2. ERYSIMUM HIERACIFOLIUM L, H a b ic h tsk r a u tb lä tte r ig e r Hederich.
LINN. Sp. pl. ed.2. p.923. (insofern LiNNi die schwedische Pflanze citirt).
ABBILD. S ch k . Handb. 2. T. 183. (Analyse); R e ic h e n b . Iconogr. Cent. 1. t. 12»
SYN. Erysimum h ie r a c ifo lium L in n . Fl.suec.p. 234. Cnach Ausweise der ExESANPr
sehen in Upsala zu Linn e’s Zeit eingelegten und in Herb. ex», tu 107. ausgegebenen Exemplare).
E hre.! Beitr. 7. S. 156. Schl.!, Pl. exs. n. 67.
E. s tr ic tum Fl. d. Wetteraul 2. ,S. 451. K oce Deutschi. Fl. 4. S. 681.
E. virgatum De C a n d . Syst. Hat. 2. p. 496.
SPIELART a. SUBINTEGERRIMUM, jFast g a n zran d ig e r h a b ich tsk rau tb tätte
r ig e r Hederich.
SYN. Erysimum v ir g a tum Rote! Cat. bot. 1. p. 75. K oce a. a. O. S. 680. Rsi-
cbenb. a. a. O. Cent. II. t. 149.
E. lo n g -isiliq u o sum ScsL.l PL exs. n, 68. De Cand, a.a. O. p. 496.
Dauer. Zweijährig. B lü tlie z e it, Juni bis September. F ru cb tr e ife . August bis
October.
Vorkommen. An Flussufern, an Wegen und auf magern Ackern, an Gestein, auf Mauern
und Gebügein, die Spielart mehrentheils an letztem Orten.
Standörter.^ Fürstenthum Göttin g en : einzeln an der Leine unter dem kleinen Hagen
und auf den Göttinger Stadtmauern 5 (bei Heiligenstadt im Preussischen 5 fbei Ungsterode,
Facb, um Aliendorf, bier aueb die Spielart am Eulenkopfe u. s. w. im Hessischen). Fürsten*
tbum G ru b en h a g en : (am Ilsensteinj die Spielart bei Benzingerode, Wernigerode im
Preussischen). Grafschaft H oh n stein : am Kohnstein und Mühlberge bei Niedersachswerfen
$ die Spielart am alten Stolberg bei Slempeda 5 ( die Hauptart auf den Stadtmauern vom
Nordhausen im Preussischen 5 die Spielart sehr häufig am Kyfhäuser bei Frankenhausen im
Schwarzburg-Rudolstädtschen). Fürstenthum Lüneburg: beiVoitze, Holtorf, Kohlhof.
Bemerk. Die Synonymie dieser und der folgenden Art ist durch die neuern Werke des .Hrn. Prof. Da
C a n d o l l e sehr verwickelt geworden. Die E s e m a e t ’sehen in Upsala gesammelten Exemplare von E. h iera -
c ifo lium , so wie eine Anzahl anderer, die er von 1789 bis 1793 in seinem Garten erzog, lassen über die L in -
sehe Pflanze wohl keinen Zweifel. Auch führt En e x a k t Beitr. 5. S.22. E. h ie r a c ifo lium in seinem
Verzeichnisse der um Upsala wachsenden Pflanzen auf, worunter er doch nur die von ihm dafür anerkannt«
Pflanze verstanden haben kann. Endlich bezeichnet L i n N i selbst .in der Fl. suec. unsere Pflanze genau durch
dasjenige, was er in Beziehung auf E. ch e ir a n th o id e s und Ch eiranthus e r y sim o id e s (unser E. odora-
tum) über sie sagt. Wenn nun unter E. h ie ra c ifo lium D e Ca n d . Syst. not. 2. p.497. E. h ie ra c ifo lium
L i n n . sowohl wie E. h ie r a c ifo lium E b e n , mit! citirt werden, so dürfte man vermuthen, dass die dort gegebene
Synonymie überhaupt zu unserer Pflanze gehöre. Diagnose und Beschreibung aber entsprechen (allenfalls
mit Ausnahme der Schotenrichtung) unserm E. odoratum a> Crepidifolium. Wie dies Zusammenhänge, wird
nur vom Hrn. Yerf. selbst erörtert werden können.
3. ERYSIMUM odoratum E hrh a r t . W o h lr ie c h e n d e r Hederich.
EHRB. I Reitr. 7- S. 157. Pl. sei. hört. pr. n. 77.
ABBILD. Jacq. Fl. austr. 1. 1.73. '('Erysimum h ie ra c ifo lium . Durch die dicht an dem
Stengel liegenden Schoten etwas abweichend), R e ic h e n B. Iconogr. Cent. IL t. 148. (B.
