Bemerk, Bromus p r a ten s is ist zunächst mit B. racemosus und B. s e c a lin u s verwandt und sieht ferner
dem B. sq u a r r o su sv o r dessen völliger Entwickelung sehr ähnlich. Von erstem, dem B. racem o sus, ist
er, meiner bis jetzt noch bestehenden Meinung nach, nicht specifisch verschieden,' sondern muss als Spielart mit
etwas schmälern und langem Ährchen und stärker behaarten Blättern zu diesem gebracht werden. Der grossen
Vorsicht wegen, die das Studium und die systematische Behandlung dieser Gattung erfordert, führe ich indessen
beide Pflanzen annoch getrennt auf, indem ich sie weiterer Prüfung —^ welche unstreitig auch einige andern Arten
dieser Gattung bedürfen — empfehle, und nur noeh bemerke, dass man Spreu (Krön-)speizen, welche an der
Spitze getheilt und ungetheilt sind, iworauf man den Unterschied von B. commutatus und B. racemosus vorzüglich
gestützt hat, öfter in derselben Rispe zusammen an treffen kann. Was den Namen anbelangt, so gebührt
eigentlich dem Ens. hx kt’sehen als dem ältesten der Vorzug, denn wohl nur in Folge unvollständiger
Exemplare hat man B. p r a ten sis E hr b , irrig zu B. racemosus gezogen. Mehrfache Exemplare seiner Cala-
marien- Sammlung wie der Vorrath in seinem Herbarium auf bewahrter Exemplare beweisen, dass er zuerst diese
Form des B. ra c em o su s als eigene Art aufstellte, wohl unstreitig nur deshalb, weil ihm jener, dessen Vorkommen
L in u s a. a. 0. auf England beschränkt, nicht bekannt war. Damit indessen der Namenwechsel des B. commutatus
nicht abermals vermehrt werden möge, so mag dieser letztere Name um so mehr hier stehen bleiben,
da die ganze Art demnächst eingezogen werden wird.
5. BROMUS ar v en s is L. F e ld -T r e s p e .
u m . Sp. p l. ed. 2. p . 417.
ABBILD. D ost Gram, austr. 1. t. 1L Engl. bot. t. 1984.
SYN. Bromus arvensis K ü n t b Agrost. 1. p. 417. E ebb.I Calam. n. 64.
Dauer. Einjährig. B lü tlie z e it. Juni, Juli. F ru ch tr e ife . Juli, August.
Vorkommen. Auf Ackern, an Wegen und Zäunen häufig.
Standörter. Fürstenthum Göttingen: z. B. am Hainberge, am kleinen Hagen. Fürstenthum
Grubenhagen: am Harze. Grafschaft HohnsteinK z. B. bei Buchholz. Fürstenthum
Calenberg: z. B. am Lindener Berge. Fürstenthum Lüneburg: bei Celle.
Herzogthum Bremen: beim Misseiwarder Siel.
6. BROMUS INERMIS POLLICH. Unbegrannte T re sp e .
POLL. Fl. Palat. 1. p. 111.
ABBILD. D o st Gram, austr. 1. t. 9.
SYN. Bromus inermis K ü n t b Agrost. 1. p. 412.
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Juni, Juli. F ru ch tr e ife . Juli, August.
V orkommcn. Auf Wiesen und an Wiesenrändern, auf Feldrainen und an Wegen nicht
häufig.
Standörter. Fürstentum G ö ttin g en : (hei Witzenhausen im Hessischen). Fürstentum
Grubenhagen: am Harze, (an der Christinenklippe bei Rübeland, hei Börnike,
Blankenburg, am Begenstein im Braunschweigschen; bei Westerhausen im Preussischen).
Grafschaft H oh n ste in : am alten Stolberg, (bei Auleben im Preussischen). Fürstentum
Calenberg: bei Jeinsen, Ruthe, zwischen Rehden und Coldingen. ln der Grafschaft
Bentheim.
7. BROMUS ERECTUS HUDSON. S te ifr is p ig e T respe.
DUDS. Fl. angl, p. 49.
ABBILD. Döst Gram, austr. 1. t.10. (B. agrestis). Fl. dm. t.1383. Engl. bot. 1.1471.
SYiy. Bromus erectus K ü n t h Agrost. 1. p . 418•
Dauer- Mehrjährig. B lü th e z e i t. Juni bis August. Fruchtr. August, September.
Vorkommen. AufWiesen und grasigen Plätzen am östlichen Harzrande.
Standörter. Fürstentum Grubenhagen: (bei Wernigerode im Preussischen).
8. BROMUS a s p e r M u r r a y . S ch a rfe Trespe.
MÜBR. Prodr. stirp. gott. p. 42.
ABBILD. D o st Gram, austr. 1. t. 7. Engl. bot. t. 1172.
B r om u s a s p e r L in n . Suppl. p. 111. K ü n t b . Agrost. 1. p. 414. E e eh ..' Phy-
toph, %, 42. '
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Juni, Juli. F ru ch tr e ile . Juli, August.
Vorkommen. In Waldungen, Hainen, zwischen Gebüsch.
S tandörter. Fürstenthum G ö ttin g en : bei Hemeln, an der Plesse, bei Nordheim.
Fürstentum Grubenhagen: am Iberge bei Grund, hei Königshof, beim Oderhans. Grafschaft
Hohnstein : im Windehäuser Holze, zwischen Petersdorf und Neustadt, am Netzberge
bei Ilfeld, bei Sophienhof, hei der Steinmühle. Fürstentum H ild e sh e im : an den
Siebenbergen bei Hildesheim. Fürstentum Calenberg: arh Ulfe, am Nitberge bei Ockcn-
sen, am SüBtl? Deister, Gehrdejier Berge, im Misburger Holze.
9. BPiOMUS G1GANTEUS L. R ie s e n -T r e s p e .
LINN. Sp. pl. ed. 2■ p- 114.
ABBILD. D o st Gram, austr. 1. t.,6. Fl. dan. t. 1630. Engl. bot. 1.1820. (Festuca gig
a n t e a ) .
SYN. Bromus giganteus E ere.! Phytoph. n. 52.
. Festuca gigantea K üntb Agrosl.'l. p.407.
SPIELART a. TRIFLORUS. B r e ib liitliig e R ie s en - Trespe.
ABBILD. Engl. bot. t. 1918. (F e stu ca tr iflo r a ).
S Y N . Festuca gigantea ß. K ü n t b a. a. O.
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Juni bis August. Fruch tr. August, September.
Vorkommen. In Wäldern, Hainen und zwischen Gebüsch.
S tan d ö rter. Fürstenthum Göttingen: bei Hemeln, am Wcendcr Berge. Fürstentum
Grubenhagen: am Harze, z. B. hei Königshof; die Spielart beim Oderhaus. Grafschaft
Hoh n stein : hei Sophienhof; nebst der Spielart am Nctzberge, bei der Steinmühle.
Fürstentum Calenberg: am Deister, Gehrdener Berge, in der Eilenriede, im Misburger
Holze; die Spielart am Hils hei Capellenhagen. Fürstentum Osnabrück: bei Hunteburg.
Fürstentum Lüneburg: bei Gartow.