Vorkommen. An iliessenden und stellenden Gewässern, auch ln sumpfigen lichte n Holzbeständen.
Stan d ö rtcr. Fürstenthum G ö ttin g en : bei Vogelsang, bei der Landwehrschenfee,
am Siiltebecksgraben, an der Leine bei der Maschmiihle unweit Göttingen, bei Harste. Fiir-
stentbum G ru b enhagen: zwischen Seeburg und Wollbrandshausen, bei Salzderhelden,
am Harze. Fürstenthum C alenberg: am Siintel, bei Hannover, z. B. beim Pferdetburm.
In der Grafschaft Bentheim. Fiirstcnthum L üneburg: zwischen Laake und Stixe die
Spielart; bei Lüne. Herzogthum Bremen: zwischen Bederkesa und Steinau die Spielart;
bei Drochtersen, zwischen Otterndorf und Altenbrucb. Fürstenthum O stfr ie sla n d : auf
Nordernci.
Bemerk. Prof. Wah l e n b e rg ’s E p ilo b iam j iv u la r e , ■welches ich in zahlreichen Exemplaren dessen
Mittheilung verdanke, ist dem E. p a rv iflo rum verwandt und mag als eine nordische Form dazu gehören. Sie
kommt, ausgezeichnet durch ihre grossen Blumen, bei uns indessen nicht vor. Unsere haarlose Spielart hat immer
die kleinen Blumen der Hauptart, und entspricht auch nicht dem Uesammteindrucke der Wa h l e n b e r g’sehen
Pflanze.
4 . EPILOBIUM PALUSTRE L. S um p f -We id r i e h .
LINN. Sp. pl. ed. 2. p. 495.
ABBILD. Fl. dan. t.1574. Engl bot t.346.
SPIELART a. NANUM. 'Zwergartiger S um p f - We id r i eh .
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Juli, August. F r u c h tr e ife . September,
October. |
Vorkommen. Auf sumpfigem, vorzüglich torfigem Boden, sowohl im Walde als freien
Felde. Die Spielart im Gebirge.
Stan d ö rter. Fürstenthum G ö ttin g en : in den Wes er thal Waldungen, hier auch die
Spielart $ zwischen Parensen und Gladebeck, bei Harste, am Sumpfe bei Denkershausen 5
am Solling, wo auch die Spielart Yorkommt. Fürstenthum G ru b en h a g en : bei Förste,
Osterode, Lauterberg, Scharzfeld5 am Oberharze. Fürstenthum C a lenherg: am Deister
bei Barsinghausen; um Hannover häufig, z. B. beim Ilepol, am Kirchröder Thiergarten, bei
Bemerode, im Döhrener Bruche, im Warmbücher und Cananoher Moor. Fürstenthum Osnabrück:
im Gesmerbruche bei Osnabrück, im Amte Hunteburg* Fürstenthum Lüneburg:
bei Celle. Fürstenthum O stfr ie sla n d : auf Borkum.
Bemerk. Die Blätter laufen zwar nicht durch Näthe am Stengel hinab, nicht selten aber durch stark pu-
bescirende Linien;^- Die Exemplare von E p ilob ium Schmidtianum R ostz., welche ich sah, gehören hierher
und nicht zu E. tetra g onum b. puberulum (E. virgatum F r i e s ).
5 . EPILOBIUM MONTANUM L. B e r g -We id r i ch .
LINN. Sp. pl. ed. 2. p. 494.
ABBILD. Reichenb. Iconogr. Cent. II. t.189. Fl. dan. t. 922. Engl. bot. 1.1177.
SPIELART a. CERNUUM. Gekrümmtbliithiger B erg-FVeidrich.
Vorkommen. In Hainen und Wäldern vorzüglich der hügeligen umfBerggegcndcn.
Die Spielart im Gebirge.
