Standörter. Fürstentlium Lüneburg: zwischen Celle und Winsen, bei Voitze, Trebel,
zwischen Müden und ülzen, hier auch die Spielart, diese auch nördlich von Ulzcn $ (die
Hauptart bei Hamburg).
Bemerk. 1. Die .Hauptart, welche nur auf humosem Boden vorkommt, hat ei-lanzettförmige, nicht selten 1
bis lVa" breite, 8- bis 10-nervige Blätter. An der Spielarï, die Bewohnerin des magern, sandigen Bodens ist, geht
jene Blattform in die lanzettförmige, schmal lanzettförmige, ja völlig lineale, iy a bis 2"' breite über, womit die
Zahl der Rippen bis zu 5, auch 3 abnimmt. Die flüchtige Wolle der Pflanze verliert sich auf feuchtem oder fettem
Boden oft gänzlich. Der Stengel ist gewöhnlich 1 - , bisweilen 2 - , selten 3-blütiiig. Die nicht mit einem
Blattfaserschopf versehene Wurzel unterscheidet diese Pflanze von S. a n g u s tifo lia L. (S. h um ilis J acq. S.
au stria ca W i lld.), deren Synonymie in Rexcbeeb. Fl. excurs. p.275j mit Ausschluss von Garsx. Fl. sib.2.
1 . 1 , zuerst richtig zusammengestellt wurde. Die dort von S. h um ilis gegebene Beschreibung nebst den Standörtern
gehört aber ebenfalls zu S. a n g u s t ifo lia als breitblätterige Form.
Bemerk. 2. S co r zon e ra alp in a H o p p e (Pasterze), S. Hoppeana S i e b ., S. g ran d iflo ra Reickeeb.
Fl. excurs. p.276. ist 9. g ram in ifo lia L in k . Sp. pl. ed. 2. p. 1112. Exemplare der von L ie b e citirten Gare-
zzir’schen Pflanze aus Sibirien, welche ich besitze, stimmen mit der H o p p e ’sehen Pflanze überein, und die,
wenn auch rohe, Abbildung in B u x e . Cent. 2. t.21. widerspricht dem nicht.
3. SCORZONERA p u r p u r e a L. R o th h lü th ig e H a fe rw u r ze l.
L im . Sp.pl. ed. 2. p. 1113.
ABBILD. J acq. Fl. atistr. 1. t. 35. Wa ld s t . et K it . Pl. rar. Hung. 2. 1.121. (S. rose
a, als etwas breiterblätterige und etwas grösserblumige Form)..
SYN. Scorzonera rosea Wa ld s t . et K it . a. a. O. p. 127.
Da uer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Mai bis August. F ru ch treife. Juli bis September.
Vorhommen. Auf den Vorgebirgshügeln des südlichen uud östlichen Harzes.
Standörter. Fürstenthum Grubenhagen: (im Steinholze bei Blankenburg, hier
auch als S. rosea). Grafschaft H oh n stein : beiSteierthal.
11. TR A G O PO G O N Linné. Bocksbar t .
Gen. plant, ed. S cxxe.e e . n . 1229.
1. TRAGOPOGON PR A T E N S IS L . G emeiner B o c k sb a rt.
LINN. Sp. pl. ed. 2. p. 1109.
A B B ILD. S crk. Handb.3. T. 214. (Fruchtanalyse). Engl. bot. t. 434.
SPIELART a. TO RT ILIS. JV ic k e lb lä tte r ig e r g emeiner B o c k sb a rt.
A BBILD. Fl. dan. t. 906- (T. pratense).
SYN. T. u n d u la t u s Fr ie s Nov. fl. suec. p. 56. (mit Ausschluss des WiLx.DREoir’8chen
und Jacquie’sehen Synonyms). R eichenb. Fl. excurs. p. 277. (mit Ausschluss der Syn-
onyme von Jacq. , P all. , Tourxtet. , L ien ., Waelbeb
SPIELART b. GRAMINIFOLIüS. G r a s b lä tte r ig e r gemeiner B o c k sb a rt.
SPIELART c . GRAN DIFLOR ÜS. G rö sse rb lum ig e r gemeiner B o ck sb a rt.
■ SYN. Tragopogon o rien ta le L in k . Sp. pl. ed. 2. p. 1113.
