Voitze, Geriehen und Tiessau. — (Auf Gypsbügeln bei Frankenhausen im Preussischen
die Abänderung, welche Hr. S c h l e ic h e » T. p u b e sc en s nennt).
Bemerk. An den hohem, sonnigen und steinigen Hängen der Siebenberge bei Hildesheim wächst die L u i -
y i ’scheFörm des T h a lic trum minus häufig, an den mittlern Hängen nimmt sie an Grösse zu, und wo sie hier
und tiefer hin auf fruchtbarem Boden und in den Schatten der Gebüsche übergeht, tritt sie als T. majus J a cç.,
dessen Abbildung und der Gartenpflanze vollkommen entsprechend, auf. Die kürzern, bauchigen Früchtchen der
höher und exponirt wachsenden Pflanze nehmen unter dem Einflüsse von Feuchtigkeit und Schatten an Länge zu,
womit das Schiefe der gedehnten Fruchtform, welche die J acquin’sehe Pflanze mehr als ihre Grösse und die
Vielästigkeit der Rispe charakterisirt, zum Vorschein kommt. Nasse Jahre bewirken dieselbe Erscheinung an den
Früchtchen der an den steinigen Hochhängen wachsenden Pflanze. Hr. S cklauteb. in Hildesheim, ein fleissiger
Botaniker und guter Beobachter, brachte die Samen der Extreme jener Formen von 1000 und 300 Fuss Höhe,
nebst denen einer Mittelform, die etwa 500 Fuss hoch genommen wurden, in den Garten, wo die erzeugten Pflanzen,
die Verschiedenheit ihrer Stammeltern bald ablegend, zu einem üppigen T. minus L., d. h. zu T. majus
J acq. heranwuchsen.— Sowohl die Hauptart als die Spielart variiren mit schmälern, keilförmig gegen das Stiel-
chen zulaufenden (dem T. medium J acq. ähnlichen), und breitem, rundlichem, am Stielchen oft herzförmig
ausgeschnittenen (dem T. elatum J acq. ähnlichen) Blättchen. Beide J acç 171^ 'sehen Pflanzen weichen indessen
durch die nicht hängenden Blüthchen ab. — Unsere Beobachtungen bestätigen demnach die gründliche Auseinandersetzung
dieser kritischen Pflanzenart, welche wir dem Hrn. Hofr. K ock a.a.O. verdanken.:
4 . THALICTRUM COLLINUM W a U R O T H . Lichtgrüne Wi e s en ra u te .
WALLR.l Sched. crit. p. 259.
SYN. Thalictrurm collinum K och Deutschi. Fl. 4. S.130.
T. minus J acq. Fl. <mstr.5. p. 9. U 419.
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Ende Juni’s , Juli. F ru çh tr e ife . Ende Septembers.
Vorkommen. Auf sonnigen Hügeln und Bergabkängen der Gebirgsgegenden.
Standö rter. Fürstentbum G ö ttin g en : an Waldbügeln unweit Barbis, (beiAuleben
im Preussischen). Fürstenthum Calenberg: an den Abhängen des Deisters gegen Volksen,
mit T h a lictrum minus.
Bemerk . Die nicht länglichschiefen, sondern aus einer eiförmigen Basis kurz und gleichförmig sich spitzenden,
um die Hälfte kleinern, grasgrünen und unbereiften Früchtchen lassen diese Art von der vorigen unterscheiden,
deren mehr rundblätterigen Formen sie sehr ähnlich ist. Ich führe sie mit.dem Namen auf, unter welchem sie
von den angegebenen Schriftstellern bestimmt nachgewiesen ist, und überlasse es der Zeit, zu entscheiden, ob
Namen Anderer Vorrechte gebühren. Der Name T h a lictrum fle x u o sum , zu welchem sie in der FL excurs.
p.728. citirt wird, bleibt zweifelhaft, weil Sckk. Handb. 2. T. 151. damit zusammengestellt worden, welches zu
T. minu s gehört. T. concinnum W il l e , im hiesigen botanischen Garten aus Berliner Samen cultivirt, stimmt
in Hinsicht der Früchte mit unserer Pflanze völlig überein, aber der hohe straffe Sténgel, die reiche Zusammensetzung
der Blätter und eine faserige, keine Ausläufer treibende Wurzel entfernen es von derselben.
