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 E.  ros Am  a.  D e  Cand .  F !   franq. 4.  p. 422.  Prodr.  syst.  nat. 3.  p. 41.  (an  Leiden  Orten  mit  du« 
 S ó a * s .B J txE ‘ *chcü  Citats ). 
 S P IE L A R T   a.  t r i- quaiihiphyllüm. 
 S Y N .  E p ilo b ium   trigonum  S c h r a n k   Pater.  Fl.1.  S .Gll.  A Ie r t .  u.  K och  Deutschi.  Fl.3.  S.21.  
 E.  a lp e s tr e   J s c q .  Enum.  stirp.Vindob. p.203.  R e ic h e n b.  Fl. excurs. p.635.  Iconogr. Cent. II.  t.200. 
 S chl.  Cent,  exs.  n. 11.  H opp,  exsi-' 
 E.  roseum  y.  D e  C a n j>.  a.  beid. a.  0 . 
 S P IE L A R T   b.  alpinum. 
 S Y N .   E p ilo b ium   a lsin e fo lium   V i l l .J  Ilist.  d.  pl.  d.  Dauph. 3.  p. 511. 
 E.  a lp e str e   S c h m id t !  Fl.  hohem.  Cent. 4.  p. 81.  t. 494. 
 E.  roseum  ß.  D E  Cand .  a.  beid. a.  O.  (mit Autschluts  der ScxzBicaxR'echta pflauae,  deren  mir  •iugcicMciU't  Exemplar  
 wenigstens  gross -  und  drei blätterig  ist). 
 Diese  letztere  Spielart,  die  einen  Finger  bis  eine  Spanne  lang  ist,  wird  in  botanischen  Gärten  nicht  selten  
 als  E.  alpin um  cultivirt,  unterscheidet  sich  aber  leicht  durch  dickere  und  saftigere,  aus  eiförmiger Basis  in  eine  
 stumpfe  Spitze  sich  verschmälernde Blätter,  und  zwei-  bis  dreifach  grössere  Blumen.  Diese Weidrichart  ist  in  
 unserer Flor  bislang  nicht  gefunden  worden.  Man  vergl.  E.  tetragonum. 
 7.  EPILOBIUM  TETRAGONUM  L.  Vie rk an t ig e r   JVeidrich. 
 LINN.  Sp. pl.  ed.2. p.494. 
 ABBILD.  R e ic h e n b .  Iconogr.  Cent. II.  t.198.  Fl.  dan.  t.1029«  (Die  Blumen  zu  gross).  
 Engl.  bot.  1.1948. 
 S P I E L A R T   a.  RAMOSISSIMUM.  Vie l i i s t ig e r   v i e rk an t ig e r   JVeidrich. 
 SYN.  E p i l o b iu m   t e t r a g o n u m   ß.  V /i l l d .  Sp. pl. 2.  p.317.  Fl.  dan.  t.1267. 
 E.  o b s c u r u m   S c e r e b .J  Sp ie.  fl.  lips. p.147.  R e ic h e n b .  Fl.  excurs.  p. 634.  Iconoqr.  
 Cent. II.  1.199. 
 E.  r a m o s i s s im u m   M ö nch  Meth.p.678. 
 S P I E L A R T   b.  PUBERULUM.  Z  ar thaar ig er  vie rkantige r   JVeidrich. 
 SYN.  E p i l o b iu m   v i r g a t u m   F r i e s !  Fl. hall. p. 66.  M e r t .  u.  K och  Deutsch!  Fl. 
 3.  S. 18.  R e ic h e n b .  FU  excurs. p.636. 
 E.  t e t r a g o n u m   ß.  v i r g a t ü m   Wa h l e n b .!   Fl.  suec.1. p .  233. 
 SPIELART  c.  MONTANUM.  ß c r g l ie b en d e r  v ie rk an t ig e r   JVeidrich 
 SYN.  E p i l o b iu m   n u t a n s   S c h m id t !  Fl.  hohem.  Cent.  4. p. 82.  t. 497.  (mit  gegenüber-  
 stehenden  Blättern).  Do RN EM.!  Fl.  dan.  1.1387.  (mit  abwechselnd  stehenden Blättern.  Die Blumen  
 zu  gross  gezeichnet).  R e ic h e n b .  Iconogr.  Cent. II.  t.180.  f.313. 