S tandörter. Fürstenthum G ü tt in g e n : ’bei Dransfeld, Waake, Mackenrode, im
Solling bei Nienover, Wahmbeck. Fürstenthum Grubenhagen: am Harze. Fürstenthum
C a lenberg: bei Barsinghausen am Deister, wo auch die Spielart vorkommt; bei
Hannover in der Eilenriede. Fürstenthum Osnabrück: im Amte Huntcbur«-. Inder
Grafschaft B enth eim . Fürstenthum L ü n eb u rg : bei Lüne.
Bemerk. Die ausgezeichnete Spielart einfach, spannelang, die Blätter klein und glänzend, die wenigbliithige
Traube in Bogen abwärts gekrümmt.
• • Cau le snhangulato. M it n a lb lin ig em Stengel.
6. EPILOBIUM rose um S chreber. B la s s r o th e r W e id rieh .
SCHEEB. Spie. fl. lips. p. 147.
ABBILD. R e ic h e nb. Iconogr. Cent.II. t.190. Engl, bot t.693. (Schlecht, fast ungewiss).
ABÄNDERUNG » F lo r ib u s sa tu r a tio r ib u s. M it dunkler gefärbten Blumen.
STN. E p ilo b ium purpureum F r i e s Fl. hall. p. 65.
E. p e r sic in um R e i c h e s b . Fl. excurs. p. 635.
SPIELART a. PUMILUM. Z w e r g a r tig e r b la s s r o th e r TVeidrich.
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Juni bis August. F r u c h tr e ife . Juli bis SeDtember.
- v
Vorkommen. An Gräben, auf sumpfigen oder nassen Wiesen und Waldplätzen. Die
Spielart auf Mittelgebirgen. r
Standörter. Fürstenthum G ö ttin g en : in den Weserthalwaldungen und auf dem
Solling, hier auch die Spielart; (bei Krumbach im Hessischen). Fürstenthum Gruben-
h a g en : bei Gieboldehausen. Fürstenthum Calenberg: an Gräben l|ei dem neuen Hause
unweit Hannover. In der Grafschaft Benth eim.
Bemerk. 1. Die Spielart etwa handhoch, mit einem an der Basis liegenden Stengel. Von E p ilo b iam tetragonum
c. montan um und d. alp in um, mit denen sie, eingesandt erhaltenen Exemplaren nach, wohl ver-
wechs^lt wird, lässt sie sich durch die dünnere Blattsubstanz, die, wenn auch nur schwach angedeuteten, doch
spitzigen Sägezähne und die etwas grossem Blumen unterscheiden.
Bemerk. 2. Hr. Prof. D e Car-d o l l e hat unser E p ilo b ium roseum Fl. franq.4. p. 422. und Prodr.
*yst. nat. 3. p. 41. ganz verkannt, indem die Mehrzahl der gegebenen Citate Zustände von E. o r ig a n ifo lium
h*1 k beZeichnen- Namentlich gilt dies von E. trigo-num S c h r a n k . Die Hm. Verf. von Deutschi. Fl. 3. S.21.
er eben dagegen dies E. trig onum zu einer eigenen Art, indem sie E. montanum a lp e str e JACq. (E. al-
p e str e Hoppe Cent.) damit verbinden, E. a lp e str e S c h m id t ausschliessen, und die Beschreibung der Jfop-
e s sehen Pflanze geben. Dies JA c q u in ’sche E. a lp e str e sowohl als die Hoffe1 sehe, und die allerdings
ebenialls hierhergehörige S c h m i n r ’sche Pflanze ist indessen die grössere Form von E. o r ig a n ifo lium L am .
(E. a ls in e fo lium F jlx,.), von der man in Herbarien gemeiniglich nur die kleinem Formen höherer Bergge-
genden findet. Beobachtung kann leicht hiervon überzeugen; und ein Exemplar von V i l l a r s selbst, welches
ich besitze, hebt jeden Zweifel. Die Synonymie ist folgende:
SEN. E p ilob ium o r ig a n ifo lium L is t. Encycl. meth. Bot. 2. p. 376.
E. o r ig a n ifo lium S « Ciirn. a.a.O. J i s i c im . Fl. excurs. p. 6.35. Iconogr. Cent.II. 1.180. f.314.