D a u e r . Zweijährig. B lü th e z e i t . Mai bis Juli. F r u c h t r e i f e . Ju li, August.
V o rk om m e n . A u fW ie sen , Triften, an Feldrainen und Wegen häufig. DieSpielart
b . zwischen Gebüsch.
S t a n d ö r t e r . Fürstenthum G ö t t in g e n : z. B. bei Reckershausen, der Walkcmühle,
Ellershausen, Bovenden, Oberbillingshauscn; die Spielart a. bei M ünden, Bovenden, (b .
am Rohrbero-e und Rüsteberge unweit Rustenfelde im Preussischen). Fürstenthum G ru -
b e n h a g e n f am Harze, z .B . über Lerbach u. s. w. Grafschaft H o h n s t e i n : die Spielart
c. im Windehäuser Holze. Fürstenthum H i ld e s h e im : die Spielart a. bei Hildesheim.
Fürstenthum C a l e n b e r g : um Hannöver, z. B. beim Döhrener Thurm.
Bemerk. Die Oberfläche der Früchte stumpfzackig-körnig; — Die Hauptart hat völlig straffe Blätter
(ifo lia strictac Lxxx. a. a. 0 .), die mit der breitem, bauchig - aufgeblasenen Basis den Stengel umfassen. Die
Blätter der Spielart a., deren Stengel gewöhnlich niedriger und stärker ist, sind von der Spitze her mehr oder
minder stark rankenähnlich spiralförmig gewickelt, und am Rande in höhenn Grade wellenförmig-kraus als die der
Hauptart. Die Spielart c. ist hoch und schlank, die Blätter sind verlängert, völlig lineal und an der Basis kaum
etwas aufgeblasen. Die Spielart c. weicht nur durch die grössern Slrahlblumen der Blüthen ab, welche die Kelch-
hülle um >/, bis V3 an Länge überlreffen. Jedoch bemerke ich, dass einige Schriftsteller eine eben so begründete
Spielart von T. major J acq. (durch Blülhenstiele und Oberfläche der Samen leicht zu unterscheiden) für
T o r ien ta le L. halten. — T. undulatus J acq. ist eine durch die kleinen, gelblich-weissen Blumen, vorzüglich
aber die Früchte von T. p r a ten s is v. undulatus gänzlich verschiedene Art, während sie sich in der
Blattbildung jener nähert. Ihre Früchte sind fast ohne schnabelförmige Verlängerung und daher um die Hälfte
kürzer, und ihre Oberfläche ist scharfkörnig.
2. T R A G O P O G O N m a j o r J acq. Grosse H a fe rw u r z e l.
JACQ. Fl. austr. 1. p . 19.
A B B I L D . S c b k . Bandb. 3. T. 214. (Fruchtanalyse). J acq. a. a. O. t. 39.
D a u e r . Zweijährig. B lü th e z e i t . Ju li, August. F r u c h t r e i f e . September.
V o rk om m e n . Auf den kalkigen Vorgebirgshügeln des südlichen und östlichen Harzes,
und im südlichsten Landestheile.
S t a n d ö r t e r . Fürstenthum G ö t t in g e n : am WeenderBerge. Grafschaft H o h n s t e in :
bei Steierthal. Fürstenthum L ü n e b u r g : (am E lbufer bei Lanenburg im Dänischen).
Bemerk. Die Oberfläche der Früchte scharfzackig-schuppig. Die Blumenstiele unter der Kelehhulle zur
doppelten Dicke angcschwollen. Die Blumen gelb.
5 . T R A G O P O G O N PORRIFOLIUS L . L a u c h b lä tte r ig e r B o c k sb a rt.
LINN. Sp. p l. ed. 2. p. 1110.
A B B I L D . S c b k . Bandb. 3. T. 314. Fl. dan. t 797. Engl. bot. t. 638.
D a u e r . Zweijährig. B lü th e z e i t . Ju n i bis A ugust. F r u c b t r e i f e . September.
V o rk om m e n . Auf feuchten Wiesen, wahrscheinlich nur verwildert.
S t a n d ö r t e r . Herzogthum B r em e n : (nm Bremen. R o t h Beitr. 1. S. 179.).
Bemerk. Die Oberfläche der Früchte scharfzackig-breitschuppig. Die Blumenstiele unter dem Kelche zur
doppelten Dicke angeschwollen. Die Blumen bräunlich-roth.