98 FAM. XXIII. EPILOHINE AE. Weidricligewächse.
E. ros Am a. D e Cand . F ! franq. 4. p. 422. Prodr. syst. nat. 3. p. 41. (an Leiden Orten mit du«
S ó a * s .B J txE ‘ *chcü Citats ).
S P IE L A R T a. t r i- quaiihiphyllüm.
S Y N . E p ilo b ium trigonum S c h r a n k Pater. Fl.1. S .Gll. A Ie r t . u. K och Deutschi. Fl.3. S.21.
E. a lp e s tr e J s c q . Enum. stirp.Vindob. p.203. R e ic h e n b. Fl. excurs. p.635. Iconogr. Cent. II. t.200.
S chl. Cent, exs. n. 11. H opp, exsi-'
E. roseum y. D e C a n j>. a. beid. a. 0 .
S P IE L A R T b. alpinum.
S Y N . E p ilo b ium a lsin e fo lium V i l l .J Ilist. d. pl. d. Dauph. 3. p. 511.
E. a lp e str e S c h m id t ! Fl. hohem. Cent. 4. p. 81. t. 494.
E. roseum ß. D E Cand . a. beid. a. O. (mit Autschluts der ScxzBicaxR'echta pflauae, deren mir •iugcicMciU't Exemplar
wenigstens gross - und drei blätterig ist).
Diese letztere Spielart, die einen Finger bis eine Spanne lang ist, wird in botanischen Gärten nicht selten
als E. alpin um cultivirt, unterscheidet sich aber leicht durch dickere und saftigere, aus eiförmiger Basis in eine
stumpfe Spitze sich verschmälernde Blätter, und zwei- bis dreifach grössere Blumen. Diese Weidrichart ist in
unserer Flor bislang nicht gefunden worden. Man vergl. E. tetragonum.
7. EPILOBIUM TETRAGONUM L. Vie rk an t ig e r JVeidrich.
LINN. Sp. pl. ed.2. p.494.
ABBILD. R e ic h e n b . Iconogr. Cent. II. t.198. Fl. dan. t.1029« (Die Blumen zu gross).
Engl. bot. 1.1948.
S P I E L A R T a. RAMOSISSIMUM. Vie l i i s t ig e r v i e rk an t ig e r JVeidrich.
SYN. E p i l o b iu m t e t r a g o n u m ß. V /i l l d . Sp. pl. 2. p.317. Fl. dan. t.1267.
E. o b s c u r u m S c e r e b .J Sp ie. fl. lips. p.147. R e ic h e n b . Fl. excurs. p. 634. Iconoqr.
Cent. II. 1.199.
E. r a m o s i s s im u m M ö nch Meth.p.678.
S P I E L A R T b. PUBERULUM. Z ar thaar ig er vie rkantige r JVeidrich.
SYN. E p i l o b iu m v i r g a t u m F r i e s ! Fl. hall. p. 66. M e r t . u. K och Deutsch! Fl.
3. S. 18. R e ic h e n b . FU excurs. p.636.
E. t e t r a g o n u m ß. v i r g a t ü m Wa h l e n b .! Fl. suec.1. p . 233.
SPIELART c. MONTANUM. ß c r g l ie b en d e r v ie rk an t ig e r JVeidrich
SYN. E p i l o b iu m n u t a n s S c h m id t ! Fl. hohem. Cent. 4. p. 82. t. 497. (mit gegenüber-
stehenden Blättern). Do RN EM.! Fl. dan. 1.1387. (mit abwechselnd stehenden Blättern. Die Blumen
zu gross gezeichnet). R e ic h e n b . Iconogr. Cent. II. t.180. f.313.
SPIELART d. ALPINUM. Uochg ebirglieb ender v ie rkantige r JVeidrich.
6YN. Epilobium alpinum L in n . Sp.pl. ed. 2.p.495. Fl. dan. t.322. Eng! bot,
t . 2001.
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Juni? August9 auf den Bergen bis Ende Septem»
bers. F ru ch tr e ife . August bis October.
FAM. XXIII. EPILOBINEAE. Weidrichgewächse. 99
arf c. auf mittlern Berghohen im Bruche oder an Gewässern $ die Spielart d. auf den höchsten
Punkten des Harzgebirges.
