D. Benzoesäure liefernde Pflanzen-1.
Melilotus officinalis P ers. Behaartfrüchtiger Hicrocliloa odorata W ählend. Nördliches Darr-
Steinklee. gras.
Anthoxanthum odoratum L. Gemeines Ruchgras.
D r itte R e ih e .
E. Zur Gewinnung- von GerbestofF vorzüglich geeignete Pflanzen.
1. Zum Gerben
Ulmns campe s Iris L. Feld-Rüster.
S partium scoparium L. Gemeine Pfrieme.
Calluna vulgaris Hüll. Gemeine Besenheide.
Vaccinium Myrtillus L. Gemeine Heidelbeere 2.
Salix pentandra L. Lorbeer - Weide.
» fragilis L. Knack-Weide.
» alba L. Weisse Weide.
» Caprea L. Söl - Weide.
Quereus pedunculata L. Sliel-Eiche.
» Robur L. Trauben-Eiche.
2. Zur Bereitung f<
Potentilla Tormentilla Sibth. Vierzähliges Fingerkraut.
Prunus Padus L. Trauben-Kirschenbaum.
Andromeda polifolia L. Poleiblätterige Andromede.
Lcdum palustrc L. Sumpf-Post.
gröberer Häute.
Carpinus Bctulus L. Gemeine. Hainbuche.
Betula alba L. Gemeine Birke.
» pubcscens E hrh. Weichhaarige Birke.
Ainus glutinosa Gärtn. Gemeine Erle.
Pinus sylvestris L. Kiefer-Tanne.
» Larix L. Lerchen- Tanne*
A ls S t e llv e r t r e t e r der G a llä p fe l b e i Färbe'-
re ien :
Nympbaca alba L. Weisse Seerose 3.
iinerer Ledersorten.
Arctostapbylos XIva ursi A dans. Gemeine Sandbeere.
Polygonum Bistorta L. Nattern - Knöterig.
Myrica Galc L. Gemeine Gagel.
Iris Pseudacorus L. Gelbe Schwertel.
V ie r te Reihen
F. Inländischen Gummi liefernde Pflanzen.
Rosa canina L. Hunds-Rose. Chelidonium majus L. Gemeines Schöllkraut.
Prunus avium L. Vogel-Kirschenbaum. Symphytum officinale L. Arzneiliche Schwarz-
Malva sylvestris L. Wald - Käspäppel. wurzel, und mehrere.
1 Vergl. K a s t n e r ’s Arch. B. 5. 1825. H. 4.
2 Schon in früherer Zeit (von G l e d i t s c h bereits im Jahre 1754) ist der Heidelbeerstrauch als Gerbemittel empfohlen,
diese Empfehlung aber, wie oft der Fall ist, wenig beachtet worden. Ersten den letztem Jahren hat
man die Pflanze in einiger Ausdehnung mit grossem Vortheil hierzu angewandt. N?ich Versuchen, die in den
Niederlanden gemacht wurden, reichten im Durchschnitt 3'/2 Pfund gemahlene im Frühjahr gesammelte und getrocknete
Sträucher zum Gerben von 1 Pf. Leder hin. D i n g l e r P o ly t. Jöurn. B. X X X I I I . 1829. Die
unbegrenzten mit Heidelbfeersträuchern bestandenen Flächen unserer Heiden, welche schon durch den Absatz der
Beeren zum Weinfärben einen nicht unbedeutenden Gewinn liefern, könnten durch die Einführung dieser Nutzung
vielleicht zu einem doppelten Ertrag gebracht werden, doch dürfte die Sammlung des Strauchs Zum Gerben erst
nach der Beerenernte unter Anwendung sehneidender Instrumente gestattet werden.
3 Vergl. J oum . d. connais. u su e ll. JV§ 37. 1828. D i n g l e r ’s Magaz. d. Färbek. B. 3.
F ün fte Reihe.
G. Zur Gewinnung von Färbestoffen geeignete Pflanzen L
1. W c rth v o lle rc F ä rb e s to ffe lie fe rn :
a. Ro the.
Potentilla Tormentilla S ibth . Vierzähliges Fin-
/ gerkraut.
Vaccinium Myrtillus L. Gemeine Heidelbeere.
Galium cruciatiim Sm. Kreuzblätteriges Labkraut.
» Aparine L. Kletterndes Labkraut.
» ' uliginosum L. Morast-Labkraut.
* boreale L. Nordisches Labkraut.
Galium verum L. Gelbes Labkraut.
» Mollugo L. Vollblumiges Labkraut.
» glaucuin L. Meergrünes Labkraut.
» sylvaticum L. Wald-Labkraut.
Aspcrula arvensis L. Feld- Waldmeister.
» tinctoria L. Färbe - Waldmeister'.
» cynancliica L. Hügel - Waldmeister.
b. Blaue.
Viola odorata L. Wohlriechendes Veilchen.
c. G elbe.
Agrimonia Eupatoria L. Gemeiner Odermennig.
Berberis vulgaris L. Gemeiner Sauerdorn.
Fumaria officinalis L. Gemeiner Erdrauch.
Genista tinctoria L. Färbe - Ginster.
Reseda Lutcola L. Färber- Wau.
Anthemis tinctoria L. Färbende Hundschamille.
Serratula tinctoria L. Färber - Scharte.
Betula alba L. Gemeine Birke.
d. Grüne.
Rhamnus catharticus L. Dorniger Faulbeerstrauch.
Nymphaea alba L. Weisse Seerose. Ainus glutinosa L. Gemeine Erle.
2. Minder wcrthyolle (vorzüglich zum Hausverhrauch, für Zuckerbäcker,
D estilla teu rs u. s. w. brauchbare) Färbcstoffe liefern:
a. .Rothe.
Rubus idacus 'L. Gemeiner Himbeerstrauch. , Prunus spinosa L. Gemeiner Schlehenstrauch.
» fruticosus L. Wald - Brombeerstrauch. Tilia europaea L. Grossblätterige Linde.
» cacsius L. Acker-Brombeerstrauch. » parvifolia E hrh. Kleinblätterige Linde.
1 An die hier aufgeführten Farbegewächse schliesst sich die in unsern Gebirgsgegenden in reicher Fülle verbreitete
Familie der Flechten (Li.chenes L .). Sie bieten uns manche vorzüglichen Farbestoffe dar. Besonders
verdient unter ihnen P a r in e lia P a r e lla eine Erwähnung. Es ist nehmlich die Variolarie dieser Flechtenart,
aus welcher die bekannte Örseille d’Auvergne gewonnen wird, welche nebst P a rm elia R o c c e lla , von den
Canarischen und Capverdischen, Inseln bezogen, gegenwärtig das Material zur Unterhaltung von 12 beträchtlichen
Fabriken in Frankreich liefert. Die von den Fabriken zu Lyon und Clermont durch die gefällige Hülfe des Hm.
Jlofr. H a u sma n n und des Hm. D uvau in Paris bezogenen Flechtenproben, haben mich hiervon überzeugt.
Man behandelt dort die Sache noch immer als ein Geheimniss und hat viele unrichtigen Angaben über die Flechtenart,
welche man benutze, verbreitet. Aus der Parm. P a r e lla selbst wird Lakmus bereitet. Ich habe ein
Jahr lang mit unsern Flechten Versuche angestellt, wobei ich theils das WESTRiNG’sche theils das Verfahren
der französischen Fabriken befolgte, und habe gefunden, dass a lle Variolarien ausgezeichnet schöne rothe, violette
und blaue Färbestoffe liefern.