3. A N EM O N E L in n é , emend. Mär zblume .
Gen. plant, red. S ckkeb. n.948.
1. ANEMONE S Y L V E S T R IS L. fV a ld -Mä r z b lum c .
LINN. Sp. pl. ed.2. p. 761.
ÂBBILDi Sc HK. Handb. 2. T.Î50. (Analyse). C urt . Bot. mag. t.54.
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Mai, Juni. F ru ch tr e ife . Juli, August.
Vorkommen. In sonnigen, etwas hoch liegenden Hainen, auf Grashügeln, Waldwiesenplätzen
und Angern im hügeligen und gebirgigen Theile der südlichen Landeshälfte,
Stan d ö rter. Fürstenthum Göttin gen : am Osterberge bei Lippoldshausen: hei Barlissen,
Alveshausen, Klein - Lengden, am Westerberge bei Geismar $ bei Varmbsen, Dransfeld,
am Backenberge bei Güntersen 5 bei Hessendreisch, (an der Hörnerkuppe bei Allendorf
im Hessischen). Fürstenthum G ru benhage n : am Harze, z. B. bei Scharzfeld, Herzberg,
(an der Christinenklippe bei Hüttenrode, am Apenberge bei Cattenstedt im Braunscliweig-
schcn 5 bei Wernigerode im Preussischen). Grafschaft H ohnstein : im Wmdehäuser Holze,
am alten Stolberg bei Steierthal. Fürstenthum Osnabrück: im Amte Hunteburg.
SL ANEMONE NEMOROSA L. H a in -M ä r zb lame.
LINN. Sp. pl. ed. 2. p. 762.
ABBILD. S chk . Handb.2. T.150. H a y n e Arzneigew.l. T.24. (Same). S turm Deutschi.
Fl. Abthl.l. H.14. Engl. bot. t.355.'
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it . März, April. F ru ch tr e ife . Mai, Juni.
Vorkommen. In Hainen, lichten Wäldern, zwischen Gebüsch und an Hecken auf
fruchtbarem Boden durch das ganze Land verbreitet.
Standö rter. Fürstenthum G ö ttin g en : in Waldungen häufig, z. B. über Geismar, an
der Bruck, an der-Plesse. Fürstenthum G ru b enhagen: am Harze. Fürstentum H ildesh
eim : am Giesenberge bei Gross-Giesen. Fürstenthum Calenberg: beiBehnscn, in
der Eilenriede bei Hannover. Fürstenthum Osn abrück : im Amte Hunteburg. Fürstenthum
Lüneburg: bei Ulzen, Tatendorf, Gehrden. Herzogthum Bremen: zwischen
Bremen und Bremerlehe, bei Middelstorf. Fürstenthum O s t f rie s land : um Au rich.
5. ANEMONE RANUNCULOIDES. L. Hah n en fus sblät te r ige Mär zblume.
LINN. Sp. pl. ed.2. p.762.
ABBILD. S t u rm Deutschi. Fl. Abthl. 1. H. 7. Engl. bot. 1.1484.
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. April, Mai. F ru ch tr e ife . Juni.
Vorkommen. In Hainen, und zwischen Gebüsch häufig.
Standörter. Fürstenthum G ö ttin g en : häufig in Laubholzwäldern, z.B. bei Koclis-
lust, im Weender Holze, an der Plesse. Fürstenthum G ru b en h a g en : am Harze. Grafschaft
H oh n ste in : bei Rothesütte. Fürstenihum H ild e sh e im : am Giesenberge bei
Gross-Giesen. Fürstentbum Calen b erg : bei Dehnsen, in der Eilenriede u. s. w.
4. P U L S A T IL L A T o u r n e f o r t . Küchenschel le.
W il l e . Enum. hört, berol. p,580.
1. PU L SA T IL L A A L P IN A D e L’A r b r e . Alp en -Kü ch en s ch e l le .
DE DARB. Fl. d’Auv. ed. 2. p. 552.