S ta n d o r te r . Fürstenthum G ö ttin g en : in den Weserthal Waldungen $ die Spielart
c. z. B. zwischen Bühren und Hemeln 5 die Hauptart bei Münden, Dransfeld, Rossdorf, Ellershausen,
Grohnde , zwischen Mackenrode und Waake 5 im Solling die Spielart c. über
Uslar, die Hauptart hei Bollensen, Neuhaus. Fürstenthum G ru b en h a g en : bei "Wcster-
ijjMM am Harze z. B. bei Elend 5 die Spielart c. hei Oderbrück 5 (bei Blankenburg im Brauu-
schweigschen j die Spielart d. an Bächen auf der Heinrichshöhe im Preussischen). Fürsten-
Ihum Calenberg: im Chausseegraben vor Empelde bei Hannover. In der Grafschaft
Bentheim. Fürstenthum L üneburg: die Spielart b. zwischen Dannenberg und Ilitz-
acker. Herzogthum Bremen: bei Spieka. Fürstenthum O stfr ie slan d : die Spielart b.
im Hochmoore hei Aurich 5 die Hauptart auf Borkum, bei Friedeburg, (zwischen Jever und
Carolinensiel im Oldenburgschen).
Bemerk. Die Wurzel ist kriechend, und treibt nach Umständen und Örtlichkeit Ausläufer. Der aufrechte,
straffe, ansteigende, bei den kleinern Formen an der Basis liegende, selten einfache, mehrentheils oben ästige^
häufig sehr ästige Stengel und die unten gegenüber, oben abwechselnd oder sämmtlich abwechselnd stehenden, etwas
saftigen Blätter sind völlig glatt und glänzend, oder zarthaarig; jener von oben her, diese vom Saume und* der
Mittelrippe her, in verschiedenen Graden der Abstufung. Die Form der sitzenden, nie wahrhaft gestielten, schmalen
Blätter spitzt sich aus demj Gleichbreiten allmälig lanzettförmig zu, und geht folglich unter abnehmender
Grösse in das Elliptisch-lanzettförmige und bei zunehmender Abstufung in das Elliptische, nie in das Eiförmige
über. Die geringen, in eine Drüse sich endigenden, Sägezähne treten bei den kleinem Formen weiter von einander,
werden stumpilicher, endlich wenig bemerklich, verlieren sich aber nie ganz. Die zu beiden Seiten herablaufende
Blattbasis giebt dem runden.Stengel der grossem Pflanze vier Näthe, macht den schwächern Stengel
kleinerer Formen besonders gegen die Wurzel hin vierkantig, und läuft bei zartstengeligen Formen, indem je
zwei Näthe der Blattpaare in eine zusammenfliessen, zweikantig. Nach Verschiedenheit der Oberfläche der Pflanze
sind diese Näthe ganz kahl, härchentragend, oder dicht flaumhaarig. Unter den aufrechten Blüthen kommen schon
in den Niederungen nicht selten einzelne, oft mehrere vor, deren Kelchröhre sich bogenförmig abwärts krümmt
und so fortwächst. Bisweilen nehmen die Spitzen ganzer Äste diese Krümmung an. In höherer Lage ist dies öfter
der Fall, aber keinesweges, selbst nicht auf einer Wurzel, immer. Über die Narbe vergl. man die Bemerkung
am Ende der Gattung.
Ich habe diese Pflanze vom Meeresstrande ( der Insel Borkum, wo sie an Gräben vom Viehe verbissen, schon
niederliegende, in den Gelenken wurzelschlagende Formen bildet), durch die Ebenen des Binnenlandes, die Gebirgszüge
des Deisfers und Süntels (1232/ und 1374' hoch), des Sollings und der Weserthalgebirge (bis 1355'
hoch), auf den Höhen des Harzes bei Schierke (1758' hoch), bei Clausthal (1900' hoch), bis an den Brocken
wiederholt verfolgt, auch noch im vorigen Jahr frische Exemplare von der Heinrichshöhe (3168' hoch) verglichen
und stets ist das Resultat ausgefallen, wie es hier vorstehende Zusammenstellung der Synonymie der Forschung
und Controlle anderer Botaniker übergiebt.
Man vergl. E p ilob ium roseum uud die dort gegebene Synonymie von E. a lsin e fo lium .
Bemerk. Man hat in neuerer Zeit die Theilung oder Nichttheilung der Narbe unserer Weidricharten als
etwas Unwandelbares angesehen, und Trennung von Arten wie die Aufstellung neuer darauf gründen wollen. Die
Ursache, welche dieser Täuschung zum Grunde liegt, ist gedoppelt. Erstens steht die Beschaffenheit der Narbe
mit dem Ausbildungszustande der Blüthe in Verbindung; erst wenn dieser vollendet ist, - haben die Theilungen
der Narbe sich gebildet, und zu schnell entwickelte oder spät nachkommende Blumen haben oft ungeteilte Narben,
während die gesetzlich entwickelten derselben Traube getheilte haben. Zweitens hängen bei einigen Arten
die Theilstücke der Narbe so fest zusammen, dass es der sorgfältigen Anwendung eines passlichen Instrumentes
unter der Lupe bedarf, um die Trennung, selbst wenn sie tief hinabgeht, zu finden. Dies ist namentlich bei Epi