lobium roseum und E. tetra g onum der Fall. Bei erstem fand ich die Narben mehrentheils tief zweitheilig,
die Hälften hieben aber fest zusammen; bei letztem traf ich viertheilige, zweitheilige und ganze Narben auf demselben
Exemplare. Hiernach erklären sich die vielen bei den Schriftstellern vorkommenden Widersprüche über
die Narbenbeschaffenheit von Weidricharten, die gar nicht verkannt, oder verwechselt werden können. Alle unsere
deutschen Weidricharten haben bei normaler Entwickelung getheilte Narben. Dass diese Theilungen bei den
kleinen Gebirgsfomen nur schwach angedeutet seyn können, versteht sich von selbst.
3 . I S N A R D IA L i n k e . I sn a r d i e .
Gen. -plant. ed. S cus.e s . n.207.
1. ISNA RDIA PA LU STR IS L. S um p f-Isn a rd ie .
LINN. Sp. pl. ed.2. p. 175.
ABBILD. Senk. Handb. 1. T. 25. S turm Deutschi. Fl. Abth.1. H.22.
Dauer. Einjährig. B lü th e z e it. Juli, August. F ru ch tr e ife . September, Oetober.
Vorkommen. In Sümpfen der nördlichen Landeshälfte.
S ta n d ö r te r . Fürstenthum CalenheTg: bei Rehburg. Fürstenthum Osnabrück:
im Gesmer Bruche bei Sutthausen, zwischen Osnabrück und Lotten, ( zwischen Rahden und
Twiehausen im Preussischen). Grafschaft Hoya: bei Bohnhorst, Lavelsloh und Diepenau.
Fürstenthum L üneburg: bei Burgdorf, bei Bennemühlen unweit Mellendorf, (an einem
Teiche bei Hudemühlen unweit Hamburg).
4. C lR C A E A L i n n é . Hexenkraut .
Gen, plant, ed» S c sk e b . n.Bl.
1. ClRCAEA LUTE TIANA L. Gemeines H ex en k raut.
LINN. Sp. pl. ed. 2. p. 12.
ABBILD. Schk. Handb. 1. T.2. a. Fl. dan. t. 210. Engl. bot. t 1056.
S P I E L A R T a. CORDIFOLIA. H e r z b lä tte r ig e s gemeines H ex en k raut.
ABBILD. Engl. bot. t.1057. (C irca ea a lp in a ).
S C H E IN A R T 1. C. AL P INO -L U T E T IA N A . Gemeines B a s ta rd h e x en k ra u t. $ |
SYN. Circaea intermedia E hrh.! Herbarium. (Exemplare vomit). Nolte Nov. fl.
hols. p. 2.
C. lu t e t ia n a ß. Wahlenb.! Fl.suec.l.p.4.
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Juni, Juli. F ru ch tr e ife . August, September.
Vorkommen. In schattigen Laubholzwaldungen, besondersauf frischem, feuchtem
Boden.
S tandörter. Fürstenthum G ö ttin g en : bei Münden und "Wiershausen, hierauch
die Scheinart $ bei Hemeln, an der Bramburg bei Adelebsen, im Solling, an den Gleichen,
an der Bruck, der Ratzeburg. Fürstenthum Grub en ha gen : am Lichtenstein bei Förste,
in Waldungen bei Westerhof f am Harze, z. B. am Iberge bei Grund, wo auch dieScheinart
vorkommt, bei Herzberg; die Scheinart zwischen Braunlage und Andreasberg, (bei Seesen,
Blankenburg, nebst der Scheinart, im Braunschweigschen 5 bei Wernigerode und
Ilscnburg, nebst der Scheinart, im Preussischen). Fürstenthum C alenberg: am Hils
bei Capellenhagen, am Nitberge bei Ockensen5 am Siintcl, am Rehburger Brunnen5 bei
Barsinghausen im kalten Born am Deister mit der Scheinart 5 bei Eldagsen, auf dem Bentlier
Berge, in der Eilenriede bei Hannover, im Misburger Holze 5 im Herrenhäuser Park mit der
Spielart. Fürstenthum Osnabrück: im Amte Hunteburg, hier auch die Scheinart. Grafschaft
B entheim : bei Bentheim mit der Scheinart. Herzogthum Br emen : bei Osterholz.
Fürstenthum O stfr ie sla n d : im Hopelsbusche bei Friedeburg.
Bemerk. Zu der nicht ganz seltenen Spielart mit tiefherzförmigen Blättern glaube ich C ir ca ea alpina
Engl. bot. 1.1057. ziehen zu müssen, weil sie mit noch grossem Blumen als C. lu te tia n a t.1056. abgebildet ist,
.C. alpina aber bekanntlich um die Hälfte kleinere Blumen-als jene hat.- Auch die Form der Blumenblätter ist
nicht die der letztem. Dass dem Künstler die Schuld beizumessen sey, ist um so weniger wahrscheinlich, weil
beide Abbildungen, ihrer unmittelbaren Folge wegen, gleichzeitig angefertigt zu seyn scheinen.
2. CIRCAEA ALP INA L. B e rg -IIex en k rau t.
LINN. Sp. pl. ed. 2. p. 12.
ABBILD. Fl. dan. t.1321.
S C H E IN A R T I. C. L U T E T IA N O -A L P IN A . B a s ta rd - B erg hexenkrau t.
SYN. C i r c a e a i n t e r m e d i a E h rh. Herb. exs. n. 101. (Exemplare vom Deister).
C. a l p i n a /?. S c r r a d . Fl. fjrrm. ƒ. p . 11.
Dauer. Mekrjährig. B lü th e z e it. Juni bis August. Frucktre-ife. August, September.
Vorkommen. In bergigen Waldungen auf fruchtbarem, feuchtem Boden.
S tan d ö r te r . Fürstenthum Göttin g en : auf dem Hübnerfelde bei Münden, im Solling
bei Nienover, bei Westerhof nnd Mandelbeck. Fürstenthum Grubenhag.cn: am
Harze, z. B. zwischen Scharzfeld und Neubof, bei Lauterberg, Andreasberg, Herzberg,
am Einbange in das Lerbacher Thal, unter dem Brockcncinhange gegen Clausthal zu, (bei
der Marmormühle im Badethal, am-Schwalenberge bei Harzburg im Braunschweigschen).
Grafschaft Hok n stein : auf dem Netzberge bei Ilfeld, hei Sophienhof, bei derSteinmühle.
Fürstenthum H ild e sb e im : bei Sibbesse an derLangengrnnd. Fürstenthum Calenberg:
am Hils bei Capellenhagen, am Süntel, Rekburger Berge; mit der Sckeinart am Ostcrwalde
bei Eldagsen und am Deister. Herzogtkum Bremen: bei Vegesack.
Bemerk. Schon E h r h a r t sammelte beide Bastardbildungen: die, unter Circa ea lu te tia n a aufgeluhrte
mit den grossen Blumen jener, und die hier erwähnte mit den kleinen Blumen der C. alpina. .Ich- (and sie zu
verschiedenen Malen ebenfalls. Die Früchte beider abortiren fast ohne Ausnahmè. Durch dié ‘Ermittelung dieses
doppelten Vorkommens lösen sich die Widersprüche einiger Schriftsteller über die Blumenbildung der C. in te r media.
Wenn aber hier und da von einem verbreiteten Vorkommen dieser letztern und von änsgebildeten Früchten
derselben-die Rede ist, so scheint man C. lu te tian a v. c o r d ifo lia vor Augen gehabt zu haben. Vergl. die
Gattung Geum, in welcher ebenfalls eine doppelte Bastardbildung vorkommt.