 SPIELART  d.  ALPINUM.  Uochg ebirglieb ender  v ie rkantige r   JVeidrich. 
 6YN.  Epilobium  alpinum  L in n .  Sp.pl.  ed.  2.p.495.  Fl. dan.  t.322.  Eng!  bot,  
 t . 2001. 
 Dauer.  Mehrjährig.  B lü th e z e it.  Juni?  August9  auf den Bergen  bis Ende Septem»  
 bers.  F ru ch tr e ife .  August  bis  October. 
 FAM.  XXIII.  EPILOBINEAE.  Weidrichgewächse. 99 
 arf c. auf mittlern Berghohen im Bruche oder an Gewässern $  die Spielart d.  auf den  höchsten  
 Punkten des Harzgebirges. 
 S ta n d o r te r .  Fürstenthum  G ö ttin g en :  in  den Weserthal Waldungen $  die  Spielart 
 c.  z. B. zwischen Bühren und Hemeln 5  die Hauptart  bei Münden,  Dransfeld,  Rossdorf,  Ellershausen, 
   Grohnde ,  zwischen Mackenrode  und Waake 5  im  Solling  die Spielart  c.  über  
 Uslar,  die Hauptart hei Bollensen,  Neuhaus.  Fürstenthum  G ru b en h a g en :  bei "Wcster-  
 ijjMM  am Harze z. B.  bei Elend 5  die Spielart c. hei Oderbrück 5  (bei Blankenburg im Brauu-  
 schweigschen j  die Spielart d.  an Bächen auf der Heinrichshöhe  im Preussischen).  Fürsten-  
 Ihum  Calenberg:  im  Chausseegraben  vor  Empelde  bei  Hannover.  In  der  Grafschaft  
 Bentheim.  Fürstenthum  L üneburg:  die  Spielart  b.  zwischen Dannenberg  und  Ilitz-  
 acker.  Herzogthum  Bremen:  bei Spieka.  Fürstenthum  O stfr ie slan d :  die Spielart  b.  
 im Hochmoore hei Aurich 5  die Hauptart auf Borkum,  bei Friedeburg,  (zwischen Jever und  
 Carolinensiel  im Oldenburgschen). 
 Bemerk.  Die Wurzel  ist  kriechend,  und  treibt  nach  Umständen  und  Örtlichkeit Ausläufer.  Der  aufrechte,  
 straffe,  ansteigende,  bei  den  kleinern  Formen  an  der  Basis  liegende,  selten  einfache,  mehrentheils  oben  ästige^  
 häufig  sehr  ästige Stengel  und  die  unten  gegenüber,  oben  abwechselnd oder sämmtlich  abwechselnd  stehenden,  etwas  
 saftigen Blätter  sind  völlig  glatt  und  glänzend,  oder  zarthaarig;  jener von  oben  her,  diese vom Saume  und* der  
 Mittelrippe  her,  in  verschiedenen  Graden  der Abstufung.  Die  Form  der  sitzenden,  nie  wahrhaft  gestielten,  schmalen  
 Blätter  spitzt  sich  aus  demj Gleichbreiten  allmälig  lanzettförmig  zu,  und  geht  folglich  unter  abnehmender  
 Grösse  in  das Elliptisch-lanzettförmige  und  bei  zunehmender  Abstufung  in  das  Elliptische,  nie  in  das  Eiförmige  
 über.  Die  geringen,  in  eine Drüse  sich  endigenden,  Sägezähne  treten  bei  den  kleinem  Formen  weiter  von  einander, 
   werden  stumpilicher,  endlich  wenig  bemerklich,  verlieren  sich  aber  nie  ganz.  Die  zu  beiden  Seiten  herablaufende  
 Blattbasis  giebt  dem  runden.Stengel  der  grossem  Pflanze  vier  Näthe,  macht  den  schwächern  Stengel  