Cheiranthus firmum). %
SYN. Erysimum odoratum K och Deutschi. Fl. 4. S.685.
E. c h e ir iflo r um Wa l l b .1 Sched. crit. p. 367.
E. s t r i c t u m D e C a n d . Syst, nat.2. p. 495. (mit Ausschluss des Synonyms der Wett Fl )
C h e ir a n th u s e r y s im o id e s L in n . Fl. suec. p.235. (nach Ausweise des E u e s . Herb.).
SPIELART a. CREPIDIFOLIUM. P ip p a u b lä tte r ig e r w o h lr ie ch en d e r Hc~
deric/u.
SYN. Erysimum c r e p id ifo lium R e z c e e n b . FL excurs. p.686. Iconogr. Cent.I. t.6.
E» h ie r a c ifo lium D e C a n d . Syst, nat.2. p.497. (die Diagnose und Beschreibung).
temberDäner.« Zweijährig. B lü tlie z e it. Juni bis August. F ru chtreife« August,7 Sep0
1
\ orkommen. An felsigen Gehügeln und Vorbergen des Harzes.
Standörter. Fürstcntbum Grubenliagen: ( die Spielart über der Blechbütte bei Thale
am Wege nach der Ilosstrappe, und an dieser selbst im Preussischen). Grafschaft Hohn-
s te in : die Hauptart auf einem Hügel, südlich von Neustadt.
Bemerk. 1. Der EifKH-^Rr’sche Nachlass erweist die Richtigkeit der Schlussfolgerung des Hrn. Hofr
V ' i f l 0 * Übet Ch eiranthus e r y sim o id e s Z., E h e k a e t ' s Erysimum odoratum ist gerade jene Z rx -
y i ’sche Pflanze. EffÄff^xr cultivirte sie noch im Jahre 1790 unter dem Namen Ch eiranthus e r y sim o id e s
und taufte sie, wie seine Etiquetten beweisen, 1792, bei der Herausgabe seiner Beiträge, Erysimum odoratum!
Auch das Heft seiner Plantae selectae hortuli proprii, worin er sie unter dem letztem Naftien ausgab, erschien
in jenem Jahre.
Bemerk. 2. Ich würde Erysimum h ie r a e ifo lium J acq. Fl. austr. 1. t. 73. der sehr straffen und dicht
am Stengel liegenden Schoten wegen zu unserm, d. h. dem Z x jr x i’schen E. h ie r a c ifo lium ziehen, wenn nicht
die Gestalt der aus zwei kopfförmigen Lappen gebildeten Narbe, der sehr kurze Griffel, und die Angabe des
Wohlgeruchs der Blumen dazu nöthigten, diese Abbildung zu E. odoratum zu citiren. Die Richtung der Schoten
variirt allerdings, aber doch innerhalb gewisser Grenzen. Bei uns liegen die Schoten des E. h ie ra c ifo lium
immer dichter an, als die von E. odoratum, weshalb denn auch E s k x a e t a.a. 0. ersteres richtig »siliquis sub-
ßdpressist und letzteres »siliquis patentibusc diagnosirt.
Bemerk. 3. Mit dem Gerüche der Blumen verhält es sich übrigens hier, -wie bei der sogenannten Hesperts
inodo ra . Lage und Bodenbeschaffenheit haben Einfluss hierauf. Ery simum c r ep id ifo lium soll (K och
q. a. 0. S. 689.) geruchlos seyn; ich habe es nicht ganz geruchlos gefunden; und J acq uin sagt von seinem E.
h ie ra c ifo lium »flores praediti odore suavi, sed pauco.« Im Prodr. syst, n a t.l. p. 198. citirt der Hr. Verf. zu
6eineI%®‘ h ie r a c ifo lium als einzige Abbildung J. B aun. Hist.2. p.873. f:2? und setzt hinzu »Flores inodori.«
Aber J. B aun, sagt: »flores odore grato.« Meiner Meinung nach gehört dies Citat, aber nur die Figur links, zu
unserm E. odoratum; die rechts wird zu E. canescens gehören. Citate solcher Figuren mögen dem gelehrten
Schmucke angehören, viel Nutzen können sie nicht gewähren.
4. ERYSIMUM REFANDüm L. S p e r r ig s c h o tig e rH e d e r ic h .
LINN. Sp. p l ed. 2. p. 923.
ABBILD. Schk. Handb.2. T.I83. (Fruchtanalyse). Jacq. Fl. austr.1. t.22. RetCBiNB.
Iconogr. Cent. L t. 79.
Däner. Ein- und zweijährig. B lü tlie z e it. Juni, Juli. F ru c litr e ife . August,
September.
Vorkommen. Auf glasigen Hügeln, an Ackerrainen und auf Brachfeldern.