b. A L P E S T R IS . Gebirgliebende gemeine Schafgarbe.
SYN. A c b i l l e a H a e n k e a n a T a u s c h .
A. s u d e t i c a O p i t z L
A. d e n t i f e r a Reichenb. Fl. excttrs. p. 230. (mit Ausschluss, von A. d e n t if e r a De Cahe.
Fl. franq. 5. p_ 485.).
S P I E L A R T c. SETACEA. Bo r s tenblät te r ige gemeine Schafgarbe.
SYN. A c h i l l e a s e t a c e a Wa ld s t . et K i t . Pl. rar. Hung. 1. p. 83. t. 80.
A. o d o r a t a R o th Fl. germ. 1. p. 369. 2. 2. p. 358. und der übrigen deutschen Floren.
Dauer* Mehrjährig. B lü tb e z e it. Juni bis October. F ru chtreife. August bis No*
vember.
Vor komme». Auf begrasetem Boden , auf Wiesen, Weiden ? an Ackerrändern und
Wegen, auch in lichten Waldungen. Die Spielart b. am Harze, c. auf dürren Sandhügeln
und im Küstensaude.
S ta n d ö r te r . Fürstenthum Göttin g en r z. B. am Göttinger Walle, bei der Stegemühle,.
Müschmühle \ die Abänderung hinter Nörten j (die Spielart a. hei Witzenbausen,
am Weissner im Hessischen; die Abänderung im Fahrbache bei Ileiligcnstadt im Preussi-
schen). Fürstenthum G ru b e n b a g c n : am Harze, bis auf den Brocken; die Spielart b.
am Winterberge; (die Spielart c. am Regcnstein im Braunsclmeigschen und am Steinholze
im Preussischen). Grafschaft Ho h n s te in : die Spielart a. bei Ilfeld, Steierthalj die Spielart
c. bei Neustadt, Steiertbal. Fürstentbum C a le n b e rg : umHannover, z. B. imStein-
tborfeldc, am Wege nach Vahrenwald. Fürstentbum O s n a b rü c k : bei Hnnteburg. In d e r
Grafschaft B e n th e im . Grafschaft H o y a : bei Nienburg. Fürstentbum L ü n e b u r g : am
Elbufer zwischen Hohnstorf und Barförde, nebst der Spielart c. Herzogthum B rem en : bei
Buxtehude, Spieka. Fürstentbum O s tf r i e s l a n d : aufBorkum, Nordernei.
Bemerk. Den Übergang der durch den Einfluss eines magern, sonnigen Sandbodens erzeugten Spielart c.
in die Hanptart, kann man im Sande des Elbufers auf das bestimmteste verfolgen. Die Spielart a. ist das entgegengesetzte
Erzeugniss eines fruchtbaren oder doch nassen Bodens. Die Pflanze wird dann nicht selten 2'/, bis
3 Fass hoch, die Blätter bekommen dreifache Fiederung and die Doldentrauben werden ästig. In botanischen
Gärten kommt häufig für A. magna L. A c h ille a magna A ll. Fl. pedem. 1. p. 184. t. 63. f. 1. vor, wovon
A d ista n s Wi l l s t . Ci Air..' (Sp. pl. ed. W il l i ,. B. 3. p. 2207.) und A. d e n tife r a Da Fl. frang. 5.
~48S Synonym, - A. ta n a c e tifo lia A ll. a.a. 0. p.183, (Sp. pl. ed. W il l ». «.«. 0 .) aber rothbliithige Abänderung
ist Zu dieser A. magna A ll. (deren Namen bleiben kann, indem A. magna L ., als eine Spielart von
A M ille fo lium , wegfällt)', gehört A ch ille a n. 108. Hil l . Stirp. helv. (sammt der guten Figur in
Stirn hist. p. 100. A c h ille a s. M ille f o lium ) , welche W i l l », a. a. O. sowohl zu A M llle fo lium als A.
ta n a c e tifo lia cilirt hat.— Die Spielart b. steht in der Mitte zwischen a. und c. Sie hat d.e Grosse und das
Gesammtansehen der erstem nnd die. feine Blalttheiluog der letztem. Die hänttge E.nfassung der Kelchhullen-
biättchen ist oft etwas tiefer braun, auch wohl schwärzlich gefärbt.
5. A C H IL L EA n o b i l i s L. E d le Sch a fg a rb e .
LEW: Sp. pl. ed. 2. p. 1268.
ABBILD. S cbk. Handb. 3- T. 235. Monis. Hist.pl. Sect. 6. t. 11. f. 4.
SYN . A c h ille a n o b ilis R e i c b e n b . Fl. excurs. p . 230.
A. o c h r o l e u c a R e i c b e n b . a. a. O. (mit Ausschluss von A. ochrolenca Etrrtrr.).
H a u e r, Mehrjährig. B lü tb e z e it. Juli bis September. F r u c b t r c i f c . September,
October.
V orkommen. An den Vorbergen des südlichen nnd östlichen Harzrandes auf rnagerm,
steinigem Boden, auch an Mauern.
S t a n d ö r te r . Fürstentbum G ru b e n b a g c n : (am Regenstein nnd an der Teufelsmancr
bei Blankenburg im Braunschweigschen). Grafschaft H o h n s te in : bei Neustadt, (bei
Nordhausen, Stolberg im Preussischen).
Bemerk. 1. Die nm ein Drittheil kleinern Blnthenköpfe, und Fiederschnitte der Blätter, welche gleichbreit
und breiter sind als die Mittelrippe des Blattes, lassen A n o b ilis leicht von A. M .lle fo lm m unterscheiden.
Bem e rk , 2. In Sp. pl. ed. W i l l ». 3. 3. p. 2497. wird mit Unrecht A. o ch r o len c a * „ « . von A. pe-
ctin a ta W. (A. o ch r o le n c a W i l l s t , et K i t . Fl. rar.Hung.l. p.33. i.Sf.). ausgeschlossen. Dies scheint zu
dem Irrthume Veranlassung gegeben zu haben, dass vom Hm. Hofr. R llohehbic» die Errsrranr'sche Pflanze
als eine von A. p e c tin a ta W. ( S r , . « > . ■ P-226.) verschiedene Art aufgestellt nnd S m m « S S eM ! '
l i s , welche mit der E r r n r r ’sehen Pflanze, deren Blätter fast einfach kammförm.g-fiederthe.ltg und d.e Blumen
hellgelb sind, nichts gemein hat, dazu gezogen ist. A. o ch ro leu ca E k bh . Be,tr.7. S. 166. Fl. seleot
hört. pr. n.69. ist, wie die Exemplare erweisen, gerade A. o ch r o len c a W i l l s t , et K i t . Auch erhielt
die Samen einer Pflanze unter diesem Namen vom Prof. W ib t f .kl aus Ungarn zugeschickt.
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