 kleinerer  Formen  besonders  gegen  die Wurzel  hin  vierkantig,  und  läuft  bei  zartstengeligen  Formen,  indem  je  
 zwei Näthe  der Blattpaare  in  eine  zusammenfliessen,  zweikantig.  Nach Verschiedenheit  der Oberfläche  der Pflanze  
 sind  diese Näthe  ganz  kahl,  härchentragend,  oder  dicht  flaumhaarig.  Unter  den  aufrechten Blüthen  kommen  schon  
 in  den Niederungen  nicht  selten  einzelne,  oft  mehrere  vor,  deren Kelchröhre  sich  bogenförmig  abwärts  krümmt  
 und  so  fortwächst.  Bisweilen  nehmen  die  Spitzen  ganzer Äste  diese  Krümmung  an.  In  höherer  Lage  ist  dies  öfter  
 der Fall,  aber  keinesweges,  selbst  nicht  auf  einer Wurzel,  immer.  Über  die  Narbe  vergl.  man  die  Bemerkung  
 am Ende  der Gattung. 
 Ich  habe  diese  Pflanze  vom  Meeresstrande  ( der  Insel  Borkum, wo  sie  an  Gräben  vom Viehe  verbissen,  schon  
 niederliegende,  in  den Gelenken  wurzelschlagende Formen  bildet),  durch  die  Ebenen  des  Binnenlandes,  die  Gebirgszüge  
 des Deisfers  und  Süntels  (1232/  und  1374'  hoch),  des  Sollings  und  der Weserthalgebirge  (bis  1355'  
 hoch),  auf  den  Höhen  des  Harzes  bei  Schierke  (1758'  hoch),  bei  Clausthal  (1900'  hoch),  bis  an  den  Brocken  
 wiederholt  verfolgt,  auch  noch  im  vorigen Jahr  frische Exemplare von  der Heinrichshöhe  (3168'  hoch)  verglichen  
 und  stets  ist  das  Resultat  ausgefallen,  wie  es  hier  vorstehende  Zusammenstellung  der  Synonymie  der  Forschung  
 und  Controlle  anderer  Botaniker  übergiebt. 
 Man  vergl.  E p ilob ium   roseum  uud  die  dort  gegebene  Synonymie  von  E.  a lsin e fo lium . 
 Bemerk.  Man  hat  in  neuerer  Zeit  die  Theilung  oder Nichttheilung  der Narbe  unserer Weidricharten  als  
 etwas  Unwandelbares  angesehen,  und  Trennung  von  Arten  wie  die Aufstellung  neuer  darauf  gründen  wollen.  Die  
 Ursache,  welche  dieser  Täuschung  zum  Grunde  liegt,  ist  gedoppelt.  Erstens  steht  die  Beschaffenheit  der  Narbe  
 mit  dem  Ausbildungszustande  der  Blüthe  in  Verbindung;  erst  wenn  dieser  vollendet  ist, -  haben  die  Theilungen  
 der  Narbe  sich  gebildet,  und  zu  schnell  entwickelte  oder  spät  nachkommende Blumen  haben  oft  ungeteilte  Narben, 
   während  die  gesetzlich  entwickelten  derselben  Traube  getheilte  haben.  Zweitens  hängen  bei  einigen  Arten  
 die  Theilstücke  der  Narbe  so  fest  zusammen,  dass  es  der  sorgfältigen  Anwendung  eines  passlichen  Instrumentes  
 unter  der Lupe  bedarf,  um  die Trennung,  selbst  wenn  sie  tief  hinabgeht,  zu  finden.  Dies  ist  namentlich  bei  Epi